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Bauernproteste

EU will Satellitenbilder zur Überwachung der Landwirtschaft einsetzen

Am Donnerstag legte die EU-Kommission Vorschläge zur „Entlastung“ der Bauern vor, darunter die Halbierung von Vor-Ort-Kontrollen. Stattdessen soll vermehrt auf Satelliten-Bilder gesetzt werden – doch das bedeutet eine massive Überwachung.

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Um die Landwirte bürokratisch zu entlasten, könnte die Europäische Union die Vor-Ort-Besuche von Prüfungsbehörden verringern und stattdessen vermehrt auf Satellitenbilder setzen. Obwohl Bilder aus dem All zum Teil schon jetzt eingesetzt werden, würde das eine massive Überwachung der landwirtschaftlichen Nutzflächen bedeuten.

Dennoch verpackt die EU-Kommission diesen Vorschlag als Entgegenkommen: Mit einer Reduktion der persönlichen Kontroll-Besuche von bis zu 50 Prozent könnten nationale Behörden die Landwirte bürokratisch entlasten, erklärte die Kommission am vergangenen Donnerstag. Das EU-Satellitensystem Copernicus sammelt schon jetzt im vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgegebenen Intervall von sieben bis zehn Tagen Bilder für die regionalen Landwirtschaftsverwaltungen, die dann per Software ausgewertet werden.

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Diese Methode soll den Bauern künftig verstärkt helfen, „um weniger Fehler zu machen und somit weniger sanktioniert zu werden“, schreibt die EU und erklärt, „dank seltenerer Verwaltungsbesuche haben die Landwirtinnen und Landwirte mehr Zeit, um sich ihrer tatsächlichen Arbeit zu widmen.“

Mit Copernicus werden raumbezogene Daten, wie Boden- und Standortdaten, aber auch Wetter- und Klimadaten mit Satellitendaten verknüpft. Mit anderen Worten: Wo der Bauer was und wie zu welcher Jahreszeit und Witterungsbedingungen anbaut, wird automatisch erfasst und per Software ausgewertet. Fällt dem Algorithmus dabei ein Verstoß, beispielsweise gegen die Düngemittelvorgaben der EU auf, wird der zuständigen Behörde Meldung erteilt.

Dieses Vorgehen soll die „ressourcenschonenden Bewirtschaftung, umweltgerechten Düngung sowie effizienten Logistik“ fördern, schreibt Copernicus selbst. Die Bilder würden bei der Bewertung vergangener Jahre und bei der Prognose für die Zukunft helfen, schreibt der Betreiber.

Tatsächlich sind die Sentinel-Satelliten des Copernicus-Programms erstaunlich genau und können kleinste Veränderungen registrieren. So zum Beispiel bei der sogenannten Pflichtbrache: gesetzlich müssen europäische Bauern vier Prozent ihres Ackerlands aus Naturschutzgründen brach legen. Hier darf nicht geerntet, geschweige denn gesät werden.

Dadurch soll die regionale Biodiversität erhalten bleiben und der Natur die Möglichkeit gegeben werden, sich inzwischen der Nutzflächen zu regenerieren. Wie sinnvoll das ist, zweifeln viele Landwirte an. Sollte man die festgelegten Flächen doch nutzen, beispielsweise um regionale Pflanzen zu sähen und so lokale Bienenvölkern zu versorgen, erkennt der Satellit die Veränderung sofort – und erstattet Meldung.

Der Bauer bekommt dann Post. Er muss schriftlich erklären, was und warum angepflanzt wurde oder eine Veränderung auf den Satellitenbildern zu sehen ist. Das bedeutet im Umkehrschluss auch wieder mehr Bürokratie für den Landwirt.

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31 Kommentare

  • Totalitäre Systeme haben immer irgendwie einen Überwachungstick.

    30
  • Brüssel ist die größte Dreckskloake in ganz Europa..
    Was die EU will, sollte jedem am A… vorbeigehen, der noch bis 3 zählen kann..

  • Das wird doch schon seit Jahren gemacht! Sagen Landwirte!

    23
  • Sie kapieren es einfach nicht oder wollen es nicht kapieren. Diese gesamte Überwachung ist ein wahnsinn und gehört auf den Stand von 1965 zurückgefahren

    18
  • Jeder DZ Getreide, jedes Kilo Feldfrüchte, was wegen dieses Schwachsinns nicht geerntet wird, wird Menschen und auch Tiere verhungern lassen. Diese Spinner sind einfach Mörder und zutiefst lebensfeindlich. Und sowas wird vom Steuerzahler alimentiert!

    14
  • Das Zeitalter der Mistgabeln ist definitiv vorbei. Künftige Generationen müssen mit der Zeit gehen. Die Bauern von morgen, werden sich mit CyberAbwehrGerätschaften ausrüsten. Und nette Botschaften an den Observer werden per Kornkreis-Finger übermittelt.
    Was mich seit Jahren beschäftigt : so’n Satellit erkennt u. speichert eine rollende Murmel auf der Strasse, aber bei der Verbrechensbekämpfung braucht man Spürhunde und findet trotzdem keinen Täter.
    Wenn man wirklich wollte, könnten nahezu alle Straftaten unter freiem Himmel und bei klarer Sicht aufgeklärt werden.
    In nicht mehr ferner Zeit, wird man den Begriff „Unterwelt“ wörtlich verwenden. Tunnelsysteme und Bunker werden zum must have.

    8
  • Die EU – so könnte man annehmen – sorgt dafür, dass die Landwirte mehr Zeit haben, etwa so viel Zeit wie Bürgergeldbezieher?

  • Selbstverständlich sind sämtliche von den 35.000 EU-Bürokraten beschlossenen Massnahmen IMMER nur im Sinne der Bevölkerung!

    Auch der DIGITALE SEVICE ACT, der am 17.02.2024 in Kraft getreten ist, dient nur dem Guten, zu unserem Schutz.

    Wie sagte einmal der ehemalige Innenminister und 2-malige Abschiebeminister Nr. 1, Von Niedersachsen, Uwe Schünemann, als es um die Einführung des Transparenzgesetzes in Niedersachsen ging:

    Wenn die Menschen zu viel Wahrheit erfahren, gibt es zu viele Fakenews.

    Es gibt allerdings bis Heute kein Transparenzgesetz in Niedersachsen.

  • Diese Art von Überwachung findet doch bereits in den Kommunen statt. Da wird mithilfe von Satelittenbildern ausgewertet, wie viel Quadratzentimeter man auf dem eigenen Grundstück zubetoniert hat. Ist es zu viel, flattert Post ins Haus. Da interessiert es auch nicht, daß auf dem Carport eine Photovoltaikanlage installiert wurde oder die Stadt gleichzeitig den Acker nebenan großflächig mit Schulgebäuden überbauen will. da wird Umwelt- und Klimaschutz geheuchelt, während gleichzeitig Raubbau betrieben wird und Kontrolle von oben stattfindet.
    Der Blockwart ist zurück und er vermehrt sich rasendschnell.

  • WAS FÜR EIN LÜGE.

  • Ist nichts neues, werden sie auch nicht erst tun. Das tun sie bereits seit locker einem Jahrzehnt, zumindest tut es das Landwirtschaftsamt in Deutschland. Bei mir selbst wurde die Fläche die ich heute anbaue, die einst ein Bauer pachtete vermessen per Sattelit, ob ich auch nur das benutze, was ich sagte. Das Bild wurde mir übermittelt. Die machen das hier schon lange ganz ofiziell.

  • Immer wenn uns staatlicherseits etwas als Entlastung, Entgegenkommen oder gar als Vorteil für die Bürger oder Bevölkerungsgruppen angepriesen wird, müssen sämtliche Alamglocken klingeln.

  • Big Brother ist watching you. Es wird immer schlimmer. Kontrolle, Bevormundung und Tyrannei überall.
    Totalitarismus pur.

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