Werbung

...
...

Kassel-Calden

„Letzte Generation“ attackiert Flughafen

Die “Letzte Generation” beginnt ihre Protestwelle in Kassel mit der Beschmierung der Flughafenfassade. Für die nächsten Tage sind wohl zahlreiche Aktionen geplant.

Von

Zuletzt hatten sich die Aktionen der „Letzten Generation“ ins Ausland verlagert, wie hier in Warschau. Jetzt ist Deutschland wieder Ziel.

Werbung

Am Samstag protestieren Mitglieder der „Letzten Generation“ gegen den Flughafen Kassel-Calden. Laut einem Polizeisprecher waren sieben Personen an der Aktion beteiligt. Diese Aktion stellt den Auftakt zu einer Protestwelle in Kassel dar, die von Ende September bis zum 13. Oktober andauern wird.  Mit oranger Farbe schrieben die Klima-Aktivisten „How dare you?“ an die Fassade des Terminals und hinterließen Handabdrücke aus Farbe an der Scheibe. 

Wie Berliner Morgenpost schreibt, fordern die Mitglieder der Gruppe die Bundesregierung auf, die Subventionierung des Flughafens zu stoppen. „Statt den Airport fair herunterzufahren, wird er mit Steuergeldern künstlich gefördert. Zwischen November 2024 und Februar 2025 werden insgesamt nur sechs Flüge in Kassel starten. Der Flughafen macht jedes Jahr Millionen Euro Verluste, bezahlt aus Steuern“, sagen sie. Stattdessen solle man das Geld für andere Zwecke nutzen, „um die Lebensgrundlagen zu sichern und das milliardenfache Leiden von Menschen abzuschwächen/einzudämmen.“ 

Der Flughafen gehört zu 68 Prozent dem Land Hessen. Seit 2013 hat der Flughafen 60 Millionen Euro Schulden gemacht. Allein letztes Jahr waren es knapp fünf Millionen Euro Verlust. 

Auf ihrer Internetseite beschreibt die Letzte Generation, wie der Flughafen Kassel-Calden ihrer Meinung nach symbolhaft dafür stehe, wie die Zerstörung der Zukunft subventioniert werde. Denn an Flughäfen werden Emissionen freigesetzt, deren Auswirkungen erst Jahrzehnte später zu spüren seien. Am 25. September soll es einen Auftaktprotest geben. Anschließend gibt es in den nächsten zweieinhalb Wochen mehrere Aktionen. Eine Aktionsform ist die „Ungehorsame Versammlung“. Teilnehmer werden dazu eingeladen – je nachdem, wie sie sich wohlfühlen – beim Protest jegliche Ansagen der Polizei zu missachten, bis es eine zwangsweise Auflösung der Versammlung durch die Polizei gibt. Sollte es also im Nachgang zu Verfahren kommen, verweist die Letzte Generation gleich auf den eigenen Rechtsbeistand auf ihrer Webseite. 

Bereits Ende Juli kündigte die Letzte Generation an, dass es in Kassel eine Protestphase geben werde, die bis in den Oktober hinein dauern werde. Es soll Protestaktionen in der Stadt und am Flughafen geben. Wie die Hessische/Niedersächische Allgemeine in einem Artikel am 27. Juli schreibt, teilten Flughafen und Stadt auf Anfrage mit, dass man von den geplanten Aktionen wisse. „Die Sicherheitsbehörden befinden sich dazu im steten Austausch“, teilte die Stadt mit. Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin der Flughafen GmbH Kassel: „Die Ankündigungen der Aktivisten aus den sozialen Netzwerken zu möglichen Protestaktionen in der Region sind uns bekannt und wir befinden uns im kontinuierlichen Austausch mit den zuständigen Behörden.“ Weder Stadt noch Flughafen äußerten sich dazu, wie man sich auf die Proteste vorbereiten könnte, um die Auswirkungen auf den Straßen- und Flugverkehr möglichst gering zu halten, wie die Hessische/Niedersächische Allgemeine schreibt. 

Werbung