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Seit Monaten defekt

Neue Bundeswehr-Spionagesatelliten völlig funktionsunfähig

Auch nach sechs Monaten im All sind die neuen Spionagesatelliten der Bundeswehr weiterhin völlig funktionsunfähig. Sie haben noch kein einziges Aufklärungsbild liefern können. Im Verteidigungsministeriums bereitet man sich inzwischen darauf vor, dass sie gar nicht mehr in Betrieb gehen könnten.

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Die Bundeswehr steht vor einem ernsthaften Problem mit ihrem Satelliten-Spionageprogramm. Die Satelliten, die Teil des SARah-Programms sind und mittels einer Trägerrakete ins All befördert wurden, zeigen bislang keine Funktionsfähigkeit. Obwohl sie seit sechs Monaten im Orbit sind, konnten sie kein einziges Aufklärungsbild zurück zur Erde senden.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums äußerte sich gegenüber der dpa zur Lage: „Nach dem erfolgreichen Start der letzten beiden SARah-Satelliten im Dezember gibt es weiterhin Verzögerungen bei der Inbetriebnahme“. Dieses Programm, das auf dem bildgebenden Radarverfahren „Synthetic Aperture Radar“ basiert, sollte ursprünglich gestochen scharfe Bilder für militärische Aufklärungszwecke liefern. Stattdessen steht das Ministerium nun vor einem Rätsel, da sich die Antennen der Satelliten womöglich nicht mehr ausfahren lassen, was auf einen möglicherweise systematischen Fehler hindeutet.

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Trotz dieser technischen Rückschläge versichert das Verteidigungsministerium, dass die satellitengestützte Aufklärungsfähigkeit der Bundeswehr weiterhin gewährleistet sei. Zukünftige Verbesserungen in der Infrastruktur der Satellitenübertragung, die eine schnellere und effizientere Kommunikation mit Bodenstationen weltweit ermöglichen sollen, seien bereits in Planung.

Der Hersteller der Satelliten, OHB, hat bisher keine erfolgreichen Lösungen präsentieren können, um die Funktionsfähigkeit der Satelliten wiederherzustellen. Angesichts dieser anhaltenden Probleme arbeitet das Verteidigungsministerium bereits an einem Plan B, „falls die Funktionsfähigkeit der Satelliten nicht wieder hergestellt werden kann“, wie das Ministerium mitteilte.

Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Florian Hahn, unterstreicht gegenüber der Bild am Sonntag die Tragweite des Problems: „Dass beide Satelliten denselben Defekt haben, ist bemerkenswert und scheint systematisch bedingt“. Die Ausfälle seien nicht nur ein finanzielles „Desaster“, sondern auch „für unsere Sicherheit.“

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