„Milei ist der Wendepunkt“ – Professor Philipp Bagus über Mileis wirtschaftliche Bedeutung
Milei führt in Argentinien beispiellose Reformen durch – so konsequent war kaum ein Politiker vor ihm. Im Land ist er weiter sehr populär. Wenn es gelingt, könnte es die ganze Welt verändern, meint Ökonom Professor Philipp Bagus im Gespräch, der gerade ein Buch zum Thema veröffentlicht hat.
Das Problem liegt darin, dass viele Menschen, die im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, von der Bürokratie profitieren, während die eigentlichen Leistungsträger die Last tragen. Der Staat kontrolliert Justiz und Polizei, und die Beamten sind stark motiviert, die Institutionen zu schützen, die sie finanzieren und ihre Existenz sichern. Dies führt dazu, dass der öffentliche Sektor seine eigene Position festigt, was den Abbau ineffizienter Strukturen erschwert und langfristig die Abwärtsspirale des Systems beschleunigt. Die Ungleichheit zwischen jenen, die vom System profitieren, und denjenigen, die es tragen, wird dadurch immer größer.
Einer der (wenigen) positiven Berichte über Milei:
„Zum Einjährigen aber gibt es verblüffende Signale der Hoffnung. Der Staatshaushalt verbucht den siebten Monat in Folge kein Defizit mehr. Die Hyperinflation ist besiegt, im Sommer meldete das Land die ersten Wochen mit Null-Inflation seit 30 Jahren. Die Renten liegen heute real um 10 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Börse spiegelt das Comeback Argentiniens mit bemerkenswerten Kursgewinnen: Der Merval-Index hat sich binnen Jahresfrist glattweg verdreifacht. Die Löhne wachsen seit vier Monaten in Folge stärker als die Inflationsrate, und sowohl die Verbraucherausgaben als auch das verarbeitende Gewerbe legen wieder zu. Der Haushaltsplan für 2025 erwartet nun ein Wirtschaftswachstum von 5 Prozent. Selbst der schwer angeschlagene Peso gewinnt auf dem Schwarzmarkt zusehends an Wert.“
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Die-argentinische-Kettensaege-wirkt-article25305782.html 2024-10-22
Klingt gar nicht schlecht.
Die hassen den Milei, weil er zeigt, dass ein fetter Staat nicht unumgänglich ist. Er zeigt, dass die Politiker, die ihre Freundschaften mit üppigen Pöstchen versorgen wollen, so nicht notwendig sind.
Er zeigt, dass alle etwas von einem schlanken Staat haben, gerade die einfachen Menschen.
Wir brauchen mehr Milei. Derzeit haben wir eher sozialistische Planwirtschaft wie unter Maduro.
Jetzt ahne ich, wie wir zum Fachkräftemangel gekommen sein könnten. Zu viele Leute sind in Beamtenlaufbahn und Staatswesen gewechselt, bis es eine riesen Verwaltung in Deutschland geworden ist. Zu wenig Arbeitende und Betriebe stehen dem gegenüber.
Weil der riesen Beamtenapparat aber auffällig, teuer geworden ist und sich Werte in einem Land bei hohen Steuern und grosser Verwaltung nicht mehr so einfach schöpfen lassen, fand die Verwaltung eine neue Aufgabe in der Organisation und Betreung von Millionen Einwanderern. Das würde evtl. auch erklären, warum unsere staatliche Verwaltung keinesfalls die Finger von der Migration nach Deutschland lassen will. Der Staat hat hat eine neue, gigantische Aufgabe, die einen grossen Verwaltungsapparat vorausetzt, Kirchen und Sozialverbände im Fahrwasser. Somit steht den Arbeitenden und Betrieben nun eine noch grössere Verwaltung gegenüber und auch soziale Aufgaben, die die Kasse sprengen. Ein deutscher Milei wird kommen (müssen).
Wie beendet Milei immer so schön seine Reden: Viva la Libertad, Carajo!
„Schlanker Staat“
Bei manchen „Funktionären“ wäre es schon ein Fortschritt, wenn sie überhaupt mal „funktionieren“ würden und nicht nur die Zunahme ihrer „Machtfülle“ im Auge und am Körper haben.
Nein, Milei könnte die Welt nicht verändern und wird es auch nicht. Libertarismus funktioniert in Flächenländern und wo die Bevölkerungsstruktur eher homogen ist. In großen Industrienationen in denen eine andere Infrastruktur und eine Vielzahl abhängig Beschäftigter benötigt werden und in Ballungsräumen mit meist heterogener Bevölkerung funktioniert das so nicht. Die reine Lehre ist das Eine, die Wirklichkeit etwas anderes, gilt für den Sozialismus, aber auch für Libertarismus in Reinkultur.
Auch der Libertarismus neigt dazu die Natur des Menschen nur aus seiner SIcht zu interpretieren, widerspricht aber dem Sozialverhalten der meisten Menschen.
Wir wollen aber auch an der Stelle nicht verschweigen, daß es einen Unterschied gibt zwischen libertär-freiheitlichem und proprietären Denken das die politischen Anlagenberater auf YouTube propagieren, die von freien Städten, Crypto oder Edelmetallen faseln. Das sind anywheres ohne Wurzeln, keine Libertären mit nationaler Identität.
Die Frage ist, wie geht es dem Volk? Über Chile wurde auch von „Wirtschaftswunder“ gelobt bis es eines Tages geknallt hat. Damals für mich vorhersehbar. Solange man Arbeitsfähig ist, gut. Aber wehe du wirst längerfristig Krank…
Mich würden die Arbeitnehmerrechte interessieren.
Wie steht es mit dem 8-Stundentag, der 5-Tage-Woche, den Urlaubstagen pro Jahr, der Krankenversicherung, der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der Rente etc….
Oder wird uns hier eine Lebenswirklichkeit als gut vorgespiegelt, wie sie Charles Dickens in seinen teilweise brutalen Romanen beschrieben hat?