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Frankreich

Paris im Alarmzustand: 15.000 Soldaten zur Terrorabwehr bei Olympia stationiert

Bald beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Nun werden die enormen Sicherheitsvorkehrungen der französischen Polizei und Armee bekannt - es ist ein Beweis für die Gefahr, die vom islamistischen Terror ausgeht.

Polizei vor dem geschmückten Pariser Eiffelturm

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Die französische Armee wird während den Olympischen Spielen in der Hauptstadt Paris insgesamt 15.000 Soldaten stationieren und zur Terrorabwehr einsetzen. Dazu kommen laut französischen Behörden weitere 45.000 Polizisten, die während des Sportereignisses die Hauptstadt sichern sollen. Am Stadtrand richtet die französische Armee zudem ein Lager für 4.500 Soldaten ein. Damit schafft Frankreich das größte Armeelager in Paris seit dem Zweiten Weltkrieg, bei einem Sportereignis, dessen Mythos eigentlich der friedliche Wettbewerb ohne Waffen ist.

In zwei Wochen gehen die Olympischen Spiele in Paris los und die 10.500 Athleten aus 199 Nationen gehen an den Start, um sich die begehrten Medaillen um den Hals hängen zu können. Frankreich befindet sich derweil nicht im sportlichen, sondern im sicherheitspolitischen Ausnahmezustand: Der französische Innenminister Gérald Darmanin sprach zuletzt davon, dass er gegenwärtig die Terrorgefahr während des sportlichen Wettbewerbs „extrem hoch“ sehe – seit März gilt aus diesem Grund für das ganze Land die höchste Terrorwarnstufe.

Frankreich reagiert mit maximaler Abschreckung. „So etwas haben wir seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gemacht“, sagte der Chef des Logistikdienstleisters des Verteidigungsministeriums, Philippe Pourqué schon im April. Kurz vor der Eröffnungsfeier am 26. Juli, für die extra separat zu allen anderen Vorkehrungen eine sechs Kilometer lange Sicherheitszone entlang der Seine geschaffen wird, werden die genauen Sicherheitsmaßnahmen nun Stück für Stück bekannt.

So sollen schwer bewaffnete Beamte und Soldaten in wesentlich erhöhter Zahl als üblich in der französischen Hauptstadt unterwegs sein. Die Behörden nannten eine Zahl von etwa 15.000 Soldaten der Armee, die in Paris während der Spiele unterwegs sein werden. Paris setzt schon seit den furchtbaren Terroranschlägen im Bataclan vom 13. November 2015 sichtbar Soldaten mit Maschinengewehren ein, das Aufkommen wird jetzt so groß sein, dass es das Stadtbild prägen könnte. Zudem richtet die Armee sogar ein Lager ein, in dem 4.500 Soldaten fest stationiert werden, um möglichst schnell an jedem Austragungsort zu sein. „Das ist das größte Lager der Armee in Paris seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte der für das Lager zuständige Oberst Michel Bergier dem Sender France Info.

Der Polizeichef von Paris, Laurent Nuñez, fasste es vor ein paar Wochen mit den Worten zusammen: „Wir sind besorgt über die Bedrohung durch den Terrorismus, insbesondere den islamischen Terrorismus, aber auch über die Bedrohung geringer Intensität durch radikalisierte Umweltschützer, Linksextremisten und die propalästinensische Bewegung“.

Das Sportereignis des Westens ist zu einem Sicherheitsrisiko für den Westen mutiert. Während die Olympischen Spiele im Antiken Griechenland eine Veranstaltung des Friedens war – die hellenistischen Völker einigten sich während der Olympiade auf Waffenruhe, egal welcher Konflikt herrschte – ist die diesjährige Olympiade von Waffen und der Angst vor Gewalt geprägt.

Grund dafür liefern auch die Erfahrungen aus den letzten Wochen: Die französischen Sicherheits- und Ermittlungsbehörden konnten zuletzt mehrere geplante Terroranschläge vereiteln, die Terroristen von der Tat abhalten und festnehmen. Ende Juni setzte man zwei junge Männer fest, die Anschläge während der Olympischen Spiele in Paris vorbereitet hatten. Sie sollen besonders „jüdische Ziele“ im Visier gehabt haben, hieß es von französischen Justizbehörden. Anfang Juli konnte die Polizei dann an zwei Orten weitere Festnahmen in Zusammenhang mit möglichen Terrorplänen verzeichnen.

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