Debatte um Klima-Preiserhöhung bei Penny
Tagesschau präsentiert WDR-Mitarbeiterin als klimabewusste Kundin
In einem Tagesschau-Beitrag über die temporären Preiserhöhungen bei Penny, mit denen der Discounter eine „unbequeme Botschaft“ für Umweltschutz setzen will, tauchte offenbar eine WDR-Mitarbeiterin als Kundin auf, die über die Aktion begeistert war – während echte Kunden Unverständnis zeigten.
Von
Um Verbrauchern zu zeigen, wie vermeintlich umweltschädlich manche Produkte seien, erhöht der Discounter Penny für diese Woche bei ausgewählten Waren den Preis massiv – teilweise gilt der fast doppelte Preis. Hintergrund: Penny wolle damit die Kosten für die Umwelt zeigen und eine „unbequeme Botschaft“ für mehr Klimaschutz senden.
Dass das bei vielen Kunden nicht gut ankommt, die sonst bei Penny eher Niedrigpreise und wohl eher keine Belehrungen über Klimaschutz erwarten, dürfte nicht überraschen. Dass es aber doch einige gibt die das gut finden, schon. Genauso eine Kundin kam auch bei der Tagesschau zu Wort: Die Aktion finde sie gut, „weil es zum Nachdenken anregt. Also normalerweise denkt man nicht darüber nach, dass Fleisch jetzt so und so viel Aufschlag hat.“ Sie ist eine von zwei befragten Kunden.
Werbung
Jetzt kommt nur heraus: Die Frau arbeitet selbst für den WDR, der augenscheinlich den Beitrag produziert hat. Der Beitrag stammt laut Einsprecher aus einer Kölner Filiale von Penny, die Frau wird als „Hanna Mertens“ präsentiert. Auf der Jobnetzwerksplattform LinkedIn findet sich eine „Hannah Mertens“ die genauso aussieht und beim WDR als Produktionsassistentin
Es wäre bei weitem nicht das erste Mal, dass Leute, die keine normalen Kunden oder Passanten sind, als solche präsentiert werden. In der Vergangenheit kam es bei den Öffentlich-Rechtlichen etwa schon zu vielen Fällen, in denen Parteifunktionäre oder linke Aktivisten als einfach Passanten interviewt und dargestellt wurden.