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Wirtschaft

Opel-Mutter Stellantis wackelt: Konzern senkt die Gewinnprognose herab

Nachdem bereits Volkswagen, Mercedes und BMW ihre Gewinnprognosen deutlich nach unten korrigiert haben, zieht nun auch der Automobilhersteller Stellantis nach. Der Konzern plant umfassende Sparmaßnahmen, die auch die deutsche Tochtergesellschaft Opel betreffen werden.

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Stellantis, ein globaler Automobilgigant, entstand 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Groupe PSA. Mit insgesamt 14 Marken, darunter Opel, Peugeot, Citroën und Jeep, zählt der Konzern zu den weltweit größten Automobilherstellern. Doch nun steht Stellantis vor einer tiefgreifenden Krise.

Statt der ursprünglich angestrebten zweistelligen Rendite muss der Konzern seine Prognose auf eine Marge von nur noch 5,5 bis sieben Prozent reduzieren – ein drastischer Rückgang gegenüber den 12,8 Prozent des Vorjahres. Als Ursache nennt Stellantis „Performance-Probleme“ auf den Märkten in Nordamerika und China sowie eine „Verschlechterung der globalen Marktdynamik“ in der Automobilbranche. Wie viele europäische Hersteller hat Stellantis in den letzten Jahren massiv auf E-Mobilität gesetzt und sieht sich nun ähnlichen Konsequenzen gegenüber. Besonders in den USA gingen die Auslieferungen im ersten Halbjahr, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, um 18 Prozent zurück.

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Neben der aggressiven Konkurrenz aus China plagen den Konzern auch interne Schwierigkeiten. Produktionsverzögerungen, vor allem aufgrund von Softwareproblemen, hemmen beispielsweise die Fertigung des Citroën ë-C3. Stellantis verfolgt dennoch das ambitionierte Ziel, bis 2030 sämtliche Pkw-Verkäufe in Europa sowie 50 Prozent der Verkäufe in den USA in Form von Elektrofahrzeugen zu realisieren. Ob das Unternehmen mit diesen Vorgaben eine nachhaltige Erholung erzielen kann, bleibt jedoch fraglich. Es ist durchaus möglich, dass sowohl der Absatz als auch die Rendite des Herstellers durch diese Zielsetzungen weiter unter Druck geraten werden.

Darüber hinaus sieht sich Stellantis mit massiven Rückrufaktionen konfrontiert. In den USA musste der Konzern zuletzt 1,2 Millionen Fahrzeuge zurückrufen, da eine fehlerhafte Radiosoftware bei einigen Fahrzeugen die Rückfahrkamera deaktivierte. Auch in Europa sind Tausende Fahrzeuge betroffen, hier aufgrund defekter Airbags, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.

Um den schwachen Ausblick zu kompensieren, plant Stellantis umfangreiche Maßnahmen. Bis Ende 2024 soll der Fahrzeugbestand in nordamerikanischen Händlernetzen auf 330.000 Einheiten reduziert werden, verbunden mit einer Senkung der Auslieferungen um 200.000 Fahrzeuge in der zweiten Jahreshälfte. Bis 2030 strebt der Konzern zudem eine Reduzierung der Produktionskosten um 40 Prozent an.

Die Sparmaßnahmen treffen auch Opel: Die Schließung der CAD-Abteilung am Stammsitz in Rüsselsheim ist für 2024 geplant. Hunderte Beschäftigte, die bisher an der Entwicklung von Fahrzeugkomponenten beteiligt waren, sind betroffen. Auch der Abbau der Konstrukteur-Stellen im Werk Rüsselsheim steht im Raum. Seit der Übernahme von Opel im Jahr 2017 verfolgt Stellantis eine strikte Effizienzstrategie. Seitdem wurden bei Opel bereits tausende Stellen abgebaut.

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