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Klageverfahren

Meta soll Negativfolgen von Social-Media-Konsum verschleiert haben

Der Meta-Konzern von Mark Zuckerberg steht unter Druck. Dem Social-Media-Riesen wird vorgeworfen, die schwerwiegenden Folgen – insbesondere die psychischen Schäden, die mit der Nutzung von Facebook, Instagram & Co. einhergehen können – bewusst vertuscht zu haben.

Gerichtsakten belasten Meta: Eine interne Studie zu psychischen Schäden durch Facebook-Nutzung soll gestoppt worden sein. (IMAGO/Revierfoto)

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In einem laufenden Klageverfahren mehrerer US-Schulbezirke gegen Meta, Google, TikTok und Snapchat sind neue Details öffentlich geworden. Gerichtsunterlagen aus den USA zeigen, dass Meta eine interne Studie mit Hinweisen auf psychische Belastungen durch die Nutzung seiner Plattformen gestoppt haben soll.

Das Forschungsprojekt „Project Mercury“ aus dem Jahr 2020 kam laut Unterlagen zu dem Ergebnis, dass Nutzer, die sieben Tage auf Facebook verzichteten, von „geringeren Gefühlen von Depression, Angst, Einsamkeit und weniger sozialen Vergleichsdruck“ berichteten. Meta soll die Untersuchung beendet haben, statt die Ergebnisse zu veröffentlichen.

Die Schulbezirke werfen dem Unternehmen zudem vor, den Schutz junger Nutzer bewusst vernachlässigt zu haben, weil striktere Maßnahmen das Wachstum bremsen könnten. Schutzfunktionen seien absichtlich schwach ausgestaltet worden. Unter anderem geht es um unzureichendes Vorgehen gegen pädokriminelle Aktivitäten: In einem dokumentierten Fall wurde ein Konto erst nach 17 eindeutig belegten Versuchen sexueller Kontaktaufnahme gesperrt.

Meta weist alle Vorwürfe zurück. Die Studie sei wegen methodischer Mängel eingestellt worden, nicht aus Sorge vor den Ergebnissen. Die Anschuldigungen zu Sicherheitsfragen bezeichnet der Konzern als „aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und auf Fehlinformationen beruhende Meinungen“. Meta betont, seine Schutzmechanismen seien wirksam. Eine Anhörung ist für den 26. Januar vor dem Bezirksgericht Nordkalifornien angesetzt.

Unabhängig vom Verfahren liegen zahlreiche weitere Hinweise auf psychische Belastungen durch intensive Social-Media-Nutzung vor. Eine 2021 veröffentlichte Studie der Universitäten Arkansas und Pittsburgh zeigt, dass starker Social-Media-Konsum mit einem bis zu 2,8-fach erhöhten Risiko für depressive Symptome verbunden sein kann. Beobachtet wurden rund 1.300 Studenten zwischen 18 und 30 Jahren über sechs Monate. Zu Beginn wiesen 990 von ihnen keine depressiven Symptome auf; nach sechs Monaten entwickelten 95 der Teilnehmer – 9,6 Prozent – entsprechende Beschwerden.

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31 Kommentare

  • Möbelhersteller soll die Folgen von zu langem Sitzen verschleiert haben.

    • Der Vergleich ist so stabil wie ein Klappstuhl im Hurrikan. Der Artikel geht darum, dass Meta psychische Belastungen verschwiegen haben soll, die direkt aus ihren eigenen Plattformmechanismen entstehen, also Dopaminschleifen, Vergleichsdrücke, algorithmische Zuspitzung etc. Und dann kommt jemand mit… Stühlen? Ein Möbelstück hat keine Agenda, keine Nutzerbindung, keinen Algorithmus, der Menschen in Abhängigkeit hält. Ein Stuhl manipuliert niemanden, er steht einfach nur rum. Meta dagegen ist ein globaler Konzern, der bewusst Einfluss auf Verhalten, Stimmungen und soziale Dynamiken nimmt. Wer da mit einem Möbelhersteller um die Ecke biegt, zeigt vor allem, dass ihm der argumentative Werkzeugkasten abhandengekommen ist. Statt Kritik zu entkräften, liefern Sie nur ein Ablenkungsmanöver, das in sich zusammenfällt wie ein wackeliger Hocker. Die Frage ist nur: Wieso? Wieso versuchen Sie abzulenken und zu verharmlosen?

      Und gestern wurde ich für meine Kritik an Social Media noch angefeindet.

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      • @Atlas…..Moin
        Humor ist wenn man trotzdem lacht…

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      • Lassen mich raten, den Klappstuhl haben sie direkt abbekommen!

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      • dein argument ist durchaus stichhaltig.
        aber was tun?
        natuerlich schwaerzen die sich nicht selber an.
        zum glueck gibts ja bald rettung in form von identifikationspflicht und altersbeschraenkung fuer social media.
        teufel mit beelzebub vertreiben?

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  • Ich bin generell kein Freund von staatlichen Verboten, aber ich sehe es äußerst kritisch wenn die ganz jungen bereits täglich mit diesem Quatsch auf Instagram, TikTok & Co. konfrontiert werden. Wie man das löst weiß ich nicht, nur bin ich heilfroh in den analogen Zeiten aufgewachsen zu sein. Ich möchte heutzutage kein Kind mehr sein.

  • Niemand hat die Pflicht, sich selbst zu beschuldigen, gegen sich selbst zu ermitteln oder auszusagen.

    • Ihre Aussage betrifft die Strafprozessordnung. Zivilrechtlich kann die Verschleierung von Erkenntnissen über Produktmängel zu Schadenersatzforderungen führen. Und je nach Art der Produktmängel kann das Verschleiern von Erkenntnissen darüber auch strafrechtlich relevant sein.

  • Wieviel Firmen, Gesellschaften, Parteien halten die eigenen Studien geheim weil sie die Reaktionen darauf fürchten?

  • Karl Lauterbach HAT die Negativfolgen der Corona-„Schutzimpfung“ verschleiert!

  • Unsere Bundesregierung ist auch nicht gesund für die Bürger. Sie verschleudert Steuergeld in alle Welt und nimmt Rekordschulden auf. Sie arbeitet mit Gefälligkeitsstudien und belügt die Leute. Systemmedien berichten nur das, was der Regierung angenehm ist. Da erscheint diese Meldung von Meta wie ein leichte Zerrung oder Schnupfen.

    • @Waldschrat
      Ich glaub, daß das Zusammenkommen im Wirtshaus, so wie es früher üblich war, nicht mehr so gern gesehen wird, man könnte sich (unkontrolliert!) verbünden, Pläne schmieden! Je weniger man sich begegnet desto weniger „steckt man sich gegenseitig an“!

      • @Julie: in die Wirtshäuser haben sich früher Parteifunktionäre gesetzt, um zuzuhören was die Leute so politisch diskutieren. Damit sie wussten wie sie die Leute politisch einordnen konnten. Deshalb haben die meisten ihre eigentliche Meinung in Gesprächen in Wirtshäusern unterbunden.

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      • Seit dem Rauchverbot haben uns ,unsere Politiker die Versammlungsräume in der Öffentlichkeit genommen. Sie dachten damals bei dem Wirtshaussterben ( Rauchverbot) das Sie ( Politiker ) uns jetzt fest im Griff hätten. Die Menschen haben sich eben auf Soziale Plattformen zurück gezogen um dort sich mit Gleichen auszutauschen. Und jetzt heult die Linke Blase.

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      • Nun, für jene, die Spaltung betreiben wollen, ist es doch viel nützlicher, wenn sich Tausende – nein, Millionen – im Internet von irgendeiner absurden Links-Rechts-Propaganda anstecken lassen und sich anschließend im Netz gegenseitig die Köpfe einschlagen. Die paar Leute im Wirtshaus sind dagegen völlig harmlos. Die könnten reden und tun, was sie wollen, ohne dass es jemanden groß kümmert. Aber ja – ins Internet soll alles verlagert werden, denn dort lässt sich viel leichter steuern.

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      • Nun, für jene, die Spaltung betreiben wollen, ist es doch viel nützlicher, wenn sich Tausende – nein, Millionen – von irgendeiner absurden Links-Rechts-Propaganda anstecken und sich anschließend im Netz gegenseitig anfeinden und spalten lassen. Die paar Leute im Wirtshaus sind dagegen völlig harmlos. Die könnten reden und tun, was sie wollen, ohne dass es jemanden groß kümmert. Aber ja – ins Internet soll alles verlagert werden, denn dort lässt sich viel leichter steuern.

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    • Ich würde mal die These aufstellen, dass Facebook&Co maßgeblich verantwortlich für die aktuellen politischen Zustände in der westlichen Welt sind, eben weil sie jedem Dorftrottel ein Megaphon in die Hand gedrückt haben, in der Hoffnung dass er Klicks erzeugt, während er sich zum Affen macht. Dumm nur, dass sie damit besagte Gruppe erst so richtig in den Irrsinn getrieben und zu Scheinriesen/Meinungsührern aufgebaut haben.

      • Meta/Facebook ist sicherlich nicht ganz unschuldig, weil Facebook z.B. bei Corona fast jede Kritik an den Maßnahmen unterdrückt haben. Aber der Politik kommt Meta und alle anderen doch gerade wegen der Ablenkung von den Entscheidungen der Regierung bzw. Parteien gelegen. Ohne die Politik wären diese Herren von Meta usw. auch gar keine Milliardäre geworden.

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      • @ Ernie

        Ich stimme dieser These vollumfänglich zu. Man braucht keine Studien, um zu sehen, wie Social Media auf Menschen wirkt: Im besten Fall holt man sich einen psychischen Knacks, im schlimmsten Fall wird man so abhängig, dass man sein Leben buchstäblich nicht mehr unter Kontrolle hat. Und wer sich dort auch noch politisch „informiert“, landet schnell als Propagandaopfer. Ein gesunder Umgang ist für die allermeisten eine Illusion – wirklich schützen kann man sich nur, indem man ganz darauf verzichtet.

        @ Waldschrat

        Sehe ich auch so.

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      • @Ernie
        Ja. Es wäre besser für den Frieden im Land, wenn so manches, was gesagt wird, sich im Bierdunst eines Wirtshauses auflöste und nicht dauerhaft gespeichert würde.

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  • Also jetzt diesem Meta Zucker den schwarzen Peter zuschieben ist ziemlich billig Meiner Meinung nach ist das ein Gesellschaftliches Problem.Wo bleibt denn die Vorbildfunktion der sogenannten Erwachsenen?

  • Viel schlimmer ist die vermutliche Tatsache das die Bedienung eines Smartphone zu massiven körperlichen Schäden führen kann. Ich kenne inzwischen immer mehr Menschen die sogar entzündete Augen durch intensive Nutzung durch ein z.B. Lernprogramm haben. Augenschäden durch Nutzung eines Smartphone, dem sollte dringend nachgegangen werden.

    • 99% der Bildschirmbenutzer haben den Bildschirm viel zu hell eingestellt (meist 100%), sitzen zu dicht davor, stellen den Bildschirm vor eine Wand, passen die Schriftgröße nicht an, lesen schwarz auf weißem Hintergrund statt anders herum.. all das belastet die Augen. Von Haltungsschäden und Gelenkbelastungen beim nutzen von Smartphones und Tablets ganz zu schweigen.

  • Die selbstzerstörerische Politik der großen Parteien ist direkte, indirekte und langfristige wirksame Folge von
    a) Antonios Gefängnisheften:
    https://argument.de/produkt/gefaengnishefte-gesamtausgabe-in-10-baenden-broschiert/
    b) abgeleiteter Theorien von Jürgen Habermas
    c) Verlagerung der Kommunikation auf Social Media und Unsichtbarmachung der politischen Öffentlichkeiten
    d) Zerstörung der örtlichen Parteibasis durch Missachtung des §7 Parteiengesetz
    e) Bezahlung & Agenturisierung des politischen Denkens durch NGO-Netzwerke.
    Das Wesen der Demokratie ist für Habermas durch den Begriff der politischen Partizipation gekennzeichnet. Diese realisiere sich, indem „mündige Bürger unter Bedingungen einer politisch fungierenden Öffentlichkeit, durch einsichtige Delegation ihres Willens & durch wirksame Kontrolle seiner Ausführung die Einrichtung ihres gesellschaftlichen Lebens selbst in die Hand nehmen.“ ff

    • „Personale Autorität wird dabei in rationale Autorität“überführt. Damit sei Demokratie die politische Gesellschaftsform, die „die Freiheit der Menschen steigern und am Ende vielleicht ganz herstellen“ könnte. Sie werde erst dann wirklich „wahr“, wenn die „Selbstbestimmung der Menschheit“ wirklich geworden ist.

      Diese Idee der Herrschaft des Volkes sei aber im modernen Verfassungsstaat in Vergessenheit geraten. Habermas kritisiert eine „Verlagerung des Schwergewichts vom Parlament weg auf Verwaltung und Parteien“ (KuK, S. 20 f.), womit die Öffentlichkeit auf der Strecke bleibe. (Social Media machen den Deckel zu – weil sich nur noch kleine Grüpplein und Eliten sehen & verstehen können!)
      So entschwindet die Idee der Demokratie hinter Abo-Paywalls und Media-Logins.

      Das ideale System entsteht, für Top-Down-Politik mit allen negativen Folgen für Selbstbestimmung, Menschen- & Bürgerrechte.
      Mehr dazu: Wikipedia zu Habermas unter der Überschrift Demokratie & Öffentlichkeit!

    • Michael Springer, ich verstehe was Sie meinen. Allerdings steht der freie Wille, Bildung diametral! Fichte „Für den, der keine Kraft hat, selbständig aus sich heraus Wahrheit zu erzeugen, gibt es auch wirklich nirgends etwas anderes als Autorität.“ Gleiches gilt auch für eine Schuldfähigkeit. Nietzsche Der Wanderer und sein Schatten. „Ob die Anhänger der Lehre vom freien Willen strafen dürfen?
      Die Menschen, welche von Berufswegen richten und strafen, suchen in jedem Falle festzustellen, ob ein Übeltäter überhaupt für seine Tat verantwortlich ist, ob er seine Vernunft anwenden konnte, ob er aus Gründen handelte und nicht unbewußt oder im Zwange. Straft man ihn, so straft man, daß er die schlechteren Gründe den besseren vorzog: welche er also gekannt haben muß. ..“

  • Es werden Produkte auf den Markt gelassen, die schädlich und/oder suchterzeugend sind (wie Glyphosat, Tabak, Aspartam, mRNA-Impfungen, Glücksspiel, Glukose-Fruktose-Sirup, PFAS, etc.)?

    Ich bin geschooockt.

    Aber „Keine Macht den Drogen!“

  • Schon interessant, wie still es hier im Kommentarbereich bleibt. Man könnte meinen, ein Thema wie mögliche vertuschte Social-Media-Folgen würde für riesigen Aufruhr sorgen. Aber nein. Für viele ist Social Media längst so tief im Alltag verankert, dass selbst potenziell brisante Enthüllungen nur noch ein müdes Schulterzucken auslösen, weil sich niemand mehr dahingehend hinterfragen möchte. Niemand möchte mehr auf Social Media verzichten.

    Statt sich mit solchen strukturellen Problemen auseinanderzusetzen, empört man sich lieber über irgendwelche Umfragen oder halluziniert sich die nächsten politischen „Skandale“ zusammen. Hauptsache, der nächste schnelle Empörungs-Dopaminkick bleibt gesichert. Und hier? Hier gibt’s offenbar nichts zu holen. Außer vielleicht Selbsterkenntnis … Und die haut nicht so rein und tut nur weh.

    • Vielleicht gibt es hier im Forum wenig Meta-Nutzer.
      Wer mit Verstand gibt alles bis ins Essgefach preis?

    • „Hauptsache, der nächste schnelle Empörungs-Dopaminkick bleibt gesichert.“, auf den vorallem Sie nur warten, um sich darüber zu echauffieren, immer und immer wieder! Sie sind so glaubwürdig wie die Kanzler, die alle einen Eid abgelegt haben: „Schaden vom…“, ach lassen wir das!

  • Es kann auch die EU dahinterstecken.
    2020 ist ausserdem nicht repräsentativ.
    Die Menschen waren daheim eingesperrt und hatten kaum andere Kommunikationswege.
    Unabhängig davon halte ich nichts von Meta und den (a)sozialen Netzwerken.
    Datensammler und Beeinflusser mit Sektencharakter.
    Zuckerberg ist ein emotionsloses eiskaltes
    Individuum.

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