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Pierre Vogel

Islamist als Jugend-Boxtrainer – „Einstiegsdroge“ in den Salafismus

Deutschlands wohl bekanntester Salafist ist in einem Kampfsportstudio als Jugendtrainer tätig. Das ist nicht nur bedenklich, weil der Verfassungsschutz Vogels Einstellung zur Gewalt als „ambivalent“ beschrieb, sondern weil Vogel auch als Gesicht einer salafistischen Kampagne in Deutschland auftritt.

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Deutschlands wohl bekanntester Salafist, Pierre Vogel, rückt mal wieder in den Fokus. Bekannt wurde der 45-Jährige bereits 2011 als er ein Totengebet für den getöteten Al-Qaida-Anführer Osama Bin Laden forderte und im selben Jahr als Gesicht des salafistischen Vereins „Einladung zum Paradies“ auftrat, der vom Verfassungsschutz als einflussreiche Propagandaplattform salafistischer Ideologie wahrgenommen wurde. Zuletzt hetzte er auch gegen Israel.

In Köln ist Vogel jetzt Boxtrainer für Kinder und Jugendliche – und könnte dabei für den Salafismus werben, berichtet die Neue Westfälische. Nach den terroristischen Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober hielt sich Vogel zunächst bedeckt, verurteilte dann die Bundesregierung für ihre Solidaritätsbekundungen mit Israel scharf und polemisierte auf Instagram, TikTok und Co. gegen den Staat Israel.

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Jedoch findet man auf seinen Kanälen nicht nur aggressives Material, Vogel versucht gleichzeitig auch für Salafismus Werbung zu machen. Und dazu nutzt er wohl auch ein Kampfsportstudio in Köln-Bergheim. Laut NW führt Vogel das Studio und leitet hier Boxstunden für Kinder. Das ist nicht nur brisant, weil der Verfassungsschutz das Verhältnis von Vogel zur Gewalt als „ambivalent“ einstuft, sondern weil die Behörde dem 45-Jährigen bereits vor ein paar Jahren attestierte, „eine Art Einstiegsdroge“ in die salafistische Ideologie zu sein.

Außerdem finden im Bergheimer Kampfsportstudio neben Trainingsstunden auch gemeinsame Gebete statt und Männer dürfen die Räumlichkeiten nicht betreten, wenn Frauen trainieren – den Betreibern scheint die Geschlechtertrennung wichtig zu sein. Weil das Studio dermaßen muslimisch geprägt zu sein scheint, vermutet der Verfassungsschutz, dass hier salafistische Beeinflussung stattfinden könnte, schreibt die NW.

Das liegt aber nicht nur an Vogel: Der Verfassungsschutz zeigt sich auch über die sogenannte „Da’wa“-Kampagne („Was danach“) besorgt, die wohl in Verbindung mit dem Kampfstudio steht. Ein Kölner Boxer, der zwei Spendenaufrufe für die „Deutschsprachige Muslimische Gesellschaft“ in Braunschweig ins Leben rief, um Geld für Flyer zu sammeln, soll im Bergheimer Studio eingekehrt sein.

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Die „Da’wa“-Kampagne dient der Missionierung für den Islam und ist in der Salafisten-Szene durchaus populär. Gegen ein Spendengeld, das die Druckkosten decken soll, erhalten Interessenten ein Paket aus Flyern, die dann verteilt werden. Das Gesicht der Kampagne: Pierre Vogel mit dem hochgesteckten Ziel, zehn Millionen Flyer zu verteilen. Ob solche Flyer auch in Vogels Kampfsportstudio weitergegeben wurden, ist ungewiss. Gegenüber der NW beteuert der Betreiber aber, der Kölner Boxer, welcher die Spendenaufrufe für die Kampagne später initiierte, sei nur einmal dagewesen.

Auch für Vogel hat er keine Kritik übrig, im Gegenteil: Der 45-Jährige würde das Studio nicht für Predigten nutzen und die Kinder würden von Vogels Erfahrung profitieren, da dieser selbst einmal Profiboxer war, meint der Betreiber. Vogel selbst äußerte sich auf Anfrage der NW nicht.

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