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Bericht

Ist das Trumps geheimer Plan für einen Ukraine-Frieden?

Für den Fall seiner Rückkehr ins Weiße Haus plant Donald Trump einen Deal für das Ende des Ukraine-Krieges, wie die Washington Post unter Berufung auf seine engsten Quellen berichtet. Der Deal beinhalte demnach territoriale Verluste für die Ukraine.

Gemäß einem Bericht der Washington Post hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump Pläne für eine Lösung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, falls er erneut ins Weiße Haus einziehen sollte. Laut der amerikanischen Zeitung, die sich auf „mit der Sache vertraute“ Personen beruft, gab der Republikaner in privaten Gesprächen bekannt, er könne den andauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine mit seinem Plan beenden.

Trumps Vorschlag besteht daraus, die Ukraine zu drängen, Teile ihres Territoriums an Russland abzutreten. Konkret würde Trump darauf drängen, dass die Ukraine die Krim und die Grenzregion Donbas an Russland abtritt.

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Ex-Präsident Trump hat in der Vergangenheit schon oft in der Öffentlichkeit erklärt, dass er im Falle seiner Wiederwahl innerhalb von 24 Stunden ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine aushandeln könnte. Sein geheimer Ukraine-Plan knüpft an dieses Selbstvertrauen an: Trump glaubt offenbar, dass sowohl Russland als auch die Ukraine an einer Beilegung des Konflikts interessiert sind.

Die Vorschläge stehen damit im Widerspruch zur Politik des aktuellen US-Präsidenten Joe Biden, der sich bisher gegen Waffenstillstandsforderungen gestellt hat und sich für die Bereitstellung militärischer Unterstützung für die Ukraine eingesetzt hat. Zuletzt hatte es Mitte Februar einen großen Streit zwischen Republikanern und Demokraten bezüglich eines 60 Milliarden Dollar schweren Hilfspaket für die Ukraine gegeben. Nachdem es im Senat nach langen Hin und Her schließlich doch eine Billigung gegeben hatte, blockieren die Republikaner im Kongress bisher das neue Hilfspaket.

Gebietsabtretung im Tausch gegen Frieden

Privat soll Trump laut den Quellen der Washington Post gesagt haben, dass er glaubt, dass sowohl Russland als auch die Ukraine„ihr Gesicht wahren wollen“ und nach einem „Ausweg“ suchen. Die Gebiete Donbas und Krim abzutreten, wären für beide Partei daher durchaus hinzunehmen im Sinne der Gesichtswahrung, so die Idee hinter Trumps Plänen.

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Ein Plan, den die Ukraine aber wohl nicht gutheißen würde: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hatte seit Kriegsbeginn immer wieder wiederholt, dass er keine Gebietsabtretungen akzeptieren würde. Denkbar wäre aber auch eine de facto-Abtretung, indem man die Konfliktlinien in einem Waffenstillstand einfriert. So würde die Ukraine den Anspruch auf die Gebiete formell nicht aufgeben.

Trump-Vertrauter und Ukraine-Unterstützer Senator Lindsey Graham meint, er habe gewarnt, Russland die Territorien einfach so zu geben, und favorisiert eine Lösung mit NATO-Beitritt der Ukraine. „Die Art und Weise, wie Sie diesen Krieg für mich beenden, besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Ukraine der NATO und der EU beitritt“, so Graham. Trumps Haltung dazu sei unklar: „Dazu sagt er nicht viel. Ich weiß nicht, ob er zu viel darüber nachgedacht hat.“

Klar ist für viele: Wenn die Ukraine schon Gebiete – ob formell oder de facto – abtritt, wird Kiew auf irgendeine Garantie zum zukünftigen Schutz vor Russland bestehen, denkbar wäre dann eben womöglich eine NATO-Mitgliedschaft für den freien Teil des Landes.

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Die Kampagnenleitung von Trump reagierte jedenfalls schnell auf den Artikel der Washington Post und ließ ausrichten: „Alle Spekulationen über Präsident Trumps Plan stammen von ungenannten und uninformierten Quellen, die keine Ahnung haben, was vor sich geht oder was passieren wird“, so die Sprecherin der Kampagne, Karoline Leavitt, in einer Erklärung.

Die Lage auf dem Schlachtfeld ist unter dessen angespannt. Die ukrainische Armee steht unter massivem Druck der russischen Invasoren, insbesondere nahe der Stadt Tschassiw Jar. Die Armee berichtet von heftigen Kämpfen und Angriffen, konnte jedoch bisher alle russischen Angriffe zurückdrängen.

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