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Nahostkonflikt

Machtkampf in der linken Szene: Israelhasser besetzen Szenehaus „Rote Flora“ – und werfen Aktivisten Rassismus vor

Das bekannte linke Szenehaus „Rote Flora“ in Hamburg wurde von einer Gruppe von 30 vermummten Aktivisten gestürmt, die eine große Palästina-Flagge hissten und „Good night white Flora“ skandierten, um gegen die als rassistisch empfundene, israelfreundliche Haltung der bisherigen Besetzer zu protestieren.

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Das bekannte linke Szenehaus „Rote Flora“ ist so etwas wie das Mekka für jeden Linken in Hamburg. Seit 1989 ist es von linken Aktivisten besetzt. Inzwischen liegt die „Rote Flora“ inmitten des durch hippe Cafés und Bars gezeichneten Schanzenviertels in Hamburg. Es ist aber immer noch die Instanz der Hamburger Linken und das Aushängeschild für Aktivisten. Symbolträchtig ist also auch das, was sich am Dienstag in diesem bekannten Haus abspielte.

Es war nichts anderes als ein Zeichen des Machtwechsels, der einen tiefen Graben innerhalb der Szene offenbart. Mitten am helllichten Tag stürmten, so berichtet es unter anderem die taz, dreißig vermummte Aktivisten das Haus und erklommen den Balkon des Hauses. Von dort aus ließen sie eine übermäßig große Palästina-Flagge hinunter und zeigten ein Plakat mit der Aufschrift „Good night white Flora“ – also: „Gute Nacht Weiße Flora“.

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Videos von der Aktion

Der Slogan unterstreicht den Vorwurf einiger propalästinensischer Aktivisten, die der Überzeugung sind, die Flora sei rassistisch und von „Weißen dominiert“ und hätte sich falsch zum Nahostkonflikt positioniert. Entsprechend skandierten die mit Kufija, Kapuzen oder Hijabs Vermummten lautstark „Viva, viva Palestina“ und „Free Palestine“. Nach ein paar Minuten war die Show vorbei und die Aktivisten zogen ab.

Die Aktion verdeutlicht den Riss, der seit dem mörderischen Angriff der Hamas auf Israel durch die linke Szene geht. Israelfreundliche antideutsche Linke sehen sich antiimperialistischen, propalästinensischen Kräften gegenüber.

Machtwechsel gen Antisemitismus

„Ihr habt uns seit über 20 Jahren den Mund verboten!“, werfen die propalästinensischen Aktivisten der Roten Flora in ihrer Pressemitteilung zu der Stürmung den anderen Linken vor. Doch damit sei nun Schluss. Die taz zitiert aus der Pressemitteilung: „Antiimperialistische Linke, Palästinenser, kritische Juden, linke Israelis, Muslime […] Ihr habt gegen uns gehetzt. Eure Veranstaltungskalender sind gesäubert von palästinensischen, arabischen und jüdischen Stimmen, die nicht eurem philoantisemitischen Weltbild entsprechen“.

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Die symbolische Stürmung soll wohl das Ende der israelfreundlichen Haltung der Roten Flora markieren. Diese hatte sich im Oktober nach dem mörderischen Terror der Hamas gegen israelische Zivilisten solidarisch mit Israel gezeigt. So zeigte das rote Haus als Reaktion den Banner „Free the World from Hamas“ über ihrem Balkon. Auf ihre Plakatwand schrieben sie „Killing Jews is not fighting for freedom. Wir sind solidarisch mit allen Jüdinnen und Juden weltweit“. Die Israel-freundliche Haltung war den antisemitischen Kräften innerhalb der linken Szene offensichtlich ein Dorn im Auge.

Bündnisse von linken Studenten, in Hamburg die sogenannte „Thawra“, oder andere israelfeindliche Gruppen machten daraufhin zunehmend Stimmung gegen die Aktivisten der Roten Flora. Mit der Stürmung übermalten die Aktivisten nun schließlich symbolträchtig die Israel-solidarischen Statements. Statt den Worten „Jews“, „Jüdinnen und Juden“ heißt es jetzt „Und Palästinenser*innen“. „Disarm Israel“, also „Israel entwaffnen“, schmückt die zweite Plakatwand der Roten Flora.

Die Aktion sorgte unter den antisemitischen Linken für große Zustimmung. 120.000 Menschen sahen sich Videos von der Aktion über den Account „redstreamnet“ an, der auch Videos der islamistischen Huthi-Miliz und der islamistisch-schiitischen Hisbollah teilt.

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