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Berlin

Mann bei türkischem Autokorso totgerast: Täter auf freiem Fuß

Während des Autokorsos nach einem EM-Spiel der türkischen Nationalmannschaft hat Malik O. (25) einen Mann überfahren und getötet. Trotzdem ist der mutmaßliche Totraser auf freiem Fuß, da laut Polizei kein Haftgrund vorliegt.

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Feiernde Türkei-Fans nach EM-Sieg in Duisburg Marxloh. Die Kritik an den oft rücksichtslosen Autokorsos türkischer Fans nach EM-Spielen wird lauter.

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Ein tödlicher Verkehrsunfall in Berlin-Neukölln hat für Entsetzen gesorgt. Während eines Autokorsos nach einem EM-Spiel der türkischen Nationalmannschaft erfasste ein 25-jähriger Türke einen 67-jährigen Landsmann. Das Opfer erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Trotz Fahrerflucht ist der Unfallfahrer derzeit auf freiem Fuß. Die Polizei ermittelt lediglich wegen eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge – obwohl der Fahrer zuvor schon Fahrzeuge rechts überholt haben soll. „Wir ermitteln gegen den Fahrer wegen eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge. Ein Haftgrund liegt nicht vor, deshalb wird auch kein Haftbefehl beantragt“, so Martin Halweg, Sprecher der Berliner Polizei zur Bild.

Das Unfallopfer Sait T. (67) hatte sich am Mittwochabend das Spiel im „Café Firat“ in Berlin-Neukölln angeschaut. Auf dem Heimweg, nur 300 Meter von seiner Wohnung entfernt, überquerte er an der Kreuzung Biebricher Straße die Hermannstraße. Dort raste der 585-PS-Mercedes von Malik O. mit mutmaßlich über 80 km/h heran und erfasste den Mann. Zeugen berichteten, dass Malik O. zuvor andere Fahrzeuge rechts überholt haben soll. Die Insassen des Mercedes flüchteten zunächst, stellten sich aber etwa eine Stunde später der Polizei. Zu diesem Zeitpunkt war Sait T. bereits verstorben.

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Bremste der Totraser überhaupt?

Die Ermittlungen zu den genauen Umständen des Unfalls laufen. Unklar sei bislang, ob Malik O. noch versucht hat zu bremsen oder ungebremst in den Rentner gefahren ist. „Es ist alles an Spuren gesichert worden, was mit dem Unfall in Verbindung steht. Ob der Fahrer noch gebremst hat, ist Gegenstand der Ermittlungen“, so Polizeisprecher Halweg zur Bild.

Ob sich die Flucht vom Unfallort strafverschärfend auswirken könnte, lässt Halweg offen: „Das zu beurteilen, ist am Ende Sache eines Strafgerichts, wenn es zu Anklage und Gerichtsverhandlung kommen sollte. Also die Frage, ob sich das strafverschärfend auswirken könnte. Es könnte aber auch sein, dass er so unter Schock stand, dass er nicht mehr klar denken konnte und nur einem Fluchtimpuls folgte. Aber das wissen wir nicht.“

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