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Aschaffenburg

Michael Hein – der Held, der kein Held sein will

Michael Hein ist Sicherheitsmann und war beim Attentat von Aschaffenburg vor Ort – er half Frauen und Kindern sich in Sicherheit zu bringen. Als der Täter die Flucht ergriff, nahm er geistesgegenwärtig die Verfolgung auf.

Michael Hein im Interview | Screenshot RTL

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Um 11:49 Uhr am 22. Januar wird in Aschaffenburg ein Notruf abgesetzt. Michael Hein hat die 110 gewählt, während er einen Mann verfolgt, der in einem Park auf mehrere Menschen eingestochen hatte. Zuvor hatte Hein geholfen, Frauen und Kinder aus der Reichweite des Mörders zu lotsen. Irgendwann hat der Täter vermutlich Panik bekommen und ergriff die Flucht. Hein nahm die Verfolgung auf. „Bei mir war nur eins: Die blaue Jacke und ich muss ihn kriegen.“

Die Verfolgungsjagd war lang. „Darauf sind wir dann durch die ganze Stadt gerannt, von Schöntal zur Großmutterwiese, von der Großmutterwiese bis zur Lindenallee, Lindenallee dann hier über die Goethestraße und dann sind wir hier Bahngleise und dann hab ich bemerkt, ok er hat hier die Orientierung verloren und da war mir klar der is nich von hier“, schildert er dem Reporter von RTL. „Und da hab ich gesagt: Jetzt hab ich dich.“

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Hinter einem Tunnel an den Bahngleisen stößt die Polizei mit sämtlichen Einsatzwagen dazu und der Täter wird überwältigt. Die Festnahme nimmt Hein mit seiner Handykamera auf. Den ganzen Lauf über blieb er mit der Polizei am Telefon und schilderte seinen Standort. Nur so war es der Polizei so schnell möglich, den Zugriff durchzuführen und den Täter festzunehmen. 

Es ist kein Wunder, dass Michael Hein so durchweg geistesgegenwärtig und professionell reagiert hat. Er selbst ist Handwerker und Sicherheitsmann. „Ich komme ein bisschen aus der Sicherheit und weiß, wie man auch damit umgehen muss und wann man da einschreiten sollte, auch für seine eigene Sicherheit. Man sollte seine eigene Sicherheit erstmal unter Kontrolle haben und dann einschreiten.“ Doch er fügte hinzu: „Aber ich glaub ich hab da auch gar nicht dran gedacht. Ich hab da einfach reagiert.“

„Ist dasselbe wie wenn’s meine Kinder sind. Das hat… das hat…“, er ringt mit den Worten und wischt sich eine Träne weg. Er selbst hat drei Kinder. „Das glaubt kein Mensch.“ Mit belegter Stimme fügt er hinzu: „Ich würde es auch immer wieder tun. Immer wieder. Is so.“ Die Schreie der Tat verfolgen ihn bis heute. „Furchtbar.“ Doch als Held versteht er sich nicht. „Ich finde einfach, ich habe einfach meine Aufgabe gemacht.“ Er fügt hinzu: „Ja, es sind ja Kinder im Spiel und man sollte nicht immer wegschauen.“ 

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