Oscar-Nominierung für Ken statt Barbie: Das Patriarchat schlägt zurück
Am Dienstag wurden die Nominierungen für die diesjährige Oscar-Verleihung bekannt gegeben. Der Schock für alle Feministen: Ryan Gosling steht für seine Performance als Ken im Barbie-Film auf der Liste, Hauptdarstellerin Margot Robbie aber nicht. Zurecht, meint unsere Autorin.
In Hollywood werden seit Dienstag die gebleichten Zähne gefletscht. Da hat es das Oscar-Komitee doch tatsächlich gewagt, für das Feministen-Epos „Barbie“ nicht die dahinterstehenden Frauen zu ehren. Weder die Hauptdarstellerin und Real-Live-Barbie Margot Robbie, noch die selbst bekennende Feministen-Regisseurin Greta Gerwig wurden in ihren jeweiligen Kategorien für den Oscar nominiert. Stattdessen steht Ryan Gosling für seine Performance als Ken, also dem Mann neben Barbie, auf der Liste.
Das Drama ist perfekt. Da hat Regisseurin und Drehbuchautorin Gerwig schon extra einen Film verzapft, der davon handelt, wie eine weibliche Wunderwelt von Männern in ein frauenunterdrückendes Patriarchat umgewandelt wird und nur durch die Feministen-Power eines Mutter-Tochter-Duos vorm „Untergang“ bewahrt werden kann – und trotzdem kriegt dann im echten Leben der Mann die Blumen. Sogar Ex-Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton ist entsetzt. Auf X schreibt sie: „Greta und Margot, auch wenn es schmerzhaft sein kann, an der Kinokasse zu gewinnen, aber nicht das Gold mit nach Hause zu nehmen, werden Sie von Ihren Millionen Fans geliebt. Ihr seid beide so viel mehr als Kenough.“
Ryan Gosling freilich hat schon das getan, was wohl jeder Mann in seiner Situation machen würde, wenn er noch einmal bei der hübschen Filmkollegin Robbie landen will: Er hat die Nominierung öffentlich verurteilt. „Dass ich enttäuscht bin, wäre noch eine Untertreibung“, ließ er verlauten – denn: „Ohne Barbie gibt es keinen Ken, und es gibt keinen Film über Barbie ohne Greta Gerwig und Margot Robbie“. Wer hätte gedacht, dass Ryan Gosling mehr in der „blonden Fragilität“ gefangen ist, als Ken? (Für diejenigen, die „Barbie“ nicht gesehen haben: Ich zitiere aus dem Film, unten gibt’s die Erklärung)
Eine patriarchale Oscar-Jury
Und natürlich lieben auch die deutschen Medien die Geschichte von der frauenfeindlichen Machtinstanz, bekannt als Oscar-Jury, die diese zwei strahlenden Power-Frauen um den angeblich verdienten Titel bringt. Der Spiegel zitiert eine Autorin des US-amerikanischen Rolling Stone-Magazins, die meint, die Nicht-Nominierung Gerwigs wirke so, „als würde dieser Teil Hollywoods ihr herablassend sagen, sie solle sich hinsetzen und mit ihrem Erfolg zufrieden sein.“ Die Süddeutsche Zeitung meint gar, es sei ein „Skandal“, dass die Regisseurin übergangen worden sei.
Die Begründung des SZ-Autors: „Dass ein Film wie ‚Barbie‘ an den Kinokassen knapp anderthalb Milliarden Dollar umsetzt und zum erfolgreichsten Film des Jahres wird – das hat es noch nie gegeben, wenn eine Frau auf dem Regiestuhl saß.“ Verschlucken Sie sich nicht! Natürlich hat der aufgeklärte Journalist sogleich ergänzt, dass er damit natürlich nicht meine, dass Frauen „die schlechteren Regisseurinnen“ seien. Was er stattdessen gemeint hat? Na klar: Filmprojekte würden „traditionell noch immer eher in Männerhand gelegt werden“. Noch so ein Patriarchat, was von einem Mutter-Tochter-Duo gestürzt werden müsste, denkt sich der Journalist offenbar.
Und weil es ja offensichtlich sonst keiner tut und nicht mal der Darsteller Ryan Gosling seine Verkörperung des Barbie-Gefährten verteidigt, will ich nun einmal ganz klar sagen: Richtig gemacht, Oscar-Komitee! Der Barbie-Film wäre ohne die Ken-Rolle ein unerträgliches Feministen-Manifest gewesen. Unvergessen die Szene, in der die Power-Mum auf großer Leinwand einmal den Barbies erklärt, wie schwer es ist, als Frau im Patriarchat zu leben.
„Du musst den Kopf für das schlechte Verhalten von Männern hinhalten, was geisteskrank ist, aber wenn du das aussprichst, wird dir vorgeworfen, dass du jammerst“, jammert die etwa 45-jährige Frau, die in dem Film als Chefsekretärin eines großen Unternehmens heimlich Barbies auf dem Niveau einer Zwölfjährigen zeichnet. „Du darfst nie alt werden, nie unfreundlich sein, nie angeben, nie egoistisch sein, niemals auf die Knie fallen, nie scheitern, nie Angst zeigen, nie aus der Reihe tanzen“, schimpft sie weiter. Das sei „zu schwer“ und am schlimmsten: „Keiner gibt dir eine Medaille und sagt Danke“.
Das sympathische Patriarchat
„Jawoll“, grölte ein Mann nach dieser Szene im Kino, als ich den Film im Sommer gemeinsam mit einigen Apollo-Autoren ansah. Ich hoffte in diesem Moment inständig, dass er damit auch nur irgendeine Frau ins Bett kriegen wollte. Auch Greta Gerwig und Margot Robbie sprachen in einem Interview mit dem australischen Sender ABC News über diesen Filmausschnitt. Er solle, so Gerwig, die gesellschaftliche Verhandlung darüber, was eine Frau in dieser Welt sein muss, darstellen. Der Versuch, den Frauen „mehr als nur ein Seil zu geben, auf dem sie laufen können“ sei für sie die feministische Idee hinter dieser Szene gewesen.
Nun bin ich zwar selbst eine Frau, aber bitte fragen Sie mich jetzt nicht, was damit gemeint ist. Ich habe wahrlich keine Ahnung. Was ich allerdings weiß, ist, dass ich seit Jahren älter werde und dabei sogar schon öfter mal unfreundlich war oder auf die Knie gefallen bin – und dennoch meines Wissens nie jemand daran gezweifelt hat, dass ich eine Frau bin. Und so unglaublich es sich für die Gerwigs dieser Welt anhören mag, ich habe sogar viel häufiger erlebt, dass ein Mann für die Fehler einer Frau geradesteht, als umgekehrt.
Hätte es nur diese philosophischen, gesellschaftskritischen Szenen im Barbie-Films gegeben – ich hätte vermutlich elendig gelangweilt den Kinosaal verlassen. Doch dann gab es eben noch die Szenen mit Ken, die geradezu meisterhaft waren. Unvergleichlich war die Szene, in der Barbie nach einem Ausflug in die Menschenwelt nach Barbieland zurückkommt und zu ihrem Entsetzen feststellt, dass Ken dort das Patriarchat eingeführt hat. Natürlich bekommt der Zuschauer einige Beispiele für böses, frauenverachtendes Verhalten präsentiert: Beispielsweise lassen die Männer die Frauen ständig Bier für sie holen und stecken sie in knapp sitzende Kostüme.
Viel besser aber: Sie „mansplainen“ ständig – also erklären Frauen stolz und in leicht verständlicher Sprache die Welt. Da wird zum Beispiel einer Frau großmütig beigebracht, warum „Der Pate“ der beste Film aller Zeiten ist – einer anderen Frau wird geduldig erläutert, wie Photoshop funktioniert. Im Gegensatz zur feministischen Jammer-Ansprache sind diese Szenen nun wirklich herrlich aus dem Leben gegriffen. Allein in unserer Apollo-Redaktion soll es derartige Situationen schon einmal gegeben haben. (Aber alles einvernehmlich, Frau Ataman, keine Sorge!)
Das Patriarchat schlägt zurück
Gekrönt wird diese Patriarchat-Performance nur noch von dem Song-Epos „I’m Just Ken“, das Ryan Gosling als dramaturgischen Höhepunkt des Films abliefert. Ken singt dort: „Ich bin Ken. Überall sonst wäre ich eine Zehn. Ist es mein Schicksal, ein Leben der blonden Fragilität zu führen?“ Er fragt sich, wann die desinteressierte Barbie in ihm endlich den „man behind the tan“, den Mann hinter der Sonnenbräune, entdecken und für ihn kämpfen werde.
„Ich will wissen, wie es ist zu lieben, echt zu sein“, singt er. „Ist das ein Verbrechen? Bin ich nicht attraktiv, wenn ich Gefühle habe?“ Es ist eine Studie eines Mannes in einer Welt, die ihm beigebracht hat, kein Mann sein zu dürfen – und der damit hadert, der Mann zu sein, der er ist, statt jenem, der er meint, sein zu müssen. Um bei der Wahrheit zu bleiben: Die Performance von Ryan Gosling ist irritierend feminin – und dennoch wirkt sie ungleich näher an der heutigen Realität der westlichen Welt als die Darstellungen eines angeblich immer noch dominierendes Patriarchats.
Im Film knickt Ken, der gerade erst seine Freude an der Männlichkeit entdeckt hatte, letztendlich ein und lässt von Barbie ab, als diese ihm in einer Weise, die man getrost als „womansplaining“ bezeichnen könnte, erklärt, dass er lieber sich selbst wertschätzen sollte, statt ständig um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Also wird Ken zum peinlichen „Selflove“-Hippie und trägt einen Pulli im Batik-Muster, auf dem das Wortspiel „I am Kenough“ – „Ich bin Kenug“ – steht. Der Kampf gegen die blonde Fragilität wurde zwar auf der großen Leinwand ausgefochten – Ken hat ihn jedoch verloren.
Am Ende des Feministen-Films ist Ken zu einem unsäglichen Weichei verkommen, an dem nun endgültig keine Frau mehr Interesse haben dürfte. Wie schön also, dass Ken, beziehungsweise Gosling, nun im echten Leben triumphiert. Das Patriarchat – es hat zurückgeschlagen!
Die Logik der modernen Feministen in a nutshell:
1. Männer an der Macht sind schlecht – Frauen an der Macht sind gut
2. Frauen dürfen alles sein, was sie wollen – wenn sie aber Hausfrauen sein wollen, geht das gar nicht
3. Frauen können ALLES mindestens genauso gut wie Männer – außer so ziemlich ALLES, was eine männliche Physis erfordert
4. In bestimmten Bereichen zu zeigen, dass Frauen mindestens genauso gut sind wie Männer, indem man sich maximal männlich verhält, um im Endeffekt genau das Gegenteil zu beweisen
5. Die optischen Unterschiede zwischen Mann und Frau dürfen mit der Biologie erklärt werden – unterschiedliche Verhaltensweisen sind aber immer auf das unterdrückerische Patriarchat zurückzuführen
6. Finanziell mehr vom Kuchen zu haben als Männer (Fußball), aber Männer für den eigenen kleinen Kuchen verantwortlich machen
Die Liste kann gerne fortgeführt werden. Da ist sicherlich noch Potential, denn wie Einstein schon sagte, ist die Dummheit grenzenlos.
Ich bin bekennender sog. „toxischer“ Maskulinist (aka Macho)! Für mich haben Feministinnen (biol. Frauen) einen an der Klatsche, die mehr fordern als GleichBERECHTIGUNG! Und Gleichberechtigung gibt es in D – schon seit 1949 per GG. Feministen (biol. Männer), die sich zum Feminismus bekennen, sind für mich keine Männer, sondern schlicht Weicheier! In einer Partei wie den Grün+#=.,:;…/&%—_|*!~^•\–innen sind für mich die Männer ALLE Weicheier, kein normaler Mann kann da Mitglied unter den Quotenweibern sein!
Fast alles, was Feministen von sich geben, ist gelogen oder falsch interpretiert.
Wer die Wahrheit jenseits von Propaganda sehen will, dem empfehle ich die hervorragende Dokumentation „The Red Pill“ von Cassie Jaye.
https://www.youtube.com/watch?v=Q7MkSpJk5tM
Den Film habe ich nicht gesehen. Aber diese Rezension war köstlich.
Hot agree. Pure Kenergy! 💪
Herrlich erfrischend! Vielen Dank, ich habe mich köstlich amüsiert. Herzliche Grüße aus dem Patriarchat.
Wer guckt sich denn freiwillig sowas an. Gilt für den Film, wie die Oscars.
Freu mich schon auf die Trigger-Warnung vor jedem Film. Wenn die fehlt, weiß ich: Raus aus dem Saal!
Das ist ja alles nicht neu. Bekommt die linkswoke Bubble nicht wonach sie verlangt, wird die entsprechende Keule geschwungen. Einst erhielt Chadwick Boseman keine Nominierung für seine Rolle des „Black Panther“ noch dazu gewann der gleichnamige Film nicht den Preis für den besten Film, obwohl er nominiert war. Da wurde die Rassismus-Keule geschwungen.
Es ist immer das gleiche ekelhafte Gezeter.
Herr Gosling hat sicher noch ein Hühnchen mit der Academy zu rupfen, nachdem ihn diese einst nicht für seine tatsächlich überragende Performance in „Drive“ nominiert hatte, also ist er jetzt gleich mal auf den Zug aufgesprungen.
KEN hätte sowieso schwarz, schwul und fettleibig sein müssen, dann hätte er 3 Oskarinas bekommen.
In diesem turbulenten Zeiten gibt es natürlich deutlich wichtigere Themen als einen solchen Film zu besprechen oder was bei den OSCARS dabei rauskommt. Dennoch ist es auch mal ganz gut, sich mit banalen Dingen zu befassen. Danke auch an dieser Stelle an die Verfasserin dieses Textes. Frauen und Männer ergänzen und bekämpfen sich schon seit tausenden von Jahren. Das erklärt zum Einen die unterschiedliche Biologie zum Anderen die unterschiedliche Perspektive auf Dinge und nicht zuletzt die unterschiedliche Gewichtung von Dingen. Das alles hat mit Gefühlen zu tun, die Frau und Mann füreinander empfinden. Möchte man alles gleichmachen, dann muss man Gefühle abschaffen. Was wiederum zur Folge hätte, dass Fortpflanzung ein rein technischer Akte werden würde und Liebe nicht mehr existent wäre. Wer bitte schön möchte in einer solchen Welt leben? Die Frauen ganz bestimmt nicht. Also bitte liebe Extremfeministinnen, bitte aufpassen!
Die Oscars werden nur an extrem woke Werke vergeben werden, eben wie Barbie (was Männerhass pur dargestellt hat für mich). Auch der Deutsche Beitrag „das Lehrerzimmer“ sollte mal von euch Apollo Journalisten unter die Lupe genommen werden. Noch linker, realitätsfremder und woker geht nicht. Gendernde Schüler, total anständige Westasiaten und eine böse Deutsche Mutter. Ich musste mir das ansehen, wirklich zum Fremdschämen gewesen.
Die Oscar Verleihung, die Beweihräucherung der Medien! Eine Puppenvergabe für gute und Treue Medienanhänger! Auch Deutschland hat solchen Selbstdarstellungskram. Wer nach der Pfeife der Medien tanzt bekommt Lob!
Das Drama ist perfekt. Welches Drama? Schwamm drüber!
Die Rolle der Barbie ist halt die klassische Rolle der Frau. Immer wieder. Jeden Tag, in zig Beispielen gelebt. Auf der Leinwand wie im Leben.
Die Männer soweit zu bringen, den Ken zu machen, ist schon eher eine Leistung.
Super Artikel! Yep, ich fand Ken auch echt gut.
Margot Robbie sieht halt hübsch aus, aber das hätten etwa 20 andere Schauspielerin auch hinbekommen…
Ryan Gosling, kann sich anscheinend gut anpassen und dass hat diese Rolle ja auch beinhaltet. Und dafür bekommt er eine Oscarnominierung, denn das hätten anscheinend nicht so viele andere Männer hinbekommen. (Zum Glück nicht : )
Gibt halt doch nicht soviel männliche Hupfdohlen, wie uns die gegenderten es uns weiß machen wollen. ; )
Männer lieben idealistisch, Frauen lieben opportunistisch und bewahren sich den Idealismus für die eigenen Kinder + Familie (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Dann kann Herr Gosling ja jetzt beweisen, ob er ein Mann oder ein Weichei ist. Das Weichei würde den Oscar ablehnen…
In der Kürze liegt die Würze, Frau Fußer.
Denken Sie mal drüber nach.