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Markus Lanz

„Mann maximaler Kompetenz“: Lanz irritiert mit Schleim-Ansprache an Lauterbach

Gesundheitsminister Lauterbach sei ein Mann „maximaler Kompetenz“, sagte Markus Lanz am Donnerstag im ZDF. Der Moderator umschwärmt den SPD-Politiker mit lauter Komplimenten. Lauterbach ist überfordert und wird von Lanz regelrecht überrumpelt.

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Ein Mann maximaler Kompetenz soll Karl Lauterbach sein – das meinte zumindest Markus Lanz in der gleichnamigen ZDF-Sendung am Donnerstagabend. Um Lauterbach in einer Diskussion um die Cannabis-Legalisierung nicht auf den Schlips zu treten, schmierte Lanz dem Gesundheitsminister ordentlich Honig um den Mund – obwohl dieser zuletzt immer wieder in der Kritik stand.

„Sie sind der Bundesgesundheitsminister. Ich schaue Ihnen in die Augen und vermute bei Ihnen maximale Kompetenz – und das tue ich zu Recht“, sagt Lanz unironisch und rollt damit den purpurroten Samtteppich für Ihre Majestät, Karl Lauterbach, aus. „Ich sehe, da sitzt der Bundesgesundheitsminister.“

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„Das ist ein Mann von der Regierung, das kann kein schlechter Mensch sein. Der hat zwei Doktortitel, der kennt sich aus“, führt Lanz schmeichelnd aus. Warum aber muss der Moderator dem SPD-Politiker derart den Hof machen? Lanz, der sich gerne kritisch gibt, umgarnt seine Gäste gerne – um anschließend halbwegs kritische Anmerkungen zu machen. Im Schein der größten Lobhudelei erscheint ein einfacher Widerspruch dann wie die größte Kritik. Nach all diesen Schmeicheleien fragt Lanz also pointiert: „Und der sagt, Kiffen ab 18 ist jetzt in Ordnung?“

Lanz gibt sich, als hätte er gerade Goliath besiegt und spricht auf einmal in einem vorwurfsvollen Ton. Da ist er wieder, der angeblich „kritische“ Lanz. Lauterbach, der zugegebenermaßen wirklich schlecht davonkommt, weil er die eigene Agenda nicht glaubwürdig vertreten kann, hatte zwar nicht gesagt, dass Kiffen ab 18 so in Ordnung wäre, Lanz versteht sich aber darin, den Minister hochleben und anschließend tief fallen zu lassen. Lauterbach ist überfordert, Lanz ist glücklich.

Abgesehen von der Ambivalenz, mit der Lanz unterschwellig agiert, ist ein Politiker nicht gleich ein guter Mensch, weil er in der Regierung sitzt, doch das übergeht Lanz, er möchte seine Komplimente auf dem Silbertablett servieren. Auch zwei Doktortitel verleihen einem Menschen nicht gleich den Experten-Status und „maximale Kompetenz“, ja, die hat Lauterbach wohl auch nicht.

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Zuletzt protestierten die Arztpraxen wegen zu geringer Finanzierung und steigender Bürokratie, die Kliniken sehen einen gigantischen Fachkräftemangel auf sich zu kommen und die Gesundheitsminister der Bundesländer halten den SPD-Politiker für „nicht vertragsfähig“, wenn es um Reformen des Gesundheitswesens geht.

Neben den vielen Fehlentscheidungen in der Pandemie, die vor allem den Ungeimpften das Leben erschwerten und Kinder in die eigenen vier Wände verbannten, ist außerdem der Arzt-Status des Politikers umstritten. Ärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt etwa sagte, „Karl Lauterbach hat Medizin studiert, ist aber kein Arzt.“ Lanz weiß das nicht oder ignoriert es – anders lässt sich die peinliche Schleim-Ansprache nicht erklären.

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