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ZDF-Morgenmagazin

Schwesig: Union zeigt „Bereitschaft, zu guten Kompromissen“ bei SPD-Steuerplänen

Entgegen ihrer Wahlversprechen zeigt die Union bei Steuererhöhungen laut Manuela Schwesig eine „Bereitschaft, zu guten Kompromissen“. Das sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin während sie die umfangreichen Steuerpläne ihrer Partei rechtfertigte.

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Die SPD drängt in den laufenden Koalitionsverhandlungen auf umfassende Steuererhöhungen. Geplant ist unter anderem eine Anhebung des Spitzensteuersatzes, der Reichensteuer, der Immobiliensteuer, des Abgeltungssteuersatzes auf private Kapitaleinkünfte und die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Auch eine Reform der Erbschaftssteuer steht auf der Agenda, ebenso die Einführung einer Finanztransaktionssteuer.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die auch zu den Top-Verhandlern zählt, verteidigt diese Pläne im ZDF-Morgenmagazin: „Wir wollen vor allem Steuerentlastung für kleine und mittlere Einkommen.“ In diesem Punkt bestehe grundsätzlich Einigkeit zwischen Union und SPD. „Das große Problem ist, dass es dafür kein Geld im Haushalt gibt“, so Schwesig.

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Die zuletzt beschlossenen Schulden für Verteidigung und Infrastruktur lösten dieses Problem nicht, ebenso wenig ließen sich die notwendigen Mittel allein durch Einsparungen aufbringen. Daher wolle man „die Reichsten in diesem Land doch hinzuziehen“.

Bereits zuvor war berichtet worden, dass die SPD eine Anhebung des Spitzensteuersatzes erst ab einem Einkommen von 83.000 Euro ins Spiel gebracht hatte, anstatt der bisherigen Grenze von 66.800 Euro. Schwesig beschwichtigt: „Wir gehen weit darüber hinaus.“ Mit 83.000 Euro im Jahr gehöre man nicht zu den Reichsten in Deutschland.

Eine Steuererhöhung für noch höhere Einkommensklassen sei erforderlich, um Steuererleichterungen für die breite Mitte der Gesellschaft zu finanzieren. Schwesig forderte die Union auf, Position zu beziehen: „Die Union muss sagen, wo das Geld herkommen soll.“ 

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Im Wahlkampf hatten Merz und seine Parteikollegen Steuererhöhungen noch kategorisch ausgeschlossen. Schwesig zeigte sich aber optimistisch: „Natürlich kommen Union und SPD auf einigen Feldern von sehr unterschiedlichen Positionen. Aber es gibt nach meiner Wahrnehmung die Bereitschaft, zu guten Kompromissen zu kommen.“

Oder mit anderen Worten: Die Union wird aller Voraussicht nach in den Verhandlungen auch im Punkt Steuererhöhungen zumindest in Teilen nachgeben und so ihre Wahlversprechen brechen.

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