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Kollegen stören beim Faken

Tagesschau spricht von sinkender Jugendgewalt – einen Tag später belegt das ZDF das Gegenteil

Die tagesschau suggeriert in einem Artikel, dass die Gewalt in Freibädern zurückgegangen wäre. Ausgerechnet vom ZDF wird die tagesschau jedoch widerlegt.

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Freibadgewalt als Problem? Nicht beim Flaggschiff der Öffentlich-Rechtlichen! In einem Artikel in der tagesschau wird erklärt, dass die Straftaten in deutschen Schwimmbädern zurückgegangen seien. Da es hierfür jedoch keine bundesweiten Zahlen gebe (diese werden nur jährlich in der Polizeikriminalstatistik herausgegeben) habe man die Innenministerien angefragt. Von 12 Bundesländern, die der tagesschau antworteten, erklärten 9, dass die Zahl der Straftaten gegenüber den Referenzjahr 2019 zurückgegangen sei.

In dem Artikel beruft sich die tagesschau immer wieder auf den Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB), Christian Mankel. Dieser spricht etwa von sich „hochschaukelnden Gruppendynamiken“ und einem „Selbstdarstellungsdrang“. Mit der Migrationsdynamik der letzten Jahre habe dies jedoch nichts zu tun, versichert er. Viel mehr handele es sich um ein „gesamtgesellschaftliches Phänomen, das sich eben auch in den Bädern abbilde.“

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Etwas später Im Text beruft man sich dann noch auf Josef Holnburger, Geschäftsführer des Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS). Dieser erklärt dann noch: „Es wird versucht, die Lage aufzubauschen und den Eindruck zu vermitteln, dass es eine konkrete Bedrohung durch vor allem migrantisch gelesene Personen in Schwimmbädern gebe, eben um daraus politisch Kapital schlagen zu können“. Zudem würde das Thema Freibadgewalt  „aus dem rechtspopulistischen bis rechtsextremistischen Milieu seit einigen Jahren jeden Sommer in die Öffentlichkeit getragen“ werden. Das Thema würde besonders oft in „deutschsprachigen Telegram-Kanälen aus verschwörungsideologischen oder rechtsextremen Kreisen auftauchen“.

Das ZDF entblößt die Kollegen

Zudem suggeriert die tagesschau immer wieder, dass Gewalt und Straftaten gleichzusetzen wären. So wird etwa erklärt, dass die „Jugendgewalt sinkt“. Genau das wurde jedoch schon einen Tag später von einem Artikel des ZDF widerlegt. So sei die Zahl der Straftaten zwar auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren gesunken, die Gewaltdelikte hätten jedoch in einem besorgniserregendem Maß zugenommen. Etwa in Baden-Württemberg sei gegenüber 2019 ein Plus von 25,8 Prozent zu verzeichnen.

Ganz im Gegensatz zur tagesschau erklärt ein Experte, den das ZDF zitiert, dass die Zunahme von Gewalt mit wieder zunehmenden Männlichkeitsidealen zu tun hätte. „Junge Menschen orientieren sich wieder verstärkt an Männlichkeitskonzepten, die mit Gewalt einhergehen. Ich muss ein Macho sein, ein richtiger Kerl, der sich gegen Beleidigung zur Wehr setzt. Dinge wie Wertschätzung von Gewalt und Männlichkeit sind unter jungen Menschen wieder wichtiger geworden“, so Prof. Dr. Dirk Baier, Gewaltforscher, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Es wird einmal mehr deutlich, dass die tagesschau versucht, ihre eigene Weltsicht durchzusetzen – und dabei gerne von der Wahrheit abweicht. Wie nun aber ausgerechnet ein Artikel des ZDF zeigt, hat diese nur wenig mit der Lebensrealität zu tun.

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