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Rammstein stürmt die Charts – wenn Cancel-Culture nach hinten losgeht 

Wer das mediale Dauerfeuer rund um die Band Rammstein verfolgt hat, könnte meinen, dass die unbelegten Missbrauchs- und Gewaltvorwürfe dem Erfolg der Band ein Ende gesetzt haben – doch ein Blick in die Charts zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist.

Bildquelle: Ogidya, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

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Nachdem im Mai dieses Jahres die ersten Missbrauchs-Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann öffentlich gemacht wurden, brach ein regelrechter Cancel-Sturm gegen die bis dato wohl erfolgreichste deutsche Band los. Eine Schlagzeile jagte die nächste – es gab immer neue Vorwürfe, anonyme Zeugen und Forderungen die Konzerte der Band zu verbieten. Wer das mediale Dauerfeuer verfolgte, bekam schnell den Eindruck, dass der Skandal das Ende von Rammsteins Erfolg bedeuten könnte – wie sich jetzt zeigte, ist aber genau das Gegenteil der Fall. 

Erfolg trotz einseitiger Berichterstattung ungebrochen 

Betrachtet man einige der wichtigsten Kennziffern der Musikindustrie, lässt sich ohne zu übertreiben feststellen, dass die Cancel-Versuche wohl voll nach hinten losgegangen sind: Zum Chartstichtag am vergangenen Freitag befanden sich gleich vier Alben von Rammstein in den Top-100 der offiziellen deutschen Album-Charts, eines davon sogar in den Top-20. Und schon im Juni waren gleich drei Alben der Band wieder in die Charts aufgestiegen – damit standen sechs von insgesamt acht Alben der Band in den Top 100 Album Charts. Wie die Berliner Zeitung berichtet, hat keine andere Band mehr Alben unter den Top 100. 

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In Österreich stürmte das Album „Zeit“ aus dem Jahr 2022 derweil erneut die Charts – wie OE24 berichtet, führt es mit Platz 1 aktuell die heimischen iTunes-Charts an. 

Und auch im, für Musiker mittlerweile als wichtigste Einnahmequelle geltenden, Live-Bereich ist der Erfolg von Rammstein ungebrochen. Alle Konzerte, die in diesem Sommer stattfanden, waren trotzt des parallel laufenden Shitstorms ausverkauft. Anders als einige Kritiker behaupten, kann das auch nicht daran liegen, dass die Fans angeblich nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ihre Tickets zurückzugeben. Neben den Schwarzmärkten gibt es nämlich auch legale Zweitmärkte, wo ausschließlich autorisierte Tickets weiterverkauft werden können. Dort wurden aber so gut wie keine Tickets angeboten, obwohl die Nachfrage nach Rammstein-Karten immens ist – vorhandene Tickets waren nach Minuten ausverkauft. 

Cancel-Versuche gehen oft nach hinten los 

Es scheint also, als wären die allermeisten Fans wenig berührt von der Verdachtsberichterstattung der deutschen Presselandschaft – im Gegenteil. Und das Phänomen „je umstrittener, desto erfolgreicher“ ließ sich in der Vergangenheit nicht nur bei Rammstein beobachten. Als im Sommer letzten Jahres der Ballermann-Song „Layla“ bekannt wurde, wollten Feministen den Song wegen „Sexismus“ canceln lassen. Auf verschiedenen Veranstaltungen wie Kirmessen oder Volkfesten wurde seitens der Betreiber und Organisatoren versucht, dass Spielen des Liedes zu verhindern. Die Menschen ließen sich davon jedoch nicht beirren. Der Song platzierte sich neun Wochen in Folge an der Spitze der Offiziellen Deutschen Single-Charts, erhielt Dreifach-Gold, wurde allein auf Spotify über 130 Millionen Mal gestreamt, stand auf Platz eins der Single-Jahrescharts und galt als der Sommerhit schlechthin. 

Und auch der österreichische Volksmusiker Andreas Gabalier zeigt, dass die Cancel-Culture zahnlos ist, wenn die Fans nicht mitspielen. Der Mann, der immer wieder Shitstorms wegen angeblicher Homophobie oder Frauenfeindlich über sich ergehen lassen muss, verkaufte über sechs Millionen Tonträger und spielte im vergangenen Sommer ein Konzert vor fast 100.000 Menschen in München – seine vorwiegend weiblichen Fans scheinen ihn zu lieben, egal was die Presse schreibt.

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