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Vor Insolvenz

Verkauf nach China: Deutscher Autozulieferer Leoni gibt Mehrheitsanteile ab

Ein weiterer Rückschlag für die deutsche Automobilindustrie: Der Nürnberger Zulieferer Leoni geht eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Elektronikhersteller Luxshare ein, der nun 50,1 % der Anteile hält.

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Es ist der nächste Rückschlag für die Deutsche Automobilindustrie. Am Dienstag teilte der Nürnberger Automobilzulieferer Leoni mit, dass der bisherige Alleineigentümer Stefan Pierer eine „strategische Partnerschaft“ mit dem chinesischen Elektronikhersteller Luxshare eingegangen ist. In diesem Zusammenhang übernimmt Luxshare 50,1 Prozent der Anteile an der Leoni AG und wird somit zum Mehrheitsaktionär. Das Unternehmen ist einer der größten Autozulieferer in Deutschland

Stefan Pierer, der die Führung des während den Corona-Jahren in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Unternehmens im Sommer 2023 übernommen hatte, erklärte, dass man in dem chinesischen Unternehmen „den perfekten Partner gefunden“ habe, „um den langfristigen Erfolg von Leoni zu sichern.“

Im Jahr 2022 war das Unternehmen, auch aufgrund seiner internationalen Expansion, stark verschuldet. Ein geplanter Verkauf der Kabelsparte an einen thailändischen Investor, der zur Schuldenreduktion beitragen sollte, scheiterte unerwartet, woraufhin ein drastischer Kapitalschnitt folgte: Die Aktien der Altaktionäre wurden vollständig entwertet und Leoni von der Börse genommen. Leoni beschäftigt weltweit etwa 95.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 5,46 Milliarden Euro.

Leoni CEO Klau Rinnerberger, erklärte in der Mitteilung des Unternehmens den Grund für den Teilverkauf nach China. Das chinesische Unternehmen könne als Partner „die Wettbewerbsfähigkeit“ des Unternehmens „in allen Bereichen deutlich nach vorne bringen“. Neben der Mehrheitsübernahme an Leoni gibt es eine weitere signifikante Veränderung: Luxshare wird über das neu gegründete Joint Venture Time Interconnect Singapore 100 Prozent des Geschäftsbereichs Automotive Cable Solutions (ACS) übernehmen. Eine entsprechende rechtlich bindende Vereinbarung wurde am Dienstag unterzeichnet, wobei die Transaktion noch unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Prüfungen steht.

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