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Abgehörtes Telefonat

„Kann ich dir Whatsappen?“ – Das NATO-Sicherheitsrisiko Bundeswehr

Ein internes Telefonat der Bundeswehr wird von Russland veröffentlicht. Das verdeutlicht, wie laienhaft die Bundeswehr offenbar mit hochsensiblen Informationen umgeht. Die Bundeswehr scheint inzwischen ein Sicherheitsrisiko für die NATO geworden sein.

Russland hat ein Gespräch hochrangiger deutscher Offiziere veröffentlicht. Über die Echtheit dieses Gesprächs bestehen inzwischen kaum mehr Zweifel. Das Verteidigungsministerium hat verschiedenen Medienberichten zufolge die Echtheit der Aufnahme nicht bestritten, sondern darauf verwiesen, dass der Fall geprüft wird und das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst „alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet“ hat.

Neben der Brisanz der Inhalte, über die gesprochen wurde, fällt auf, dass sich die Bundeswehr offenbar laienhaft abhören ließ und so hochbrisanter Militärinformationen zunächst für Russland und jetzt für die ganze Welt zugänglich wurden. Auffällig: Die vier Offiziere sprachen womöglich sogar über ein herkömmliches Konferenztool. Ein Offizier war zum Zeitpunkt des Gesprächs in einem Hotel in Singapur. Es ist davon auszugehen, dass die Internetleitung aus dem Hotel heraus keinen für die Bundeswehr überprüfbaren Sicherheitsanforderungen entspricht.

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„Kann ich dir Whatsappen?“

Wie naiv in der Bundeswehr anscheinend mit militärischen Informationen umgeht, wird direkt am Anfang des Gesprächs klar. Zwei Offiziere tauschen sich über Bundeswehrinterne Informationen aus. Als einer der beiden Offiziere erklärt, dass er bestimmte Information noch nicht hatte, teilte der andere wie selbstverständlich mit, dass er diese „Whatsappen“ kann. Whatsapp ist zwar einer der beliebtesten Messengerdienste der Welt – für militärische Informationen aber definitiv kein sicherer Ort.

Niemand weiß, welche Gespräche Russland noch besitzt und wer das Gespräch wirklich abgehört hat. Neben Russland selbst kommen auch Verbündete von Russland infrage. Mit der Veröffentlichung von genau diesem Gespräch wollte Russland offensichtlich die innenpolitische Debatte in Deutschland rund um Taurus-Lieferungen an die Ukraine beeinflussen und die Deutschland und die NATO bloßstellen.

Das geleakte Gespräch verdeutlicht aber auch, dass die Bundeswehr ein massives Problem mit der Verschlüsselung der internen Kommunikation hat beziehungsweise in Teilen offenbar gar kein Problembewusstsein.

Diese Veröffentlichung muss bei der Bundeswehr zu internen Konsequenzen beim Datenschutz führen, ansonsten ist die Bundeswehr ein Sicherheitsrisiko für Deutschland und seine westlichen Verbündeten. Insbesondere vertraulichen Informationen über Vor-Ort-Unterstützung von Amerikaner und Briten in der Ukraine dürfte für massive Verstimmungen bei unseren Verbündeten sorgen.

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