Russland und China planen wohl eine gemeinsame Mondbasis – mithilfe von atombetriebenen Raketen und eines Kernkraftwerks. Dafür würden Versuchs- und Forschungseinrichtungen konzipiert, teilte der Generaldirektor der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Iwanowitsch Borissow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch mit.

Demnach würden Russland und China nuklear betriebene Raketen planen, mit welchen nicht nur unterschiedliche Besatzungen, sondern vor allem Transportgüter den Mond erreichen können. Um den auf dem Mond bis zu 14 Tagen anhaltenden Dunkelphasen entgegenzuwirken, planen Roskosmos sowie die chinesische Raumfahrtbehörde auch kleine Kernkraftwerke, die eine gemeinsame Mondbasis betreiben sollen.

Eine internationale wissenschaftliche Mondstation (ISRS) soll in der kommenden Dekade umgesetzt werden und aus verschiedenen Modulen bestehen. Dafür planen Russland und China zwei Mondmissionen im Jahr 2025 und 2035. Ein solches Projekt hatten die jeweiligen Raumfahrtbehörden bereits 2021 angekündigt, die gemeinsame Arbeit an einem raumfähigen Kernkraftwerke wurde im März bekannt gegeben.

Laut dem amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek seien bislang keine Anzeichen für eine militärische Nutzung der Basis zu erkennen. Der in den USA ansässige Thinktank Institute for the Study of War (ISW) mahnt jedoch, das gemeinsame Projekt würde die chinesische „Partnerschaft mit Russland stärken, um sich gegen den Westen zu stellen“.

Bereits im März hatte Borissow die gemeinsame Mondmission für die Jahre 2033 bis 2035 angekündigt. Weitere Details und einen weiteren Zeitplan gab der Generaldirektor von Roskosmos nicht bekannt. Weil die Operation jedoch sehr herausfordernd sei, sollte sie im „automatisch und ohne die Anwesenheit von Menschen“ durchgeführt werden.

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