Werbung:

Irreführende Statistik

Meiste antisemitische Straftaten rechts? „Tagesschau-Faktenfinder“ verbreiten Fake News

In einem Beitrag zu Antisemitismus in Deutschland muss der „Faktenfinder“ der Tagesschau einräumen: Unter Migranten, insbesondere muslimischen, ist Antisemitismus deutlich weiter verbreitet. Um auch noch auf Rechts verweisen zu können, bemüht man Zahlen aus dem Innenministerium - die selbst laut der Innenministerin falsch sind.

Werbung:

Im Zuge der Debatte um die antisemitischen Krawalle und Proteste von Menschen mit Migrationshintergrund versucht der „Faktenfinder“ Schadensbegrenzung – das umstrittene ARD-Team unter dem Dach der Tagesschau kommt aber nicht umher, die Fakten tatsächlich zu finden und sich mit dem Judenhass der arabisch-migrantischen Milieus in Deutschland auseinanderzusetzen.

Tatsächlich, schreibt der „Faktenfinder“, „stimmten Menschen mit Migrationshintergrund zudem häufiger antisemitischen Einstellungen zu, wenn sie einer Religion angehören – die höchsten Zustimmungswerte gab es unter Muslimen.“ Menschen mit Migrationshintergrund aus Ländern, die im Nahen Osten liegen, seien „unabhängig von der Konfession stärker antisemitisch geprägt, vor allem wenn sie dort sozialisiert worden“ wären. Mehrere Studien, die der „Faktenfinder“ zitiert, belegen das Offensichtliche: Nämlich, „dass Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer leicht erhöhte Zustimmungswerte zu antisemitischen Einstellungen im Vergleich zu Deutschen ohne Migrationshintergrund aufweisen. Zudem vertreten demnach Muslime mit Migrationshintergrund häufiger antisemitische Einstellungen als andere Befragte mit Migrationshintergrund.“

Werbung

Click here to display content from Twitter.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.

Doch der „Faktenfinder“ ist bemüht, das Ganze direkt einzuordnen – mit einem Verweis auf Rechts. Auch unter politischen Extremisten – insbesondere Rechtsextremisten – sei Antisemitismus überdurchschnittlich verbreitet, schreibt die Tagesschau – und hat damit recht. Doch das währt nicht lange. Denn schnell verweist die Redaktion des „Faktenfinders“ auf das angebliche Faktum, dass „80 Prozent“ aller antisemitischen Straftaten von Rechts kommen würden. Dabei verwendet die Tagesschau falsche Zahlen – auch, wenn sie aus dem Bundesinnenministerium stammen.

Dass in der Statistik für politisch motivierte Straftaten die allermeisten antisemitischen Vorfälle als „Rechts“ eingeordnet werden, hat einen Grund: Ist explizit kein anderer Täter festzustellen, werden die Fälle trotz unklarer Sachlage als „Rechts“ deklariert. Die Zahlen zu rechtsextremem Antisemitismus verlieren damit jede Aussagekraft. Diese Handhabe wird seit Jahren kritisiert – nun hat nach dem massiven Druck der letzten Wochen auch Innenministerin Faeser erklärt, die Erfassung überprüfen und ändern zu wollen. Ihre Erklärung vom 20. Oktober fand einen Tag vor der Veröffentlichung des „Faktenfinder“-Beitrages statt. Wer also Fakten sucht, wüsste das spätestens seit gestern. Dass ausgerechnet staatliche Zahlen nicht hinterfragt werden, spricht nicht für den Anspruch der Tagesschau, ein journalistisches Flaggschiff zu sein. Der „Faktenfinder“ zumindest scheitert – mal wieder – am angeblichen Auftrag des Fact-Checkings.

Werbung

Werbung