Grüne Jugend
„Habe noch andere Pullis“ – Nietzard provoziert nach ACAB-Post weiter und lehnt Entschuldigung ab
Jette Nietzard, Vorsitzende der Grünen Jugend, lehnt nach ihrem umstrittenen Instagram-Post mit „ACAB“-Pullover und „Eat the rich“-Kappe sowohl einen Rücktritt als auch eine Entschuldigung ab. Auch die Kritik an ihrer Person hält sie für überzogen.
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Die Vorsitzende der Grünen Jugend, Jette Nietzard, lehnt nach ihrem viel kritisierten Anti-Polizei-Pullover-Post sowohl einen Rücktritt als auch eine Entschuldigung ab. Im Gespräch mit dem Stern erklärte sie: „Da muss ich Sie enttäuschen. Ich bin bis Oktober gewählt und habe bis dahin einen Jugendverband zu führen. Das werde ich auch tun.“ Eine Entschuldigung halte sie für „übertrieben“, wie Nietzard weiter erklärt.
Nietzard sorgte erst vor wenigen Tagen mit einem Instagram-Post im „ACAB“-Pullover und einer „Eat the rich“-Kappe für Empörung und Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen. Sie selbst zeigte sich überrascht von der heftigen Kritik. Sie versuchte ihren Post damit zu rechtfertigen, dass sie lediglich systemische Probleme bei der Polizei ansprechen wollte.
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„Ich wollte nur eine lustige Instagram-Story machen. Jetzt, wo die Aufregung da ist, will ich gerne über meine systemische Kritik an der Polizei sprechen“, so Nietzard konkret. Insbesondere würde die Polizei ihrer Ansicht nach Rassismus oftmals billigen und teilweise sogar noch fördern. Im Gespräch mit dem Stern erklärte sie: „Viele Menschen, die nicht weiß sind, haben Angst, wenn ein Polizeiwagen vorbeifährt; und nicht mal jede zehnte Frau, die sexuelle Gewalt erfährt, erstattet Anzeige, weil sie Angst hat, dass ihr nicht geglaubt wird. Diese Menschen haben Angst vor einem Staat, der sie schützen soll.“
Laut Nietzard würde man den Grünen durch öffentliche Diskussionen rund um ihre Person schaden. Das könne „zur Entfremdung von Partei und Jugendorganisation beitragen“. Auf die Frage, ob sie eine ähnliche Aktion wiederholen würde, antwortete Nietzard: „Ich habe noch ein paar andere Pullis im Schrank, Sie dürfen also gespannt sein, über welche Botschaften wir noch diskutieren.“
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Nietzard forderte im Stern-Interview von ihrer eigenen Partei außerdem, Konsequenzen aus den vergangenen Wahlen zu ziehen. „Der Kurs der Mitte ist gescheitert, aber die Reflexion lässt weiter auf sich warten“, so die Vorsitzende der Grünen Jugend. Die Partei ist ihr offenbar nicht links genug.