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Weiter Flaute

Nur Frankreichs Atomstrom sichert aktuell Deutschlands Energieversorgung

Wieder reichen die Erneuerbaren nicht ansatzweise aus: In den letzten Tage konnte die Energieversorgung in Deutschland nur mithilfe von importierten französischen Atomstroms aufrechterhalten werden.

Atomkraft, Symbolbild
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Merci Frankreich! Das müsste eigentlich jeder deutscher Stromverbraucher heute denken, wenn er sorglos die Zimmerlampe anknipst oder sein Handyakku lädt. Denn trotz milliardenteurer Energiewende rettet französischer Atomstrom in den vergangenen Tagen, wie schon mehrmals diesen Winter, die deutsche Stromversorgung. Denn, ohne den Import von großen Strommengen aus unserem Nachbarland, würde Deutschland mit seinen erneuerbaren Energien schnurstracks in die Stromnotlage rasen.

Die Resultate der deutschen Energiewende kann man beinah wöchentlich in einer gruseligen Regelmäßigkeit an den Strommarktdaten ablesen, die die Bundesnetzagentur stündlich aktualisiert herausgibt. Schaut man sich diese Kurven an, könnte man denken, Deutschland wäre ein unterentwickeltes Entwicklungsland, welches nicht auf eigenen Beinen stehen kann und deswegen die Hilfe seiner Nachbarn benötigt. Auch die CO₂-Ausstoßwerte Deutschlands ähneln eher Südafrika und Indien als modernen Nationen wie Kanada oder den USA.

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Ein Industrieland, das sich selbst nicht versorgen kann

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Dass sich aber hinter diesen Zahlen, die größte Industrienation Europas verbirgt, muss für den ahnungslosen Beobachter absurd wirken. Dass diese Zahlen aus einem Land stammen, dass sich auf internationaler Bühne immer wieder, zuletzt vor ein paar Tagen beim Internationalen Klimagipfel in Dubai, für die Verringerung der Emissionen starkmacht und andere Länder zum Klimaschutz missionieren möchte, müsste noch absurder sein.

Doch so sehen die harten Fakten aus. In den letzten 24 Stunden musste Deutschland zeitweise bis zu zehn Gigawattstunden aus anderen Ländern importieren, um den Stromverbrauch zu decken. Zehn Gigawattstunden sind etwa 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs Deutschlands.

Und dieser importierte Strom kommt in den letzten Tagen fast ausschließlich aus Atomkraftwerken in Frankreich. Selbst Atomkraftwerke an das Netz zu bringen – in Deutschland Tabu. Aber importieren, damit uns nicht das Licht ausgeht? Das geht.

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Die Stromstatistik der letzten Tage: Blau und Geld sind Solar- und Windenergie. Braun und Schwarz, Kohle. Alles, was zu der roten Linie fehlt, wird importiert.

Das deutsche Versorgungsloch, das ausschließlich dadurch entsteht, dass die erneuerbaren Energien konsequent zu wenig Strom liefern, um auch nur annähernd den Stromverbrauch des Landes zu stemmen, wird jetzt also immer wieder durch Atomstrom gelöst. Atomstrom, den Deutschland einst selbst in modernster Weise produziert hat.

Das Ergebnis ist bitter: Es gibt schlichtweg nicht genug Strom in Deutschland und den Strom, den wir noch selber produzieren, stammt aus den doch gerade so verpönten Kohlekraftwerken. Ist das ein Vorbild für andere Industrieländer?

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