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Rekordzuwachs

Parlaments-Petition: Millionen Briten fordern Neuwahlen

Millionen Briten fordern in einer offiziellen Petition vorgezogene Neuwahlen. Nach nur fünf Tagen konnten bereits zwei Millionen Unterschriften gesammelt werden. Jetzt soll sich das Parlament mit dem Anliegen offiziell befassen.

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Neben der Petition nutzen Briten auch Demonstrationen, um ihren Unmut über die aktuelle Regierung zum Ausdruck zu bringen.

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Eine Petition zur Ausrufung von Neuwahlen auf der offiziellen Petitionsplattform des britischen Parlaments hat innerhalb von nur fünf Tagen fast zwei Millionen Unterschriften gesammelt. Damit hat das Bürgerersuchen mit Leichtigkeit die notwendigen 100.000 Unterschriften erreicht, um für eine Debatte im Parlament vorgeschlagen zu werden. Besonders erfolgreich ist die Petition in den ländlichen Regionen Englands, wo in mehreren Wahlbezirken teilweise über vier Prozent der Wahlberechtigten für Neuwahlen unterschrieben haben – und minütlich kommen Hunderte Unterschriften hinzu.

Initiator der Petition ist der Unternehmer Michael Westwood. Westwood wurde als Betreiber des billigsten Pubs Großbritanniens bekannt. Gegenüber dem britischen Express zeigte sich Westwood von dem Erfolg seiner Petition überrascht – geholfen hat auch ein Beitrag von Elon Musk, der die Petition auf X geteilt hat.

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„Ich glaube, die Leute haben genug. Sie haben gesehen, was auch in Amerika passiert ist. Und ich glaube, das hat den Dominoeffekt gehabt, dass wir tatsächlich etwas ändern können, wenn die Leute zusammenstehen und wählen“, sagte er dem Express. Außerdem kritisierte Westwood, die Regierung würde ihre Wahlversprechen nicht einhalten. Anlass für die Initiierung der Petition waren laut Westwood dann aber konkrete Vorhaben der Regierung, die zu Preissteigerungen in den Kneipen führen würden.

Bei der Parlamentswahl im Juli dieses Jahres ging die sozialdemokratische Labour-Partei als stärkste Kraft hervor. Aufgrund des Wahlsystems im Vereinigten Königreich – der Gewinner eines Wahlkreises erhält alle Stimmen –, reichten der Labour-Partei 34,1 Prozent der landesweiten Stimmen, um 411 der 650 Sitze im Parlament zu erreichen. Die konservativen Tories kamen nur auf 23,7 Prozent und 121 Sitze, gefolgt von Reform UK mit 14,3 Prozent und 5 Sitzen und den Liberaldemokraten mit 12,2 Prozent und 72 Sitzen.

Aktuellen Umfragen zufolge liefern sich die Tories und Labour ein Kopf-an-Kopf-Rennen, gefolgt von der Reform UK Partei von Nigel Farage, die im Vergleich zur Wahl im Sommer ebenfalls zulegen konnte. Zusammen kommen Reform UK und die Tories auf rund 45 Prozent. Sollten sich beide Parteien auf ein Wahlbündnis einigen, könnten konservative Kräfte als Sieger aus möglichen Neuwahlen hervorgehen. Bereits 2019 verzichtete die Partei von Farage auf eigene Kandidaten in jenen Wahlkreisen, in denen die Tories bei der Wahl davor gewinnen konnten, um der Partei so möglichst viele Stimmen zu ermöglichen.

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