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Razzia

Nach Ahrtal-Katastrophe: Frauen aus Clan-Milieu erschleichen sich Fluthilfen in Millionenhöhe

Mehr als drei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal haben Ermittlungen einen Betrug mit Fluthilfen aufgedeckt. Zwei deutsch-libanesische Frauen aus Euskirchen stehen im Verdacht, zusammen mit 20 weiteren Personen systematisch falsche Anträge gestellt und Millionenbeträge erschlichen zu haben.

Insgesamt 4,6 Millionen Euro sollen sich Deutsch-Libanesinnen erschlichen haben

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Mehr als drei Jahre nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021, die insbesondere im Ahrtal für Verwüstungen gesorgt hat, ist die Polizei in mehreren Bundesländern zu Razzien ausgerückt. Hintergrund ist ein mutmaßlich großflächiger Betrug bei der Verteilung von Unterstützungsgeldern für den Wiederaufbau. Insgesamt 80 Beamte durchsuchten 18 Objekte, wobei der Schwerpunkt mit 15 Durchsuchungen in Euskirchen lag. Weitere Durchsuchungen fanden in Mechernich, Kassel und Stuttgart statt.

Im Zentrum der polizeilichen Ermittlungen stehen zwei deutsch-libanesische Frauen (35 und 42 Jahre) aus Euskirchen, die als Hauptverdächtige gelten. Sie werden beschuldigt, systematisch betrügerische Anträge gestellt zu haben, wodurch sie mutmaßlich rechtswidrig einen Betrag im hohen sechsstelligen Bereich erlangt haben. Weitere 20 Verdächtige, die mit den Frauen verwandt sind, stehen ebenfalls unter dringendem Tatverdacht. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmte die Polizei zahlreiche elektronische Geräte und Dokumente sowie Bargeld in Höhe von 14.000 Euro und 200 Gramm Amphetamin.

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Die zuständige Ermittlungsgruppe „Camillo“ hat es in der Angelegenheit mit insgesamt 182 laufenden Verfahren gegen 136 Verdächtige zu tun. Beantragt wurden Fluthilfen in Höhe von 9 Millionen Euro. „Davon wurden letztlich Mittel in Höhe von 4,6 Millionen Euro bewilligt“, so die Polizei. Die beschuldigten Frauen sollen jedoch nicht nur selbst falsche Anträge gestellt haben, sondern teils auch als Vermittler fungiert haben, indem sie gegen Bezahlung nicht anspruchsberechtigten Personen die erforderlichen Dokumente für Anträge beschafften. „Die Antragsteller mussten anschließend bis zu 50 Prozent der ausgezahlten Gelder an die Beschuldigten weitergeben“, erklärte die Polizei.

Bei der Überprüfung der Anträge fielen Unregelmäßigkeiten auf: In mehreren Fällen wurden für verschiedene Wohnungen exakt gleiche Schadensbeschreibungen eingereicht. Zudem gab es Anträge für Objekte, bei denen Flutschäden am Hausrat aufgrund ihrer Lage oder Beschaffenheit de facto ausgeschlossen waren. „So sind beispielsweise Hilfen für Schäden in Obergeschossen von Wohnhäusern beantragt worden, die nicht mit dem Höchstwasserstand zum Zeitpunkt der Flut übereinstimmten“, so die Polizei.

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