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Ermordete 2018 Daniel H.

Messermörder von Chemnitz wird durch die Türkei geschützt

Einer der Mörder des deutschen Daniel H., der 2018 in Chemnitz starb, hat sich wohl in die Türkei abgesetzt. Ankara scheint ihn zu schützen und verweigert eine Auslieferung an Deutschland.

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Blumen für Daniel H. nach dem Mord. Bildquelle: ChemnitzIstWederGrauNochBraunNochBunt via Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

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Fünf Jahre nach dem gewaltsamen Tod des 35-jährigen Daniel H. am Rande des Chemnitzer Stadtfestes ist einer der Täter weiter auf freiem Fuß. Nach dem mutmaßlichen Mittäter werde international gefahndet, erklärte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein. „Wir vermuten ihn in der Türkei“, sagte Klein der dpa. Eine Auslieferung gestalte sich jedoch schwierig, weil Ankara die Kooperation mit den deutschen Behörden verweigere. Der Täter habe inzwischen wohl die türkische Staatsbürgerschaft, heißt es.

Der Deutsche Daniel H. war am 26. August 2018 auf offener Straße von einem Asylbewerber erstochen worden. In der Folge entwickelte sich ein Politikum: Zunächst fanden Demonstrationen und Trauermärsche für das Opfer statt. Später verbreiteten sowohl die Bundesregierung als auch diverse Medien die fragwürdige Geschichte, es habe „Hetzjagden“ in Chemnitz gegeben. Der damalige Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, widersprach dieser Darstellung. In der Folge wurde er aus dem Amt getrieben, das Thema wurde zur Zerreißprobe für die damalige Große Koalition.

Trotz zahlreicher Gerichtsverfahren ist die juristische Aufarbeitung fünf Jahre danach noch nicht gänzlich abgeschlossen. Im Fall des gewaltsamen Todes von Daniel H. selbst hatte das Landgericht Chemnitz im August 2019 ein Urteil gefällt und einen damals 24-Jährigen Syrer wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er zusammen mit dem geflüchteten Mittäter den 35-Jährigen erstochen hat.

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