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Neue Studie

Industrieverband sieht plötzlich jeden 5. Arbeitsplatz in akuter Gefahr – und ein Loch von 1,4 Billionen Euro

Neue Zahlen zeigen die dramatische Lage der deutschen Wirtschaft. Es fehlen Investitionen in Höhe von 1,4 Billionen Euro bis 2030. Kommen diese nicht zustande, könnte der Wirtschaftsstandort Deutschland in seinem Bestehen gefährdet sein.

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BDI-Chef Siegfried Russwurm mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Tag der Industrie im Juni

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Eine neue Studie im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) legt den hohen Investitionsbedarf für die deutsche Industrie offen. Demnach werden bis 2030 1,4 Billionen Euro an Investitionen benötigt. Davon sollte etwa ein Drittel, also rund 470 Milliarden durch den Staat investiert werden. Ansonsten drohe dem Land die Deindustrialisierung. Deutschland wäre dann international nicht mehr wettbewerbsfähig. Wenn es nicht zu den entsprechenden Investitionen kommt, wären rund ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung bedroht, so der BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Insbesondere Mittelständler seien von der wirtschaftlichen Flaute betroffen.

Die Studie wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) und der Beratungsfirma Boston Consulting Group erstellt. Laut der Studie habe es innerhalb der letzten 30 Jahre zu wenig Investitionen gegeben. Dies würde sich nun rächen. Investitionen seien dabei in nahezu allen Bereichen, unter anderem Bildung, notwendig.

Fraglich ist, wie die dringend notwendigen Milliardeninvestitionen umgesetzt werden sollen. Bereits jetzt ist der neue Bundeshaushalt nicht vollständig finanziell gedeckt. Gleichzeitig muss die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse eingehalten werden. Ein Desaster, wie im letzten November, als der Haushalt der Bundesregierung vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurde, wäre für die Regierung äußerst peinlich.

Gleichzeitig fordern Stimmen in der EU, jüngst der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi in einem offiziellen Bericht, mehr Schulden zu machen. Dies lehnt Bundesfinanzminister Christian Lindner allerdings ab. Die grüne Energiewende belastete die Wirtschaft zuletzt stark. Hohe Stromkosten machen den deutschen Standort für die Stahlindustrie (und damit auch die Autoindustrie) und andere energieintensiven Industrien unattraktiv. Die Inflation, die infolge des Ukrainekrieges und der hohen Ausgaben während der Coronazeit, in Deutschland grassierte, hat die Wirtschaft zusätzlich beschädigt.

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