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FDP-Chef

Statt Mileis Kettensäge gegen Bürokratie: Linder will nur noch eine „Heckenschere“

Aus Mileis Kettensäge wird bei FDP-Chef Christian Lindner nur noch eine „Heckenschere“. Lindner rudert noch vor Ende Wahlkampfs von seinem Lob für Milei und Musk zurück.

FDP-Chef Christian Lindner

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In Argentinien baut Präsident Javier Milei mit seiner Kettensägenpolitik die Bürokratie im Land ab. In den USA möchte Tech-Milliardär Elon Musk dem designierten US-Präsidenten Donald Trump helfen, eine von Milei inspirierte Politik umzusetzen. FDP-Chef Christian Lindner hatte diese Vorhaben eigentlich gelobt; in der ARD-Talkshow Caren Miosga sprach er im Dezember etwa davon, dass Deutschland „ein klein bisschen mehr Musk oder Milei“ wagen sollte.

Doch nun rudert der Chef der Liberalen selbst von dieser moderaten Aussage zurück. So distanzierte sich Lindner in einem Interview mit n-tv von Musk. Lindner wolle „den politischen Botschaften von Herrn Musk“ nicht folgen. Das politische Urteilsvermögen würde „nicht unbedingt Hand in Hand (…) mit unternehmerischer Gestaltungskraft“ gehen, so der Parteivorsitzende. Auch seine Aussagen über Milei relativiert Lindner wieder. Man bräuchte keine Kettensäge, sondern allenfalls eine „Heckenschere“.

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Damit korrigiert Lindner nochmals seinen Kurs im Wahlkampf. Anfangs hatte er noch versucht, die Betonung im Wahlkampf auf Bürokratieabbau und eine Wirtschaftsliberalisierung zu legen. Er plädiert für ein Regierungsbündnis zwischen Union und FDP ohne Beteiligung einer linken Partei. Jetzt ist er anscheinend noch vor der Wahl bereits wieder zurückgerudert.

Das könnte auch mit Musks neuerlichem Engagement für die AfD zu tun haben. Erst warb der Besitzer von X, Tesla und SpaceX in der Welt am Sonntag in einem Gastbeitrag für die AfD, am vergangenen Donnerstag sprachen er und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel ausführlich in einem öffentlichen „Space“ auf X, das Millionen von Zuhörern anlockte.

In Deutschland löste das eine Empörungswelle aus, Musk würde sich in die deutsche Demokratie einmischen; er hätte zu viel Reichweite. Seitdem kamen Forderungen auf, etwa von Juso-Chef Philipp Türmer, Musk und andere soziale Medien zu enteignen. Lindner beugt sich nun wohl, mit seiner Distanzierung von Musk, linken Politikern und Journalisten, die den Tesla-Chef zuletzt hart angriffen.

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