Das berühmte Pariser Silvesterkonzert am Arc de Triomphe wurde aus Sicherheitsgründen von der Polizei abgesagt, wie Le Monde berichtete. Stattdessen sollen abends im Fernsehen Aufnahmen von Konzerten laufen. Ansonsten kommen teilweise bis zu einer Million Menschen zu den Feierlichkeiten auf den Champs-Élysées, zu denen auch ein Feuerwerk gehört. Die Polizei berief sich darauf, dass die Straßen „nicht für solche Veranstaltungen ausgelegt sind, bei denen sich die Menschen bewegen“.

In den letzten beiden Jahren kamen rund eine Million Besucher, wobei die Hälfte aus dem Ausland war. Alkohol war verboten. Das Feuerwerk soll weiterhin stattfinden und live im Fernsehen übertragen werden. Die Polizei begründete nicht, warum sie darauf drängte, das Konzert abzusagen. Vordergründig erscheint die Entscheidung verwunderlich, wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahr die Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt stattfanden.

Ein Problem für die Sicherheitsbedenken der Polizei könnte sein, dass oft große Menschenmengen aus den Pariser Vororten kommen, weil die Fahrtickets für die Bewohner der Vororte günstiger sind als für die Pariser, die in der Stadtmitte wohnen, wie The Spectator berichtet. Ein Problem ist auch die Gefahr des islamistischen Terrorismus. Der Innenminister Laurent Nunez erhöhte die Sicherheitswarnstufe für die Weihnachtszeit und begründete dies damit, dass im vergangenen Jahr in Frankreich sechs Anschläge vereitelt wurden.

Angesichts der erhöhten Terrorwarnstufe forderte der Innenminister die Polizeipräfekturen im ganzen Land Anfang Dezember auf, bei Weihnachtsmärkten besonders wachsam zu sein. Es brauche eine gute Zusammenarbeit der Behörden. Die Behörden betonten jedoch laut The Spectator, dass die Gefahr des islamistischen Terrors nicht der Grund für die Absage der Silvesterfeierlichkeiten sei. Uniformierte Polizisten sollen auf Weihnachtsmärkten patrouillieren, um so die Sicherheitswahrnehmung der Bevölkerung zu erhöhen.

Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Straftaten auf dem Weihnachtsmarkt. Am Donnerstagabend wurde in Herford ein 16-Jähriger von einem 15-Jährigen, der aus dem Irak stammt, mit einem Messer in den Rücken gestochen. Zuvor waren sie in Streit geraten. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags (mehr dazu hier).

mra

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