KaDeWe und Galeria bedroht
Tochterfirma von Immobilienriese Signa insolvent
Die Signa-Gruppe beginnt zusammenzubrechen. Ein Tochterunternehmen hat Insolvenz angemeldet. Die Zukunft des KaDeWes und der Galeria ist bedroht.
Die Signa-Gruppe des Immobilien- und Kaufhausunternehmers René Benko beginnt zusammenzubrechen. Ein erstes zentrales deutsches Tochterunternehmen der Signa Prime hat Insolvenz angemeldet. Die Signa Real Estate Management Germany habe diese Woche nach Information des Spiegels beim Amtsgericht Charlottenburg einen offiziellen Antrag auf Konkurs gestellt. In der Real Estate Management hat Geschäftsführer Benko seine wichtigsten Immobilien gebündelt – unter anderem das berühmte KaDeWe am Berliner Ku’damm.
Das gesamte Unternehmen Signa leidet Insidern zufolge unter schweren Liquiditätsproblemen. Vor allem die Real Estate Management Gruppe ist angesichts der rasant gestiegenen Zinsen und der explodierenden Baukosten in der Baubranche enorm unter Druck geraten. Bauprojekte, wie die Modernisierung des Kaufhauses des Westens (KaDeWe) in Berlin liegen fast vollständig still, weil Baufirmen nicht mehr bezahlt werden können. Auch die Großbaustelle am Hamburger Elbtower, ebenfalls Projekt der Signa Real Estate Managment Germany, kommt nicht voran.
Und auch andere Unternehmen können nun mit der Verkündung der Insolvenz Probleme bekommen: Zum weit verzweigten Signa-Reich gehört auch der deutsche Warenhausriese Galeria. Das Kaufhaus war in den letzten Jahren schon immer wieder in Richtung Insolvenz geschlittert. Seit 2019 hält die Signa Group alle Anteile an dem Kaufhausunternehmen. Mit der Insolvenz der Sigma Real Estate erwägt man jetzt, im Notfall sogar die Mietzahlungen auszusetzen.
Unternehmen Signa kämpft mit der Liquidität
200 Millionen Euro hatte Benko eigentlich für die Sanierung des Unternehmens zugesagt, Geld, das jetzt vorne und hinten fehlt. Fehlt das Geld, würde das das Ende von Galeria und die Arbeitslosigkeit von tausenden Galeria-Kaufhof-Mitarbeitern bedeuten. Nach Informationen der Bild soll Galeria aus der Signa-Holding gelöst werden, um ein Weiterbestehen möglicher zu machen – abhängig sei man dann aber sehr vom Weihnachtsgeschäft.
Weitere Immobilien, die der insolventen Real Estate Germany gehören, sind neben dem berühmten Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Berliner Ku’damm auch das Alsterhaus am Jungfernstieg in Hamburg, das Upper West Hochhaus am Berliner Breitscheidtplatz oder das Oberpollinger im München. All diese sind von der Insolvenz betroffen. Eine KaDeWe-Sprecherin sagte zu Bild, dass man sich zu der aktuellen Situation der Signa Group nicht äußere. Das operative Business liefe uneingeschränkt weiter.
Befürchtet wird, dass die Insolvenz der Real Estate Germany erst der Anfang eines Domino-Prozesses sein könnte. Laut Spiegel werden für zwei weitere Signa-Firmen in Deutschland Insolvenzanträge vorbereitet. Am Freitag kam der Aufsichtsrat der Signa Prime Selection zusammen, Ergebnisse wurden vorerst nicht bekannt. Die österreichische Tageszeitung Standard berichtet in ihrer Online-Ausgabe, dass bereits am Dienstag der Insolvenzantrag für die gesamte Gruppe gestellt werden solle.
Wenn der Kleinunternehmer pleite geht holt der Staat noch schnell die letzten Steuern rein. Bei großen Unternehmen schießt der Staat gerne mal ein paar Milliarden Steuergelder dazu, um sie zu erhalten. Ein paar Jahre später dann das selbe Spiel von vorn. Wenn es ein Liquiditätsproblem gibt, kann der Staat ja einen Kredit vergeben. Wenn es aber einfach kein Tragfähiges Konstrukt mehr ist, dann müssen Firmen Pleite gehen. Wir können ja das KaDeWe als Asylunterkunft umbauen. Wir brauchen doch Wohnraum. Dann bekommen die Kinder wieder ihre Turnhalle zurück.
Der Abstieg der mit Fachpersonal, Beratung und Sortiment den Interessenten und Kunden überzeugenden Kaufhäuser in bester Lage, Kaufhof und Karstadt, begann schon vor ganz langer Zeit. Die Bundesregierung gewährte dem Konzern Anfang 2021 einen Kredit von bis zu 460 Millionen Euro, um durch die Corona-Krise zu kommen. Und alle fragten sich: Muss das wirklich sein? Nein, es musste nicht sein!
Ich garantiere, dass die Verantwortlichen dieser Misere keinen Schampus weniger trinken werden. Allenfalls das Ego wird abgekratzt. Finanzielle Konsequenzen wird es mal wieder nicht haben.
So gehen dir Reichen even „pleite“.
Eher friert die Hölle zu als dass das KaDeWe schliesst! In diesem Tempel hat schon vor 100 Jahren Lieschen Müller neben dem Kaiser eingekauft. Der Kaiser ist weg Lieschen Müller ist tot und das KaDeWe wird weitere 100 Jahre bestehen. Es ist nicht die erste Pleite, die dieses ehrwürdige Haus erlebt!
Neuer Namensvorschlag: Kaufhaus des Westlichen Untergangs. Man sollte es als Ruine und Mahnmal für den Zerfall des Westens stehen lassen – auf immer und ewig.