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ESG-Strategie

Veganes Essen, Klimafonds, Meldeportale und genderneutrale WCs – so woke wird die EM in Deutschland

„Ein Team. Ein Klima“ – Die Organisatoren der EM 2024 in Deutschland planen besonders viel „Nachhaltigkeit“ und „Diversität“. Dazu gehört veganes Essen in Stadien, Millionen-Klimafonds, genderneutrale WCs und Meldeportale für „Hetze“.

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Die diesjährige Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat eine ESG-Strategie – ESG, das ist jene beliebte Abkürzung für „Environmental, social, and governance“ zu Deutsch etwa „Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung“ (Apollo News analysierte bereits ihre Auswirkungen anderswo). Die Organisatoren haben dazu eine ganze Reihe von Maßnahmen geplant, die die EM hierzulande besonders „nachhaltig“ und „vielfältig“ machen soll. Vergangene Woche stellten diese Strategie Turnierdirektor und Ex-Kapitän Philipp Lahm gemeinsam mit anderen Mitgliedern des EM-Organisationskomitees dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung des Bundestags vor.

In den Folien, die Apollo News vorliegen, präsentierte man sich den Abgeordneten gegenüber als „Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung der deutschen und europäischen Gesellschaft“. Dazu ist etwa geplant, in Stadien speziell ein „breites Angebot veganer und vegetarischer“ Speisen bereitzustellen. Dank einer speziellen Kooperation mit der Deutschen Bahn unter dem Schlagwort „Ein Team. Fürs Klima.“ gibt es spezielle Bahn-Ticket-Rabatte und einen 36-Stunden-Pass für den ÖPNV, inkludiert im Stadionticket.

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Millionen-Klimafonds

Auch die Turniere selbst sollen in der Gruppenphase geografisch nah bei einander in drei „Clustern“ stattfinden, aufgeteilt in Nord-Ost (Hamburg, Berlin, Leipzig), West (Düsseldorf, Gelsenkirchen, Dortmund, Köln) und Süd (Frankfurt, Stuttgart, München). „Wir wollen für nachfolgende Sportgroßveranstaltungen auch in anderen Ländern Standards setzen“, sagte Lahm zu den Bundestagsabgeordneten. Nachhaltigkeit, müsse daher in allen Bereichen mitgedacht werden. „Vom Start weg hat das Thema für uns eine ganz wichtige Rolle gespielt“, so der Turnierdirektor. Ziel ist ein klimafreundliches Turnier.

Dafür soll unter anderem ein Klimafonds eingerichtet werden, der soll dann „unvermeidbaren Emissionen im Zusammenhang mit dem Turnier“ ausgleichen. Insgesamt stecken bereits sieben Millionen Euro in dem Fonds. Im Januar hatte die UEFA erklärt, man wolle für jede Tonne CO₂-Emissionen bei der EM einen Betrag von 25 Euro einzahlen. Nach dem ESG-Plan sollen damit dann Klimaschutzprojekte finanziert werden.

„Online-Beschwerdemechanismus“ und Kampf gegen „Hetze im Netz“

Für den ESG-Stichpunkt „Soziales“, unter den auch „Diversität“ fällt, wollen die Organisatoren in allen Stadien auch genderneutrale Toiletten anbieten. Man plane zudem ein „Stadionübergreifendes Schutzkonzept mit Safe Spaces“. Um gegen Diskriminierung in Stadien vorzugehen, sei zudem ein „Online-Beschwerdemechanismus“ geplant. Aber auch gegen „Hetze im Netz“ will man vorgehen: So sieht das Papier „Überwachung, Management und Abhilfesysteme für Hetze im Netz“ vor.

Beim Thema „Governance“ will die EM ebenfalls einen „Beschwerdemechanismus“ sowohl für problematische Lieferketten als auch „sonstige Menschenrechtsverletzungen“ einrichten. „Alle Fälle werden dokumentiert und an „Sounding Board“ (bestehend aus NGOs und politischen Vertretern) übermittelt“, heißt es.

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