Berichte nach außerordentlichem Gipfel
Jetzt wohl doch: ECOWAS interveniert militärisch im Niger
Nachdem sich eine militärische Intervention nach dem abgelaufenen Ultimatum verzögert hatte, scheint jetzt klar zu sein: Der Staatenblock ECOWAS mobilisiert seine Truppen und wird militärisch im Niger eingreifen.
Die Sahel-Krise weitet sich aus. Nach Berichten internationaler Militäranalysten hat die westafrikanische Staatenorganisation ECOWAS ihre bereitstehenden Truppen aktiviert. Der Staatenbund verfügt über eine ständig stehende, sogenannte „Standby Force“, die aus militärischen, aber auch polizeilichen und zivilen Teilen besteht. Die Aktivierung ist wohl das Ergebnis des außerordentlichen Gipfels der Regionalorganisation, der am heutigen Donnerstag in der nigerianischen Hauptstadt Abuja stattfindet. Nachdem das Ultimatum der ECOWAS an die Putschisten im Niger in der Nacht zum Montag ausgelaufen war, hatte eine angedrohte Militärintervention bisher auf sich warten lassen. Stattdessen wollte man vorerst weiter diplomatische Möglichkeiten ausloten. Unbestätigten Berichten zufolge ist jedoch jetzt der Einsatz von Truppen beschlossen worden. Der französische Geostrategieanalyst Jules Duhamel erklärte, ECOWAS habe beschlossen, die verfassungsmäßige Ordnung im Niger jetzt militärisch wiederherzustellen.
Damit ist die Verzögerung der letzten Tage beendet. Insbesondere Nigerias Präsident hatte mit innenpolitischen Widerständen gegen einen Einsatz im nördlichen Nachbarland zu kämpfen gehabt. Der außerordentliche ECOWAS-Gipfel hat jedoch wohl die letzten Bedenken aus dem Weg geräumt. Allem Anschein nach steht eine militärische Eskalation in der Sahelzone nun wohl kurz bevor.
Währenddessen hat die Militärjunta im Krisenland Niger wohl gedroht, den abgesetzten Präsidenten im Falle einer Invasion zu ermorden. Das berichtet Associated Press und beruft sich dabei auf offizielle Quellen aus dem Westen. Diese verzweifelt wirkende Ankündigung scheint zu unterstreichen, dass die Putschregierung für einen Krieg nicht bereit ist.
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Was haben diese ECOWAS-Staaten eigentlich in dem Nachbarland zu suchen? Achso, ja, das sind ja die Guten!