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Meinungshoheit

Ricarda Lang will TikTok jetzt von „Nazis“ zurückerobern – „für Demokratie, Vielfalt und Klimaschutz“

Ricarda Lang will TikTok von der AfD zurückerobern. Sie fordert ihre Anhänger auf, auf der chinesischen Plattform präsent zu werden und sich gegen die „rechtsextremen Botschaften“ zu wehren.

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Mit 80 Prozent Marktanteil, Hunderttausende Klicks pro Video und viel Zustimmung in den Kommentaren dominiert die AfD die chinesische Plattform TikTok. Das passt der Vorsitzenden der Grünen, Ricarda Lang nicht. Auf Instagram rief sie deswegen ihre Anhänger dazu auf, auch auf TikTok Präsenz zu zeigen, indem sie dort Videos erstellen oder in den Kommentaren aktiv werden. Schließlich muss auch auf TikTok „Demokratie Vielfalt und Klimaschutz“ sichtbar werden, so Lang. „Überlassen wir die Plattform nicht dem Hass der Nazis“, schreibt sie zum Video.

Lang bereitet Sorgen, dass die AfD auf TikTok „junge Leute“ beeinflusst, indem sie „rechtspopulistische und diskriminierende Inhalte“ verbreitet. Dazu spielte sie in ihrem Instagram-Video Ausschnitte vom AfD-Spitzendkandidaten Maximilian Krah ein, wie er in einem TikTok sagte „echte Männer sind rechts“ und den AfD-Landtagsabgeordneten Miguel Clauss, wie er einen Kalender über die „12 schönsten Abschiebeflieger“ auf TikTok zeigt. Dazu schüttelte Lang angewidert den Kopf.

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Lang ist mit ihrem Vorstoß nicht allein. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Dominanz der AfD auf TikTok erkannt und angekündigt, der AfD auf TikTok Parole bieten zu wollen. Lauterbach betreibt seit Mitte März einen TikTok-Account. Auf diesem sind mittlerweile 3 Videos mit über 2 Millionen Klicks und 115.000 Likes.

Dieser Sinneswandel ist sehr erstaunlich und markiert eine Trendwende. Auf X kündigten in den letzten Monaten reihenweise linksorientierte Accounts an, sich von der Plattform zurückzuziehen oder haben sich bereits zurückgezogen, weil in ihren Augen rechtspopulistische Meinungen den Diskurs übernommen haben. Dass sie damit den ihnen unliebsamen „rechtspopulistischen“ Meinungen den Diskurs überlassen, war dort egal.

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