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Andreas Ronken

„Regulierungswahnsinn“: Ritter Sport-Chef fordert „mehr Planungssicherheit und Pragmatismus“

Ritter‑Sport‑Chef Andreas Ronken fordert angesichts des demografischen Wandels ein höheres Renteneintrittsalter und mahnt mehr Pragmatismus in Wirtschaft und Politik an.

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Andreas Ronken spricht von einem „Regulierungswahnsinn“ in Deutschland (IMAGO/DeFodi Images)

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Der Vorstandschef des Schokoladenherstellers Ritter Sport, Andreas Ronken, plädiert für eine Anhebung des Renteneintrittsalters. „Wir sollten später in Rente gehen – weil wir es können“, sagte er im Gespräch mit dem Nachrichtenportal t-online. Ronken betonte, dass er selbst gern länger arbeite. Zugleich sei er überzeugt, „dass viele Menschen heute länger arbeiten können und wollen, weil die Gesundheitssysteme besser sind und die Arbeit nicht mehr so körperlich belastend ist wie früher“.

Hier zog der Manager einen persönlichen Vergleich: „Mein Großvater ist mit 70 gestorben; als er mit 65 oder 67 in Rente ging, hatte er nur noch ein paar Jahre – er war körperlich einfach kaputt von der harten Arbeit. Das ist heute nicht mehr die Regel.“ Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland warnte Ritter‑Sport‑Chef Andreas Ronken davor, Verantwortung ausschließlich der Politik zuzuschieben.

In mehreren Branchen sei der notwendige Strukturwandel nur unzureichend begleitet worden – teilweise auch durch die Europäische Union. „Die größten Sorgen macht mir der Regulierungswahnsinn und die sich permanent ändernden Vorgaben“, so Ronken weiter. „Ich finde: Wir brauchen mehr Planungssicherheit und Pragmatismus.“

Andreas Ronken bezeichnet Deutschland trotz aktueller Herausforderungen weiterhin als leistungsfähiges Land – getragen von starker Ausbildung und Forschung. „Aber ich glaube, wir müssen erst den Schmerz eines Wohlstandsverlustes spüren, bevor wir uns wirklich bewegen. Oft denke ich: Uns geht es noch zu gut“, sagte der Ritter‑Sport‑Chef. Zugleich mahnte er die Bundesregierung zu entschlossenem Handeln: „Wir sind darauf angewiesen, dass diese Regierung – SPD und Union zusammen – das schafft. Sonst wird es wirklich eng.“

Auch zum umstrittenen Russland‑Geschäft von Ritter Sport nahm Ronken Stellung. Laut dem CEO erwirtschaftet das Unternehmen dort inzwischen kaum noch Gewinne. „Im Jahr 2023 war es eine knappe Million Euro, im vergangenen Jahr noch gut 200.000 Euro. Dieses Jahr werden wir wohl überhaupt keine Gewinne in Russland machen“, erklärte er. Ursache seien unter anderem der vollständige Verzicht auf Werbung und gestiegene Preise – „inzwischen koste eine Tafel Ritter Sport in Russland rund 200 Rubel“, also etwa 2,25 Euro.

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Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verteidigte Andreas Ronken die Entscheidung, den Markt dort weiterhin zu bedienen. „Es war eine der härtesten Entscheidungen, die ich in meinem beruflichen Leben treffen musste. Ein Dilemma zwischen Verantwortung und Haltung. Ich habe mich für Verantwortung entschieden“, erklärte der Ritter‑Sport‑Chef. Ein sofortiger Rückzug, so Ronken, hätte für das Unternehmen existenzielle Folgen gehabt: „Wären wir damals ausgestiegen, glaube ich nicht, dass wir heute noch in dieser Form existieren würden.“

Russland steuere rund 20 Prozent zum Gesamtumsatz von Ritter Sport bei. Ein abruptes Ende des Geschäfts hätte für den Mittelständler schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen. „Es ging um gesamthaft 100 Millionen Euro, die im Feuer standen“, erläuterte Ronken. Der Verlust dieses Marktes wäre, so sein Vergleich, „ähnlich wie ein China‑Aus für die hiesige Autoindustrie“. Ein Rückzug hätte sowohl Arbeitsplätze gefährdet als auch langjährige Lieferketten zerrissen.

ja

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50 Kommentare

  • Der kann gerne länger arbeiten, wenn er möchte…

    • das wird er moeglicherweise als unternehmenschef sogar tun.
      was aber die arbeitszeit der sklaven betrifft, geht es gar nicht darum, alte , weniger leistungsfaehige menschen bis zum umfallen in arbeit zu halten.
      die wird ohnehin durch KI wegrationalisiert.
      verlaengerte arbeitszeit ist lediglich eine umschreibung fuer geringere rente.
      du kannst mit 65 aufhoeren zu arbeiten, der staat zahlt dir aber nix, bis du 70 bist.

  • Es kann ja jetzt jeder so lange arbeiten wie er möchte.

    Bei diesen Diskussionen fällt mir immer zu kurz, wie man es bewerkstelligen kann, dass Menschen die körperlich oder geistig am Ende sind, auch vor dem 70. Geburtstag abschlagsfrei in Rente gehen können.

    • Das ist gar nicht gewollt!
      Es geht letztlich ausschließlich um eine Rentenkürzung durch die Hintertür!
      Auch das Märchen angeblich immer weiter steigender Lebenserwartung stimmt lange nicht mehr und wird trotzdem immer wieder von solchen Typen (Golf in der Mittagspause und Geschäftsessen statt Kantine) behauptet

    • 45 Jahre ohne Fehlzeiten
      Rente 63+
      abschlagsfrei für besonders langjährig Versicherte
      gibt’s das Modell noch?
      bei mir war es in 2018
      Rentenbeginn 63 Jahre+ 8 Monate ohne Abschlag
      24% steuerfrei.

  • Liebes Apollo-Team: Dieser Einzelbericht mag ja interessant sein. Viel mehr treibt mich eine andere Frage um: Wir sind in der EU angeblich Schlußlicht, was die Rente betrifft – niedrigstes Niveau und längste Arbeitszeit. Wie machen die anderen EU-Staaten das, was machen sie besser, richtiger, oder kollabieren dort die Rentensysteme auch gerade (aus Frankreich hört man so etwas). Mich stört, daß keiner hier die Frage stellt, keiner über den Tellerrand hinausschaut. Wäre das mal etwas für Sie?

  • Ein Interview mit Ritter-Sport-Chef Andreas Ronken ohne großen Erkenntnisgewinn. Aalglatt würde ich es jetzt nicht nennen, aber relativ seicht nach meinem Geschmack

    • Quadratisch, praktisch, teuer..nicht mit mir!! Diese Schokolade bleibt bei mir im Regal liegen!!

      • Schokolade von großen deutschen Marken wie RS, Milka oder Lindt ist im Grunde eher minderwertiger Abfall als echter Genuss. Solche Produkte sollte man seinen Kindern nicht zum Naschen geben. Marken wie Michel Cluizel, Domori, Åkesson’s oder Zotter bieten deutlich mehr, auch wenn sie teurer sind. Wenn es um wirklich gute Lebensmittel geht, kommt man in den großen Supermarktketten sowieso nicht wirklich weiter. Auch größere Edeka-Märkte, die auf den ersten Blick einladender wirken, führen oft nur denselben fragwürdigen Kram.

        • So hart würde ich jetzt nicht ins Gericht gehen. Ihre Marken kenne ich leider überhaupt nicht, weiß nicht, wo man die bekommt, kann daher kein Vergleich ziehen. Ritter Sport genießt bei mir noch einen guten Ruf, Milka ist in den letzten Jahrzehnten geschmacklich stark abgefallen, bei Lindt stört mich, daß da plötzlich Gerstenmalzextrakt reingepackt wird. Das hat m.E. in einer hochwertigen Schokolade nichts zu suchen. Bis dahin fand ich sie aber auch ok.

          Ich habe ein finanzielles Limit für Süßigkeiten. Mehr als ein Euro pro 100g dürfen sie nicht kosten. Durch die enormen Preissteigerungen in den letzten Jahren bleibt daher meistens das Zeug im Regal, höchstens noch bei Angeboten wandert es in meinen Korb. Mein Körper dankt es mir mit sinkendem Gewicht.

          6
        • Lindt kommt aus der Schweiz (Zurich) und nicht aus Deutschland.

          2
      • Nebenbei
        Vor seiner heutigen Aussage vor der Enquete-Kommssion zum „Masken-Deal“ betont der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn, CDU, es habe nicht „den einen Fehler“ gegeben. Entscheidungen seien unter extremem Zeitdruck und mit unvollständigem Wissen getroffen worden.
        Seine Worte…
        https://www.ardmediathek.de/video/morgenmagazin/spahn-vor-enquete-kommission-extremer-zeitdruck-und-unvollstaendiges-wissen/wdr/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21vcmdlbm1hZ2F6aW4vMDdhNzQ3YzUtMzRjYi00MjQ1LWE2ODgtYThlODAwNDk4YWFj 6 Min.

        • es hat nur! Fehler gegeben

          1
  • Es geht nicht darum länger zu arbeiten. Kenne genug Leute über fünfzig die Arbeit suchen, aber nicht genommen werden, weil sie „zu alt“ sind. Es geht nur um Rentenkürzungen, weil die Menschen vorher in Rente gehen wollen, oder müssen.

  • „Quadratisch. Praktisch. Geimpft.“
    „Erst impfen, dann knuspern.“

    • Oh ja, habe ich ganz vergessen! Danke, daß Sie das wieder in Erinnerung bringen!

  • Ich erinnere mich noch gut an seine Impfwerbung.
    Ritter Sport kommt mir von daher ohnehin nicht mehr in den Einkaufswagen.

  • Welcher Fliesenleger kann länger arbeiten, wenn die Knie kaputt sind, oder auch das Krankenhauspersonal die jeden Tag Patienten umdrehen müssen ist der Rücken durch, so geht es nicht weiter, man kann viele Berufsparten aufführen die nicht länger arbeiten können.

  • Mein Kommentar, der lediglich versucht hat das Alter von dem Herrn Ronken zu erfragen und wie sich Ritter Sport bei dem Einstellen von Ü50 verhält, wurde direkt nach Veröffentlichung wieder gelöscht.
    Warum?

    • hall-of-future.org
      da können Sie den finden.Ronken eingeben.
      Ist nur CEO und nicht der Firmeninhaber.

  • Menschen entwickeln sich in Phasen – auch ein Ritter-Sport Chef. Nach der Pubertät folgt die Konformität. Quelle: Ich-Entwicklung

    Die Konformität besteht aus zwei Teilen: Folgen und Einfordern desselben.
    Das Einfordern wird allgemein mit ‚müssen / sollten / sollen‘ formuliert.

    Deshalb existieren die Taliban, Nordkorea, die Amish People oder jede x-beliebige Variante, z.B. DDR 2.0.

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann Konformität nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

    • Endlich mal wieder dieser Myside Bias. Aus dem Küchenbuch der Psychologie

    • leicht verwirrt???

  • Der Regulierungswahnsinn von der EU wurde über viele Jahre von diesen Vorstandschefs unkritisch begleitet. Der Regulierungswahnsinn der EU besteht seit vielen Jahren schon in der EU. Nun bemerken einer nach dem andern dieser Vorstandschef, dass die EU ein Bürokratie und Regulierungsmonster ist. Glaubwürdig ist das jedenfalls nicht Die US Regierung und das erstarken der AFD löst diesen Herrn Vorstandschefs scheinbar die Zunge. Diese „Chefs“ hatten bspw. enorme Angst vor einer Greta Thunberg und ihren „Klimaklebern“. Kaeser von Siemens wollte sogar die Grüne Neubauer einen Posten im Aufsichtsrat von Siemens schaffen. Diese Herrn oder auch Damen sind deshalb allesamt unglaubwürdig.

    • Der Ronken ist nur CEO.Er gehört nicht zu den Eigentümern.
      Familienunternehmen Alfred Ritter GmbH u……
      Grün bis zum Anschlag.
      Gehen sicher auch zur AfD auf Distanz.
      Kaufe weder bei Rossmann noch bei Ritter.

  • „Ronken betonte, dass er selbst gern länger arbeite. Zugleich sei er überzeugt, dass viele Menschen heute länger arbeiten können und wollen, weil die Gesundheitssysteme besser sind und die Arbeit nicht mehr so körperlich belastend ist wie früher“.
    Bei dessen Gehalt, Ansehen und Abwechslung würde wohl jeder länger arbeiten, zumal „Arbeit“ hier anders definiert wird. Wie sehen es die Mitarbeiter bei Ritter, welche monotone Arbeit bei hoffentlich auskömmlicher Bezahlung verrichten? Nicht nur körperliche Arbeit macht krank: Psyche, Mobbing, Monotonie, versagte Anerkennung, verschlechternde Gesundheitssysteme (gesetzlich Versicherte) bei zunehmenden Kosten tragen dazu bei, in Rente dann bei vielen noch Finanzprobleme, d.h. die MÜSSEN weiter arbeiten, wollen eher nicht. Klima scheint ganz wichtiges Thema, ob beeinflussbar oder nicht, der Mensch das böse Wesen.

  • Leider verkommen einige Kommentare immer wieder zu Auseinandersetzungen.
    Wer ist eigentlich dieser Waldschrat, der sich auch so verhält! Werde ab jetzt die Kommentare meiden. Das ist ja furchtbar hier.

  • Machen wir’s hier wie mit Rossmann.
    Kauft keine Ritter Sport mehr.
    Die Preise sind Abzocke und das Unternehmen menschenverachtend.
    Gute NoName-Schokolade für die Hälfte schmeckt auch.

  • Die Unternehmer haben doch den linksextremen Sozialisten applaudiert!

  • Ein maßgebliches Problem sind die Flachpfeifen in deutschen Managements.

    • Unter Führungskräften gibt es wissenschaftlich nachgewiesen überproportional viele Narzissten und psychisch Gestörte.

  • In den Chefetagen sollten die Leute ruhig bis 80 arbeiten, wenn man das überhaupt arbeiten nennen kann. Dieses dämliche Gesäusel von Großfirmeninhabern ist unerträglich.

  • Es war eine der härtesten Entscheidungen, die ich in meinem beruflichen Leben treffen musste. Ein Dilemma zwischen Verantwortung und Haltung. Ich habe mich für Verantwortung entschieden“, erklärte der Ritter‑Sport‑Chef.
    Wenn der wirklich Verantwortung zeigen würde, dann würde er die Wählerstimmen der AfD akzeptieren und die Zusammenarbeit mit deren propagieren.
    Das macht er aber erst, wenns in seinem Laden notwendig wird, dies einzufordern.

    • Ronken ist seit 2015 CEO.
      Hat sich aus verschiedenen Funktionen bis zum CEO hochgedient.
      Es ist nicht sein Laden.
      Ritter Sport ist ein Familienunternehmen und damit sicher nicht der AfD zugetan.(hall-of-future.org zum Ronken Nachlesen)

  • Wie alt ist Herr Ronken?
    Wie viele Arbeiter über 50 stellt er ein?
    Wohlfeiles Geschwätz…

  • Wir sollen bis zum Umfallen arbeiten, während Zugereiste davon profitieren und alles frei haben, samt Clan.

    • nein,abgelehnt.
      Machen wir nicht.

  • Jeden Tag steht irgendwo so ein Spinner auf und hält sich für wichtig.

    • zumal er nur der CEO ist und nicht der Inhaber von Ritter Sport.
      Grünes Familienunternehmen.
      Was sonst?

  • Später in Rente? Und was machen wir mit den 5,5 Millionen Facharbeiter, die nur Bürgergeld beziehen? Wer hat die eingestellt? Wer hat die importiert?
    Das waren sicherlich politische Regierungs-Kompetenzen, denn die müssen erst hinausgeworfen und abgeschafft werden. Unter solchen Regierungsnullen will niemand mehr arbeiten!

  • „Mein Opa ist damals nur kurz vor seinem Ableben in Rente gegangen, dann könnt auch ihr ruhig erst kurz vor eurem Ableben in Rente gehen.“

    Aber klar – „Deutschland ist ein reiches Land“ …

  • Quadratisch, praktisch, dumm…

  • Wieder ein schleimiger Untertan, der ein wenig aus der Deckung kommt, nichts neues, quadratisch, praktisch, doof…

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