Großbritannien
Messerangriff auf Koran-Verbrenner endet mit Bewährung – Haftstrafen für Online-Hass
Ein 59-Jähriger ging in London mit einem Messer auf einen Mann los, der einen Koran verbrannte. Das Gericht verhängte 20 Wochen Haft – jedoch nur zur Bewährung. Für hasserfüllte Kommentare im Netz sprechen britische Gerichte dagegen regelmäßig unbedingte Freiheitsstrafen von bis zu mehreren Jahren.
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Ein Mann, der in London mit einem Messer auf einen Koran-Verbrenner losging, bleibt auf freiem Fuß. Gleichzeitig verhängen britische Gerichte teils mehrjährige Strafen für hasserfüllte Posts im Netz.
Der Vorfall ereignete sich am 13. Februar vor dem türkischen Konsulat im Stadtteil Knightsbridge. Der 51-jährige Hamit Coskun hatte dort ein Exemplar des Koran angezündet und dabei gerufen: „Der Islam ist eine Religion des Terrorismus“ und „Scheiß auf den Islam“. Daraufhin griff Moussa Kadri mit einem Messer an. Laut Anklage schrie er zunächst: „Ich werde dich töten“, bevor er auf Coskun einstach. Dieser wehrte sich zeitweise mit dem brennenden Buch.
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Richter Adam Hiddleston nannte das Verhalten „schändlich“ und den Messereinsatz „einen Fluch unserer Gesellschaft“. Kadri erhielt 20 Wochen Haft, die für 18 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden. Zusätzlich muss er 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und ein zehntägiges Rehabilitationsprogramm absolvieren. Das geht aus den schriftlichen Urteilsgründen hervor.
Coskun selbst wurde am 2. Juni wegen eines religiös motivierten Ordnungsdelikts verurteilt. Er hatte beim Verbrennen des Koran „Islam ist Religion des Terrorismus“ gerufen. Die Strafe: 240 Pfund Geldbuße. Der zuständige Richter stellte fest, Coskun sei „zumindest teilweise motiviert gewesen von Hass auf Muslime“.
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Für hasserfüllte Kommentare im Internet verhängen britische Gerichte deutlich strengere Strafen. Nach Recherchen der Times kam es 2023 zu mehr als 12.000 Festnahmen wegen „beleidigender oder bedrohlicher Online-Kommunikation“ – im Schnitt rund 30 pro Tag. 2022 erhielt etwa ein 19-Jähriger sechs Wochen Haft, nachdem er den Fußballspieler Marcus Rashford rassistisch beleidigt hatte. Eine 53-jährige Frau aus Liverpool wurde 2024 zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie auf Facebook schrieb, man solle eine Moschee „in die Luft sprengen“. Im selben Jahr bekam die Ehefrau eines konservativen Lokalpolitikers 31 Monate Haft, nachdem sie auf X abwertende Kommentare über Migranten veröffentlicht hatte. Auch im Zusammenhang mit den Ausschreitungen in Southport im vergangenen Sommer kam es zu Haftstrafen: Ein Gericht verhängte gegen den 26-jährigen Joseph Haythorne 15 Monate Gefängnis, weil er online zu Angriffen auf ein Asylhotel aufgerufen hatte.
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Die britische Regierung stellte nach dem Urteil klar, dass es im Vereinigten Königreich keine Blasphemiegesetze gibt und dass auch keine Pläne bestehen, solche einzuführen. Man gehe ausschließlich gegen Hetze und Gewalt auf Grundlage bestehender Gesetze vor, berichtete die Nachrichtenagentur AP.
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Die Richter verwiesen im Fall Kadri auf den Einzelfall. Er sei nicht vorbestraft, habe sich schuldig bekannt, und es bestehe keine Wiederholungsgefahr. Deshalb hielten sie eine Haftstrafe ohne Bewährung nicht für angemessen.
Und das Land war mal einst eine Vorzeigedemokrstie! Ich fürchte, in Deutschland könnte so eine UNSERE-Demokratie auch noch auf uns zu kommen.
„Die Richter verwiesen im Fall Kadri auf den Einzelfall. Er sei nicht vorbestraft, habe sich schuldig bekannt, und es bestehe keine Wiederholungsgefahr. Deshalb hielten sie eine Haftstrafe ohne Bewährung nicht für angemessen.“
Waren denn die anderen „Hassredner“ in irgendeiner Form bereits vorbestraft?!?
Wieviel bleibt eigentlich noch von den westlichen Werten, wenn man die Meinungsfreiheit einschränkt?
Beruhigen Sie sich, Herr Trump, Frau Weidel.
Eine Islamisierung Europas findet nicht statt…..
Die Gerichte haben ihren Kompass verloren! Alle sogenannten Demokratien bekämpfen andere Meinungen stärker als wirkliche Verbrechen.
„Keine Wiederholungsgefahr“. Ja nee. Iss klar.
Der Rest der EU kann froh sein, dass die aus der EU raus sind
„…und es bestehe keine Wiederholungsgefahr.“
Und warum hatte der so ein Riesenmesser in der Jackentasche?
Bei uns sind die Doppelstandards nicht anders, wenn auch (noch) nicht so schlimm. Lächerliche Bewährungsstrafen für Vergewaltigungen aus einem bestimmten Personenkreis, schwere Volksverhetzungsstrafen für kritische Meinungsäußerungen.
Die Briten graben ihr eigenes Grab. Der Bildungsgrad der Britischen Gesetzgeber und Richter ist ähnlich wie in Deutschland.
Ich frage mal anders herum. Was würde dem Richter passieren, wenn er den Täter in den Knast geschickt hätte? In ganz Europa werden moslemische Täter weniger bestraft, als Einheimische, warum? Sollte man vielleicht mal die moslemische Bruderschaft fragen?
Offensichtlich sind viele Menschen nicht ganz so helle unterwegs.
Was wollt ihr? Öffentliche Koranverbrennung gesellschaftsfähig machen und dann weiter Öl von den Saudis haben wollen, oder Gas aus Katar? Gute Ex- und Importgeschäfte mit der Arabischen Welt?
Bin schon sehr gespannt auf AFD Zeiten, wo die euch all die schönen Dinge her besorgen werden, wenn ihrs den Moslems in Deutschland mal so richtig gezeigt habt.
Übrigens auch ein Grund, warum sich Merz und Co in Sachen Gaza so verhalten, wie sie sich verhalten. Zu weit denken ist aber nichts für die blaue Blase.