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Niedersachsen

Grünes Kultusministerium plant digitale ID für alle Schüler

Die grüne Kultusministerin will ab 2027 alle Schüler in Niedersachsen mit einer digitalen Bildungs-ID ausstatten. Mit dieser Nummer soll der "Bildungsverlauf" jedes Kindes dokumentiert werden.

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Die Corona-Pandemie hat die Probleme im Bildungssystem verschärft. Immer mehr Schüler brechen die Schule ab. In Niedersachsen stieg die Zahl der jungen Menschen ohne Abschluss im vergangenen Schuljahr auf 5.859 – 800 mehr als im Vorjahr. Das Problem: Für staatliche Hilfsangebote sind Schulabbrecher dann oft schwer erreichbar. 

Deshalb plant das Kultusministerium von Julia Willie Hamburg (Grüne) jetzt die Einführung einer digitalen ID für alle Schüler in Niedersachsen. Mit dieser Nummer soll der gesamte Werdegang jedes Schülers lückenlos festgehalten werden – vom ersten Schultag bis zum Abschluss. Das angebliche Ziel: Schulabbrüche verhindern. Über das Vorhaben hatte die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet.

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In der Corona-Zeit seien Schüler aus dem Bildungssystem verschwunden, warnt Hamburg. Jeder solle die Chance auf einen Abschluss haben. „Im Kern geht es bei der Schüler-ID darum, den Bildungsverlauf einer jeder Schülerin und eines jeden Schülers darzustellen“, erklärte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag.

Was genau auf den digitalen Schüler-Akten gespeichert werden soll und wer Zugriff auf die Daten hat, ist noch unklar. Fest steht: Noten, Fehlzeiten und vieles mehr könnten lückenlos erfasst werden. Wie genau die ID funktionieren soll, wird noch geprüft, berichtet der NDR. Es gehe nicht um jeden Klassenbucheintrag“, betont Hamburg laut Hannoversche Allgemeine Zeitung. Auch Sitzenbleiben soll demnach nicht dokumentiert werden. Eine Karte soll es übrigens nicht geben.

Geplant ist die Schüler-ID bis zum Ende der Legislaturperiode 2027 einzuführen. Und auch eine bundesweite ID ist im Gespräch. So will man verhindern, dass Schüler beim Umzug in ein anderes Bundesland „vom Radar verschwinden“. Als Vorbild dient dabei offenbar Estland. Dort hat jeder Bürger eine digitale Bürgerkarte, auf der alle wichtigen Daten gespeichert sind – von der Krankenversicherung bis zum Führerschein.

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