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Microsoft

Krankenhäuser, Banken und Flughäfen – der globale Server-Crash ist viel größer als berichtet

Weltweit befinden sich Krankenhäuser derzeit im Ausnahmezustand, Flugzeuge stehen still, Banken melden operative Einschränkungen: Seit Freitagmorgen sorgt ein Serverausfall bei Microsoft weltweit für kritische Einschränkungen. Der Grund dafür ist derzeit nicht bekannt.

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Weltweit kämpfen Unternehmen, die Microsoft-Produkte verwenden, am Freitagmorgen mit technischen Schwierigkeiten.

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Seit Freitagmorgen sorgt ein Ausfall bei Microsofts Serverdienst Azure für massive Einschränkungen in der Öffentlichkeit und teils gefährliche Situationen, weil unter anderem auch Krankenhäuser lahmgelegt wurden. Generell waren Nutzer und Einrichtungen betroffen, deren Systeme auf Microsoft-Diensten basierten. Vor allem Geräte, die aufgrund des von Microsoft entwickelten Betriebssystems Windows – dem meistgenutzten der Welt – operieren, stürzten in vielen Fällen ab.

Davon sind seit den Morgenstunden weltweit vor allem Flughäfen betroffen. Verschiedene Fluggesellschaft melden derzeit den Stillstand der Maschinen. Auch der BER in Berlin-Schönefeld musste den Betrieb pünktlich zum Ferienstart einstellen, ehe der Regelverkehr ab 10.30 Uhr allmählich wieder anlief. Ähnliche Verzögerungen gab es in Touristendestinationen wie beispielsweise Ibiza und Mallorca, wo die IT-Probleme die Gepäck- und Kundenabfertigung beeinträchtigen.

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Besonders prekär könnte sich die Situation in Krankenhäusern darstellen. Weltweit melden Kliniken starke Einschränkungen im Normalbetrieb. So wird beispielsweise eine Einrichtung im österreichischen Kufstein derzeit nur im Notbetrieb geführt. Lebenserhaltende Maßnahmen laufen zwar weiter, Untersuchungen sind aber ebenso wie Krankentransporte nicht möglich.

200 bis 300 Rettungswagen müssen auf andere Krankenhäuser ausweichen, weil die Koordination der Fahrzeuge normalerweise digital geregelt wird, berichtet Tirol ORF. Ähnlich stellt sich die Situation an dem Universitätsklinikum in Kiel und Lübeck dar, wo alle Operationen für den heutigen Tag abgesagt werden mussten. Auch in den USA soll der Betrieb mehrerer Kliniken eingeschränkt worden sein. Die Notrufleitung 911 hatte ebenfalls mit Ausfällen zu kämpfen, meldet die Daily Mail.

Zahlreiche Medienunternehmen konnten zudem aufgrund der technischen Einschränkungen nicht weiter publizieren und mussten Liveübertragungen im Fernsehen sowie Radio einstellen. So etwa bei den australischen Nachrichtensendern ABC und Sky News, die alle Sendungen abbrechen mussten. Bloomberg zu Folge sollen australische Banken ebenfalls von dem Serverausfall betroffen sein. Auch in anderen Teilen der Erde, beispielsweise dem Vereinigten Königreich, häufen sich ähnliche Berichte.

Warum es zu den Serverproblemen bei Microsoft Azure kam, ist derzeit unklar. Betroffen sind vor allem Windows-Geräte, auf denen CrowdStrike als Antivirenprogramm operiert. Sprecher beider Firmen bestätigten die Ausfälle. Laut CrowdStrike sind viele Ausfälle auf den „Falcon Sensor“ zurückzuführen, der für die Erkennung von Cyberangriffen zuständig ist. Die ersten Serverabstürze wurden in der Nacht auf Freitag in den USA gemeldet, Australien und Japan folgten, ehe weltweit von massiven Einschränkungen die Rede war.

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