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Operation in Gaza

Israel zu Geisel-Deal bereit – 20 Personen könnten aus den Fängen der Hamas befreit werden

Nach anhaltender Kritik wegen fehlenden Engagements ist Israel jetzt zu einem Geisel-Deal bereit. Das Kriegskabinett besprach einen Vorschlag, der die Befreiung von 20 Personen vorsieht. Die Hamas soll kaum Zugeständnisse erhalten, Vertriebene aber nach Nord-Gaza zurückkehren dürfen.

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Israel zieht wohl einen Geisel-Deal in Betracht. Das teilte der israelische Fernsehsender Channel 12 am Donnerstag mit. Demnach könnte ein Abkommen mit der Terrororganisation Hamas zu Freilassung von bis zu 20 in den Gaza-Streifen entführte Personen führen. Vor allem weibliche, ältere und kranke Geiseln sollen befreit werden.

Um den bislang von der Hamas geforderten langanhaltenden Waffenstillstand zu umgehen, möchte Israel einigen palästinensischen Vertriebenen im Gegenzug wohl die Rückkehr in den nördlichen Gaza-Streifen erlauben. Dieses Gebiet war wegen der Militäroffensive Israels als direkte Folge der terroristischen Angriffe durch die Hamas vom 7. Oktober evakuiert worden.

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Laut Channel 12 wurde dieser Vorschlag jetzt in einer Sitzung des israelischen Kriegskabinetts besprochen und soll demnächst an die Vermittler Ägypten, die USA und Katar übergeben werden. Nachdem die Hamas etwa 240 Personen in den Gaza-Streifen verschleppt hatte und erste Rückschläge durch die Einsatzkräfte Israels (IDF) erlitt, forderte die Terrororganisation immer wieder einen langanhaltenden Waffenstillstand.

Damit verbunden war die Ablehnung einer temporären Feuerpause und die Forderung nach einem großzügigen Gefangenenaustausch – aus Sicht der Hamas – sowie dem Truppenabzug des IDF. Mit dem neuerlichen Vorschlag möchte Israel beide Bedingungen abschwächen und umgehen.

Derzeit hat die Hamas noch circa 130 Personen in ihrer Gewalt, wovon Schätzungen zufolge etwa 50 Prozent verstorben sind oder getötet worden sein könnten. Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stand in den vergangenen Monaten vermehrt in der Kritik, weil keine weiteren Geiselbefreiungen verhandelt werden konnten.

Das könnte sich jetzt ändern. Andererseits steht eine IDF-Offensive in Gazas südlichster Stadt, Rafah, kurz bevor. Ägypten versucht derweil eine Operation abzuwenden, weil diese wohl riesige Flüchtlingsströme in das Nachbarland Israels auslösen könnten. Rafah gilt als letzter großer Außenposten der Hamas.

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