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"Weather-Kids"

„Feuer verbrennen ganze Städte“ – neue bizarre UN-Kampagne setzt auf den Klima-Enkeltrick

Mit der „Weather Kids“-Kampagne fährt die UN eine aufwändige Klima-Offensive. Kinder tragen damit den Wetterbericht von 2050 vor - von Feuer- bis Flutkatastrophen ist alles dabei. Die Kampagne lässt die Erwachsenen dann in einem öffentlichen Portal im Namen ihrer Kinder auf den Klimaschutz schwören.

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„Von hier oben bis hier unten ist alles verrückt“, erklärt ein junges Mädchen, das sich als Kaylee vorgestellt hat, auf Englisch in ihrem „Very Special Weather Report“. Sie zeigt dabei auf den gesamten Globus, auf dem Hoch- und Tiefdruckgebiete, Luftströmungen in alle möglichen Richtungen und Temperaturen in Farben von schwarz über knallrot bis lila eingezeichnet sind. Plötzlich verschwindet die Wetterkarte und wir sehen dort nur noch Feuer und einen einsamen Feuerwehrmann, der versucht dagegen anzukämpfen. Währenddessen erklärt die kleine Wetterfee: „Wenn wir nicht auf die Wissenschaftler hören, werden die Dinge noch viel verrückter, wenn ich groß bin.“ 

„Schauen wir uns den Wetterbericht von 2050 an“, fährt sie fort – der hat es in sich: 94 Prozent aller Kinder auf der Welt, werden so stark von Hitzewellen betroffen sein, dass sie unmöglich draußen spielen können, es wird kein Brot mehr geben, weil die Felder ausgetrocknet sein werden, Naturkatastrophen werden die Steuerzahler fast 6 Billionen Dollar kosten. „Natürlich“ ist die Klimaerwärmung von Abgasen in der Atmosphäre verursacht, „die wir auch einfach – nicht da hochpusten könnten?!“ Sie wirkt sehr souverän für ihr Alter, in ihrem Blazer und Hemd im professionellen Studio, doch der Beitrag, den sie vorlesen soll, ist durchweg durchpikt mit solchen kindlichen Ausdrücken. 

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„Aber keine Sorge, es bestehen immer noch Chancen auf einen klaren Himmel“, erklärt Kaylee. Denn die Wetteraussichten besagen, dass die Erwachsenen von heute „immer noch eingreifen und Kinder vor einer Lawine wirklich schlimmer Dinge beschützen“ könnten. Es gebe zwar noch Widerstände gegen diese Bewegung, doch die kämen nicht gegen ihre Mama an. „Wir werden weiter verfolgen und berichten, ob Erwachsene endlich aufhören Zeit zu verschwenden und dieses total lösbare Problem endlich lösen.“, schließt Kaylee und zeigt auf eine rote Temperaturkarte hinter sich. Dann wird sie plötzlich ernst und die Kamera kommt sehr nah an sie heran, damit sie uns ganz tief in die Augen schauen kann: „Denn es ist nicht nur ein Wetterbericht für uns. Es ist unsere Zukunft.“

https://twitter.com/UNDP/status/1770661850247573553?s=20

Vergangene Woche Donnerstag stellten die Vereinten Nationen in New York ein neues Projekt vor: Die „Weather Kids“, eine Kampagne, die auf die Folgen durch die Klimakatastrophe aufmerksam machen soll. Sie geht aus der Zusammenarbeit des UN-Entwicklungsprogramms UNDP unter der Leitung des deutschen Diplomaten Achim Steiner mit der UN-Organisation für Meteorologie und dem US-TV-Netzwerk Weather Channel hervor. Im Rahmen des Projekts tragen mehrere Kinderschauspieler aus unterschiedlichen Ländern, die durch Castingagenturen ausgewählt wurden, einen fiktiven aber auf wissenschaftlichen Prognosen des UNDP und des Weltklimarats IPCC beruhenden Wetterbericht von 2050 vor. 

Die Wettervorhersagen sollen in 80 Ländern im Fernsehen ausgestrahlt werden, unter anderem auf CNN und The Weather Channel. Man erwartet, dass hunderte weitere Sender die Kampagne aufgreifen werden, so heißt es von Seiten der UN. Es gibt auch eine Deutsche Version, mit der 10-jährigen Maja. Dabei handelt es sich einfach um eine KI-generierte Synchronisierung eines der englischen Videos. Der Fokus der Aktion liegt auf dem Aufruf, aktiv und verschärft Klimaschutz zu betreiben, um die Klimakatastrophe zu verhindern, die unseren Kindern sonst die Zukunft klaut – daher auch die Kinder als Nachrichtensprecher.

In einem der Videos heißt es, so t-online: „Alles ist verrückt. Die Schulen sind geschlossen, weil es zu heiß ist. Feuer verbrennen ganze Städte. Und Überflutungen machen alles nass und ekelhaft.“ Aber damit noch nicht genug. Die Kampagne beinhaltet nicht nur die Videos, sondern eine aufwendig designte Website, auf die die besorgten Erwachsenen am Ende des Videos verwiesen werden.

Nach Kaylees dystopischer Vorhersage wird man mit dem aufkommenden Tatendrang nicht alleine gelassen. Die Website verweist auf einen Schwur, den man ablegen soll. Man trägt seinen eigenen Namen auf der Website ein und den Namen des Kindes, beziehungsweise der Kinder, deren Zukunft man sichern will. Die Namen sollen zum Earth Day am 22. April in einem öffentlichen Portal aufgelistet werden. Man kann dieser Veröffentlichung auch nicht zustimmen – aber den Schwur ablegen muss man, wenn man mehr über die Kampagne erfahren will. Hat man den Namen seines Kindes eingegeben, wählt man den Kontinent aus, auf dem man sich befindet. 

Aus Recherchezwecken haben wir „Apollo“ als Kindernamen eingetragen. Ab jetzt ist die Website personalisiert. Die Welt brennt nicht mehr. Wir haben als Kontinent Europa ausgewählt und sehen nun einen grünen Wald und Berge. Die UN zeigt uns nun, wie sie sich den Tagesablauf unseres Kindes in dreißig Jahren vorstellt, wenn der Klimaschutz jetzt so betrieben wird, wie die Wissenschaftler es raten. „Apollo nimmt den malerischen Weg zur Arbeit durch ein Naturschutzgebiet, das auf dem Gelände einer alten Kohlenmine neu angelegt wurde.“, steht dort. Er steigt später in ein schadstofffreies Wassertaxi um – Privatmobilität ist für alle Kontinente inzwischen eine Sache der Vergangenheit. Fast ganz Europa wird inzwischen mit Windenergie versorgt. Apollo ist Softwaredesigner, der an einer KI arbeitet, die Blackouts früh erkennen und verhindern soll.

Wie ehrlich von der UN zuzugeben, dass Stromausfälle auf einem Kontinent, der fast nur von Windenergie leben soll, so eine große Rolle spielen werden. Diese unfreiwillige Ehrlichkeit verfliegt aber gleich wieder: „Bei einem späten Mittagessen mit Kollegen erinnert sich Apollo daran, wie schlecht europäisches Obst und Gemüse schmeckte, bevor die EU den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden verbot und den lokalen Böden Nährstoffe zurückgab.“, heißt es weiter. „Apollo trifft Freunde beim vollelektrischen Grand Prix. Rückblickend ist es verrückt, sich vorzustellen, wie langsam diese Autos mit Verbrennungsmotor im Vergleich zu den eleganten neuen Elektrofahrzeugen waren.“ Damit endet der Tag von Apollo auch schon, ein luxuriöser Fantasietag mit Stromausfällen und nicht gedüngtem Gemüse.

Wie werden wir diese Zukunft für Apollo sichern? Die UN hat auch hierfür Antworten. Die erste Möglichkeit seinem Kind einen Job als Blackout-Experte zu sichern, ist Aktien umzulagern und dabei auf erneuerbare Energien zu setzen. Weiter soll man prüfen, was die eigene Regierung tut, um das Pariser Abkommen einzuhalten. Man wird über einen Link auf eine Website der UN geleitet, die sich mit der Einhaltung der Klimaziele befasst – ebenfalls aufwendig designt. Ganz unten auf der Seite sind die Spender aufgelistet. Unter den 14 Spendern: Das deutsche Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesentwicklungsministerium und die EU. Deutschland ist damit das einzige Land, das mehrmals aufgelistet ist.

Ansonsten schlägt die UN das übliche Programm vor: Keine Privatmobilität mehr, weniger reisen, weniger Fleisch und so weiter. Zu guter Letzt: Klimaproteste und Überzeugungsarbeit bei Familie, Kollegen und Freunden. Nur das Beste für unsere Kinder. Wir wollen doch nicht Schuld daran sein, wenn der arme Apollo verhungert, verbrennt und ertrinkt, nicht wahr?

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