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Luftverkehr

Ryanair droht mit Angebotskürzung in Deutschland – wegen zu hoher Steuern

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair droht der Bundesregierung mit einer drastischen Angebotsverknappung im kommenden Sommer. Grund dafür ist eine Steuererhöhung im Luftverkehr. In einer Pressemitteilung attestiert Ryanair Deutschland Wettbewerbsunfähigkeit – der Luftverkehrsmarkt müsse „dringend saniert werden“.

Ryanair ist die größte europäische Fluggesellschaft nach Anzahl der beförderten Passagiere. Im Jahr 2022 hat die irische Airline knapp 160 Millionen Menschen transportiert und war damit die drittgrößte Airline weltweit.

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Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair droht der Bundesregierung, das Flugangebot in Deutschland zu reduzieren, sollte die Erhöhung der sogenannten Flugverkehrssteuer von Mai nicht rückgängig gemacht werden. Ansonsten will Ryanair im Sommer des kommenden Jahres die angebotenen Sitzplätze um 10 Prozent reduzieren, was etwa 1,5 Millionen Sitzplätzen entspricht.

Ryanair will das Flugangebot außerdem in Länder verlegen, die eine günstigere Kostenstruktur für die Fluggesellschaft anbieten – wie etwa Italien, Polen, Spanien oder Portugal. Die bundesweite Flugverkehrssteuer besteuert jeden aus Deutschland startenden Abflug und ist gestaffelt: Für Strecken bis zu 2.500 Kilometern betrug die Steuer rund 13 Euro pro Passagier und Flug, doch im vergangenen Mai wurde die Steuer um 2,50 Euro erhöht – auf 15,53 Euro. Für Strecken über 6.000 Kilometer wurde die Steuer teilweise um über 11 Euro pro Passagier und Flug erhöht.

Ryanair-Chef Eddie Wilson gab im vergangenen Jahr der WirtschaftsWoche ein Interview – und bezeichnete Deutschlands Wirtschaftspolitik als „dick, abgestumpft und selbstzufrieden.“

Damit Ryanair sein Angebot nicht reduziert, fordert die Fluggesellschaft neben der Rücknahme der Erhöhung der Flugverkehrssteuer auch eine Senkung der Gebühren für die Flugsicherung und ebenfalls eine Rücknahme der bereits beschlossenen Gebührenerhöhung für Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen.

Flugverkehr wird aus dem „wettbewerbsunfähigen Deutschland abgezogen“ werden

In einer Pressemitteilung äußerte sich Ryanair-CEO Eddie Wilson zur Situation in Deutschland: „Der deutsche Luftverkehrsmarkt ist zerrüttet und muss dringend saniert werden.“ Die hohen Steuern, die die Bundesregierung kontinuierlich weiter erhöht, seien der wichtigste Grund, warum Deutschland sich schlecht von der Corona-Pandemie erholt. „Deutschland hat nur 82 Prozent seines Verkehrsaufkommens vor Covid wiedererlangt, was bei weitem die schlechteste Leistung aller EU-Staaten ist“, so Wilson.

Weiterhin heißt es, die Deutschen würden „heute die höchsten Flugpreise in Europa“ zahlen und die hohen Steuern würden „dem deutschen Flugverkehr, dem Tourismus, der Wirtschaft und den Verbrauchern“ schaden. Die angedrohte Verringerung des Ryanair-Angebots in Deutschland würde „dem Einreiseverkehr und Deutschlands Erholung nach der Covid-Pandemie weiter schaden“. Andere EU-Staaten hingegen, die viel niedrigere oder gar keine Luftverkehrssteuern haben, würden. Andere EU-Staaten hingegen, die viel niedrigere oder gar keine Luftverkehrssteuern haben, würden „vom Wachstum des Flugverkehrs profitieren, das von dem teuren und wettbewerbsunfähigen Deutschland abgezogen wird“.

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