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Hintergründe unklar

Sperrte das staatliche „Hessen-WLAN“ konservative Medien? „Kann schon sein“, heißt es jetzt

X-Nutzer berichteten von der Sperrung mehrerer liberaler und konservativer Medien im staatlichen „Hessen-WLAN“. Das „kann schon sein“, heißt es jetzt – verantwortlich seien automatisierte „Filtersysteme“. „Wir machen nur unseren Job“, so die Betreiber.

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Seit Dienstag berichteten mehrere Nutzer auf X (Twitter) davon, dass diverse liberale und konservative Medien im staatlichen „Hessen-WLAN“ nicht aufrufbar seien. Betroffen seien unter anderem Nius, Tichys Einblick, Achse des Guten, Junge Freiheit – größere, etablierte Medien jedoch nicht.

Das Programm „Hessen-WLAN – Digitale Dorflinde“ des hessischen Digitalministeriums soll dabei „Städte und Gemeinden bei der Einrichtung kommunaler WLAN-Infrastrukturen“ unterstützen. In genau solchen kommunalen WLANs soll es jetzt zur Sperre gekommen sein. Staatliche Behörden stellen einen Internetzugang zur Verfügung und sperren dann unliebsame Nachrichtenseiten? Das wäre ein eklatanter Eingriff in die Pressefreiheit. Wir haben daher nachgefragt.

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Sowohl hessisches Digitalministerium als auch die Stadt Eltville, in der Nutzer offenbar Sperren beobachteten, verwies uns an eine Betreiberfirma aus Österreich. Im Kontakt mit den Betreibern ging dann das Rätselraten los.

„Wir machen nur unseren Job“

Denn dort hieß es, man könne gar nicht sagen, „ob und wann welche Domains vom System gesperrt wurden“. So etwa auch nicht ob auch Apollo News betroffen war. Man beteuerte lediglich, dass man das Ganze jetzt angegangen habe und die genannten Webseiten inzwischen alle „jetzt erreichbar“ seien. „Eine Prüfung der Domains hat ergeben, dass hier keine bedenklichen Inhalte für Jugendliche sind.“

Man setze nämlich „für den Jugendschutz ein Filtersystem“ ein und es könne „schon sein, dass im letzten Update die Liste mit den Sperrungen vom System eingespielt wurde“. Aber wenn dann, sei man selbst nicht dafür verantwortlich. Es handele sich um Programme, „die das automatisiert machen.“ Ebenso „sperren wir manuell Websites, die durch das Filtersystem übersehen wurden“, dies sei aber in diesem Fall nicht geschehen. Es sei „garantiert, dass hier keine Willkür herrscht“ und mögliche Sperren hätten nichts mit der politischen Ausrichtung zu tun.

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„Die Blockierungslisten von Seiten und IP-Adressen erhalten wir von einem externen Anbieter.“ Über diesen „kann und will“ man aber keine Auskunft erteilen, so der Betreiber. Es handele sich tatsächlich um „mehrere Anbieter“ mit Millionen von gesperrten Domains und IP-Adressen. Diese werden „nach verschiedenen Kriterien gelistet“ und dies könne schon passieren, „wenn z.b. eine Onlinespielkasino beworben wird“. Es habe „fast immer etwas mit Werbepartnern der Seitenbetreibern zu tun“.

„Wir machen nur unseren Job“, so die Betreiberfirma. Die Stadt Eltville meint derweil man sei „in die technische Betreuung der WLAN-Spots nicht eingebunden“. Wie und ob es also zu der Sperre kam, ist weiter unklar – ebenso scheint es also keinen wirklichen Überblick zu geben, welche Webseiten in dem staatlichen WLAN überhaupt gesperrt werden.

st

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110 Kommentare

  • Man sollte noch erwähnen: Aufgedeckt hat den ganzen Skandal der AfD-Landtagsabgeordnete Dr. Frank Grobe. Durch ihn kam die Lawine ins Rollen. Ohne die AfD bliebe das alles unter dem Deckel der Verschwiegenheit

    249
    • Ja, es fällt bei vielen Problemen auf, dass nur die AfD die unangenehmen, daher unerwünschten Fragen stellt – ohne sie bliebe vieles unter dem Teppich.

      159
    • Ja,
      wie so vieles Anderes auch.

    • „Lawine“… Sorgt bei 99% der Dödeldeutschen doch leider nur für Schulterzucken. Wenn sie es überhaupt mitbekommen.

    • Wenn ich die Kommentare lese, dann ist das ja eh schon die Antwort warum Jugendschutzfilter

  • „Wir machen nur unseren Job“! Mh, haben die Leute von der Stasi auch immer gesagt!

    300
    • Das war auch mein erster Gedanke!

      123
    • Alternativ „ich habe nur Befehle befolgt“.

      180
    • Sie sollten mit ihren vergleichen dann doch etwas vorsichtiger sein!

      -11
    • Haben noch ganz andere gesagt,
      woran ich erinnern, aber nicht(!)
      gleichsetzen möchte; Arbeitslager,
      KZs, Gulags… Und wie nannte man
      es in Kambodscha? In China
      Kulturrevolution, heute gibt es noch
      Umerziehungslager. Und Nordkorea?

    • Die klassische Antwort wohl aller Rädchen, Befehlsempfänger, Schergen, in allen totalitären Systemen, weltweit, zu allen Zeiten der Geschichte. Schamloser kann eine Aussage kaum sein.
      Welcher Algorythmus mag das wohl sein, wie ist er gestrickt, welche Schlüsselwörter könnt‘ er suchen, daß…? Ich mag’s mir kaum vorstellen…

    • Bereits die Stasi hatte ihre Tradition bei den nazziiees. Bin gespannt, wann es wieder Arbeits- und Konzentrationslager gibt. Die Deportation nach Sibirien wird derzeit vielleicht schwieriger, wegen der Sanktionspakete.

    • Nicht nur die Stasi.

    • Und die KZ-Wächter auch!

    • Und nicht nur die…

  • Heute wird’s offiziell spannend.
    Das Bundesverfassungsgericht entscheidet über unsere Verfassungsbeschwerden gegen Staatstrojaner und Polizeigesetz NRW.
    Am Donnerstag, 7. August 2025, verkündet das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidungen zu zwei Verfassungsbeschwerden, die von Digitalcourage eingereicht und von zahlreichen Menschen unterstützt wurden.
    In beiden Verfahren geht es um den Einsatz von Staatstrojanern.
    https://digitalcourage.de/blog/2025/verfassungsbeschwerde-staatstrojaner-polizeigesetze-nrw

    • Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden:
      Bei einfacher Kriminalität ist der Einsatz von Staatstrojanern verfassungswidrig.

      • Dann wird zukünftig aus „einfach“ Kriminalität eben ein Staatsverbrechen gemacht. Und schon stimmt’s wieder. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

        42
      • Ja, schon… aber Kritik an der Regierungspolitik ist nun mal kein einfaches Verbrechen und wird mit voller Härte der Regierung geahndet!🫤

        19
      • bei einfachen Verbrechen vielleicht schon aber nicht bei Emojis von ReGIERungskritikern.

        13
  • Die Banalität des Bösen. Hannah Arendt

    • was Hannah A. wohl über Gaza zu sagen hätte?

  • Wie immer, sie werden erwischt und keiner wills gewesen sein.

    113
  • Aus den Antworten ergibt sich, dass selbstverständlich alles ABSICHT war….
    Nurmehr der Wahnsinn was im Land abgeht.
    DANKE APOLLO!
    Medien wie ihr werden immer wichtiger!

  • VPN braucht jeder.

    • Oft reicht es schon, den DNS Server im Router auf 1.1.1.1 umzustellen.

      • Könnte man, wenn seine Daten an Cloudflare verkaufen will 😉

        Oder man nimmt einen „unzensierten“ DNS-Server von vertrauenswürdigen Institutionen ohne Logging 😀
        Meine Vorschläge wären da z.B. die Schweizer „Digitale Gesellschaft“ ( https://www.digitale-gesellschaft.ch/dns/ ) oder in Deutschland der Freifunk München ( https://ffmuc.net/wiki/knb:dns )

        Wer hingegen die providereigenen DNS-Server gegen die von Google oder Cloudflare tauscht, muss Aufpassen dass er datenschutztechnisch nicht vom Regen in die Traufe kommt.. 😉

        1
    • VPN heißt weder Sicherheit noch keine Zensur.
      Es bedeutet nur, dass jemand anderes dafür zuständig ist. Der kann ehrenhaft und vertrauenswürdig sein, oder das genaue Gegenteil,
      Also schaut euch *genau* an, welchem Anbieter ihr vertraut.

      Und vor Allem, behaltet eines immer im Kopf: Nichts auf der Welt ist kostenlos!
      VPNs kosten Geld. Wenn ihr dem Anbieter kein Geld gebt, dann fragt euch, wie das alles bezahlt wird. Das kann z.B. durch den Verkauf eurer Daten geschehen oder man hat eben einen Sponsor, auch gerne einen staatlichen mit wenigen Buchstaben. 😉
      Das Beste was VS und BND und Co, machen könnten, wäre über Strohfirmen einen „kostenlosen“ VPN-Dienst anzubieten…. der dann alles mitloggt 😀

      Also, merke: Niemals, wirklich niemals, „kostenloses“ VPN nutzen! Immer daran denken, wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing… Schaut, dass es euer „Brot“ (Geld) ist und sie auch euer „Lied“ singen 🙂

  • Wir wohnen in Hessen und haben uns gewundert, warum seit letztem Wochenende die Portale u. a. Nius, Tichys Einblick etc. auch für uns zeitweise nicht aufrufbar und gesperrt waren! Danke für den Artikel bei Apollo news, der Hinweise auf des Rätsels Lösung gibt.

  • „Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“
    – Bärbel Bohley, DDR-Bürgerrechtlerin

    • „Omas gegen Rechts“… Klar, die sind Stramm-links!

  • Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich habe das Hessen-WLAN heute auch in meinem Browser gesperrt.

  • In allen autoritären Regimen hat der Bürger ein Recht darauf, vor Falschmeldungen geschützt zu werden.

  • Sind aber „nur“ DNS Sperren, die mit aktivierten DoH/DoT im Browser gar nicht auffallen.
    Aber diese Klippe dürfte für viele schon unüberwindbar sein.
    Dennoch muss man sich fragen, welche zweifelhaften (automatisch „KI“ generieren) Filterkriterien hier zu Anwendungen kommen.
    Ich unterstelle hier tatsächlich mal keine Absicht.

    • Nein, sicherlich keine Absicht. Nur Zufälle…

  • Aber Indimedia ist sich noch erreichbar.

    • Ja auch islamistische Seiten sind natürlich erreichbar, versteht sich! Den die Gefahr kommt von Tichy und der Achse die natürlich gesperrt waren!!

  • Für die Artikelserie „App-Check” auf seinem Blog überprüft der Sicherheitsforscher Mike Kuketz viel genutzte Smartphone-Apps.
    Er untersucht, wohin eine App eine Verbindung aufbaut und welche Daten dabei übermittelt werden.
    Die App „DB Navigator” wird von der DB Vertrieb GmbH angeboten und wurde laut Google Playstore mehr als 10 Millionen mal heruntergeladen.
    In der App können unter anderem Reiseverbindungen gesucht und Zugtickets gekauft werden und sie bietet Zugriff auf Echtzeit-Informationen wie Verspätungen, Gleisänderungen oder geänderte Reihenfolge der Waggons.
    – Die Bahn kauft also nicht Software ein, um sie dann in den eigenen Systemen zu betreiben, mit den Daten ihrer Fahrgäste zu füttern und so Erkennisse zu gewinnen. Stattdessen reicht die Bahn die Daten an andere Unternehmen weiter, diese Unternehmen verarbeiten die Daten und schicken die Ergebnisse an die Bahn zurück.
    https://digitalcourage.de/blog/2022/so-trackt-db-navigator

  • Und da fragt noch einer: „Wie konnte das passieren?“
    1933 passierte auch, ebenso die „DDR“, Weil man einfach mitlief oder gleichgültig war.
    Wehret den Anfängen!!
    NIE WIEDER ist genau JETZT!!

  • Ich überlege immer öfter ob es nicht sinnvoll wäre sich einen Starlink-Zugang gönnen sollte. Der Upload ist eher meeh aber dafür kann mir das keiner aus Deutschland abschalten so lange Elon nicht mitspielt.

    • Und teuer ist es auch nicht, aber schnell.

  • Ist im öffentlichen WLAN-Netz (WIFIonICE und WIFI@DB) der Deutschen Bahn und, ich glaube, auch bei denen einiger Privatbahnen, vermutlich ebenso. Auch dort werden offensichtlich unliebsame Websites gefiltert, z. B. ‚Nius‘, bzw. sind nicht „erreichbar“ („Serverfehler“ o. ä.). ‚Apollo News‘ war, glaube ich, erreichbar. Die Deutsche Bahn AG ist dabei zwar privatrechtlich organisiert, aber im 100%igen Staatsbesitz, zahlt faktisch viel Geld an die DB und besetzt Vorstands- und Aufsichtsratspositionen im Konzern.

  • „wir machen nur unseren Job“ ist das Neue „aber, der hat es gesagt“

  • Bei diesen Filterlisten gibt es keine redaktionelle Prüfung. Ich hab noch Kontakt zu meinem damaligen Informatiklehrer und der hat erzählt, dass sogar heise mal auf der Filterliste für die Schulen gelandet war. Anscheinend, weil irgendein anderer Lehrer in Deutschland genervt war, dass seine Schüler Nachrichten im Unterricht lesen. Da kann halt jeder bei der zuständigen Stelle anrufen und beliebig Einträge drauf setzen lassen bis dann jemand anderes anruft und die wieder entfernt haben will. Und so ist das ein hin&her…

    • Heise/Telepolis ist seit 2015 in „unserer Demokratie“ angekommen. Aktuell übt man sich in der Verbreitung von Klimapanik und der Erhöhung der Kriegstüchtigkeit. Es besteht somit nicht mehr die Notwendigkeit, Heise zu filtern.

  • Das sind immer wieder kleine Versuche, die Rechte der Bürger und das GG auszuhebeln. Dass da Vorsatz mit im Spiel ist, lässt sich meistens nicht beweisen.

  • Das Gefühl habe ich auch. Wohnhaft in WI und teilweise ewiges orgeln beim Aufruf der nmsm (Nichtmainstreammedien). Bei zweiten Versuch klappts dann meistens.

  • Wenn das wirlich so war, dann wäre das nach meiner Ansicht strafbar gem. § 206 Abs. 2 Nr. 2 Strafgesetzbuch i. V. m. Art. 5 Grundgesetz (Nachrichtenunterdrückung). Politische Zensur.

  • Da es sich um staatliche Betreiber handelt, kann dann man nicht über das Informationsfreiheitsgesetz die benutzen Filterlistenbetreiber erfahren?

    Schließlich muss die Öffentlichkeit vor diesen Filterlisten gewarnt werden.

  • Die Sperrung riecht nach Schadensersatzforderungen wegen entgangener Gewinnmöglichkeiten.

  • Eine Frage an alle user hier: Tichy ist seit kurzem nicht mehr erreichbar. Habt ihr das Problem auch? Bitte hier schreiben.

    • Ich lese TE seit Monaten nicht mehr und kommentiere dort auch nicht mehr, weil dort zensiert wird wie in einer Diktatur. Selbst Kommentare, die für Tage die meisten Daumen nach Oben hatten, wurden dort sang und klanglos Tage später zensiert. Man hat sogar eigenmächtig Kommentare umformuliert!

    • Ich kann Tichy im Moment über meinen Wlan Anschluss zu Hause empfangen.

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