Keine Beweise für K.O.-Tropfen
Gericht untersagt Spiegel Vergewaltigungsvorwürfe gegen Till Lindemann

Ein perverser Vergewaltiger, der junge Mädchen K.O.-Tropfen in den Drink mischt und dann im bewusstlosen Zustand für seine krankhafte Befriedigung fickt – dieses Bild wurde in den vergangenen Wochen von zahreichen Medien von Rammstein-Sänger Till Lindemann verbreitet. Herzstück der belastenden Recherchen waren die Zeugenaussagen der vermeintlichen Opfer – bis auf vereinzelte Ausnahmen alle anonym, dafür aber – das betonten alle Blätter – mit eidesstattlicher Versicherung. Bedeutet: Sollte sich herausstellen, dass die Aussage unwahr ist, droht eine Gefängnisstrafe. Eines der Blätter, das diese schweren Anschuldigungen gegen Lindemann mit Verweis auf eidesstattliche Versicherungen erhoben hat, war der Spiegel.
Nun hat das Landesgericht Hamburg Unglaubliches enthüllt: Die eidesstattlichen Erklärungen der Zeuginnen beziehen sich – mindestens bei einem Spiegel Artikel – überhaupt nicht auf die Behauptung, dass K.O.-Tropfen verabreicht wurden. Das schreiben die Anwälte der Band in einer Pressemitteilung von Montag. Demnach habe das Hamburger Gericht dem Spiegel per einstweiliger Verfügung untersagt, „den Verdacht zu erwecken, Till Lindemann habe Frauen bei Konzerten der Gruppe „Rammstein“ mithilfe von K.O.-Tropfen/Drogen/Alkohol betäubt oder betäuben lassen, um ihm zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an den Frauen vornehmen zu können.“
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Konkret zitieren die Anwälte der Band das Gericht wie folgt: „Keine Aussage der Zeuginnen, welche ihre Angaben an Eides statt versichert haben bzw. gegenüber den Autorinnen der Antragsgegnerin getätigt haben (vgl. eidesstattliche Versicherungen der Autorinnen der Antragsgegnerin …) trägt den Verdacht, dass der Antragsteller Frauen bei Konzerten mit Hilfe von K.O.-Tropfen/Alkohol/Drogen betäubt hat bzw. hat betäuben lassen, um ihm zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an den Frauen vornehmen zu können.“
Band will auch gegen andere Medien vorgehen
Es folgt eine Ankündigung der Juristen: „Soweit der dem SPIEGEL untersagte Verdacht auch von anderen Medien erhoben worden ist, werden wir auch hiergegen gerichtlich vorgehen.“ Diese Ansage könnte nun einige Journalisten zum Schwitzen bringen, immerhin hatte unter anderem auch eine viel beachtete Recherche vom NDR und der Süddeutschen Zeitung eine anonyme Aussage einer Frau zitiert, die davon berichtet hatte, nach einem Rammstein-Konzert von Mitgliedern der Band unter Drogen gesetzt geworden zu sein. Später sei sie aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht, während Till Lindemann sie gerade penetrierte. Auch diese Schilderung wurde mit eidesstattlicher Erklärung versichert.
Hinter dieser und anderen Zeugenaussagen steht nun mehr als vorher ein großes Fragezeichen. Vielmehr steht die Frage im Raum, ob große Medienhäuser tatsächlich ihre Leser täuschten, indem sie suggerierten, für die schweren Anschuldigungen gegen Till Lindemann Eidesstattliche Versicherung vorliegen zu haben – obwohl diese tatsächlich nur für andere, harmlose Teile der Zeugenaussagen unterschrieben wurden.
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Die eidesstattliche Erklärung ist nur gegenüber berechtigten Behörden oder Gerichten strafbewehrt..
Ich geb mal so eine eidesstattliche Erklärung ab gegenüber irgendwem, z.b. einem Journalisten, das ist einfach Schwachsinn. Das haben Journalisten(?) erfunden um ihre Storys aufzupeppen.
Verzerrung von Tatsachen bis hin zur Lüge. Unsere Qualitätspresse (kleiner Scherz) ist keinen Millimeter besser als die Boulevardmedien, auf die sie so gerne herabschauen.
Interessant zum Thema ist, dass es die „Süddeutsche Zeitung“ schafft, eine Anklägerrolle mit zu übernehmen ohne auch nur in einer Silbe zu erwähnen, dass
– die Süddeutsche Zeitung“ ihr „Magazin“ vom 06.07.2012 vollständig der Band Rammstein gewidmet hat (nachdem deren Personal die Band ca. eine Woche während einer Amerikatournee begleitete)
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/musik/rammstein-band-usa-tour-79122
– die „Süddeutsche Zeitung“ Till Lindemann am 20.06.2015 ein ganzseitiges Interview gewährt hat
https://www.sueddeutsche.de/kultur/rammstein-saenger-ich-glaube-an-den-inneren-trieb-1.2530215
– und dass der Leiter der „Seite Drei“ und Kulturredaktor der „Süddeutschen Zeitung“, Alexander Gorkow, Herausgeber der mittlerweile als sexistisch und böse verschrieenen, beim Verlag „Kiepenheuer & Witsch“ verlegten Gedichtbände Lindemanns „In stillen Nächten“ und „100 Gedichte“ war. Wenn man den Vorworten von Herrn Gorkow Glauben schenkt, hat er persönlich Herrn Lindemann zur Herausgabe der Gedichtbände motiviert.
So ehrlich, ausgewogen und aufrichtig kann Medienarbeit in Deutschland anno 2023 sein.
Ich finde das eine krasse Sprache. Ok, wir verstehen nun, dass es nicht klar war, ob T.L. indirekt an K.O. Tropfen beteiligt war. Also, dass ist wohl auch schwer zu beweisen. Dass Frauen sich da jedoch bedrängt und gefügig gemacht fühlten ist so eine Sache…wer will es nun wissen und wer nicht, was da wirklich war.
Dass solche Musiker zuweilen über dem Boden schweben, kann man zumindest vermuten.
Derzeit gibt es häufig Frauen die K.O. Tropfen ins Glas geschüttet bekommen. Das will man niemandem wünschen.