Werbung:

Kanarische Inseln

EU-Report offenbart neuen Hotspot der Migrationskrise

Die illegale Migration auf die Kanarischen Inseln hat dramatisch zugenommen, verfünffacht im Vergleich zum Vorjahr, und ist nun ebenso bedeutsam wie die Hauptmigrationsrouten nach Europa. Mali führt die Liste der Herkunftsländer an, gefolgt von anderen westafrikanischen Staaten.

Von

Werbung:

Die EU verzeichnet einen alarmierenden Anstieg der illegalen Migration auf den Kanarischen Inseln. Laut einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission, der der Welt am Sonntag vorliegt, haben sich die Ankünfte über die Atlantik-Route auf den Kanarischen Inseln im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht. Bis zum 22. April wurden dort bereits 15.909 Migranten festgestellt, ein Anstieg um unglaubliche 421 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Aus einem Traum-Reiseziel für viele Europäer wird so rasant ein Migrations-Hotspot.

Mit diesen bemerkenswerten Zahlen wird die einst kaum befahrene Route plötzlich genauso bedeutend wie die beiden Hauptmigrationsrouten nach Europa der letzten Jahre. Auf der zentralen Mittelmeer-Route aus Nordafrika nach Italien wurden bislang 15.948 Ankünfte verzeichnet, während auf der östlichen Mittelmeer-Route aus der Türkei 16.452 Menschen angekommen sind. Eine Statistik, die auch zeigt, dass die Migrationskrise nicht abklingt.

Werbung

Die meisten Flüchtlinge kommen aus Mali

Die größte Gruppe der Ankommenden auf den Kanaren stammen laut dem EU-Bericht aus Mali (44 Prozent). Dies hängt wohl an den Geschehnissen der letzten Wochen in dem afrikanischen Land, wo dschihadistische Terroristen zuletzt 110 Zivilisten entführten. Generell ist die Sicherheitslage in Mali Monat für Monat zuletzt schlechter geworden. Problematisch ist: Viele fliehen aus Mali insbesondere nach Mauretanien, das westlich von Mali liegt und nehmen von dort aus dann die Route über die kanarischen Inseln auf dem Weg nach Europa, statt auf den Hauptmigrationsrouten zu verkehren.

So kommen viele Migranten in Mauretanien an und sehen sich gezwungen von dort aus nach Europa zu fahren. Doch nicht nur Menschen aus Mali kommen auf die Idee, diese Route zu nehmen: Hinter Mali folgen als Hauptherkunftsländer Menschen aus dem Senegal (15 Prozent), Menschen unbekannter Nationalität (15 Prozent), und Mauretanier (zehn Prozent) sowie Marokkaner (acht Prozent), die auf den kanarischen Inseln ankommen. Allesamt westlich gelegene Länder in Afrika.

Die gestiegene Zahl von Bootsankünften auf den Kanarischen Inseln ist ein deutlicher Alarm für die EU, da diese Route früher weniger Aufmerksamkeit erregte. Die Seenotretter berichten ebenfalls von einem rapiden Anstieg: Während bis zum 1. Juni 2023 nur ein Boot ankam, waren es bis Ende April 2024 bereits 8000 Menschen. Zudem gebe es Berichte über eine hohe Anzahl von Menschen, die auf die Überfahrt warten. Die Überfahrt von Mauretanien auf die kanarischen Inseln gilt als besonders gefährlich und wurde deswegen bisher kaum beachtet. Auch berichtet wird, dass Schmuggler aufgrund der gestiegenen Nachfrage nun offenbar „größere Boote“ einsetzen, um mehr Menschen auf den gefährlichen Weg zu befördern.

Werbung

Insgesamt hat es im laufenden Jahr laut dem EU-Papier rund 59.600 illegale Grenzübertritte in die EU gegeben, was einen Rückgang um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Zahlen stammen von den nationalen Polizeien und der Grenzbehörde Frontex. Die Zahlen spiegeln jedoch nur einen Teil der Realität wider, da nicht alle Migranten bei der Einreise an den langen Land- und Seegrenzen der EU registriert werden. Die echten Zahlen der Krise könnten also noch höher ausfallen.

Bereits im vergangenen Herbst berichtete Apollo News über die zunehmende illegale Migration auf die kanarischen Inseln.

Werbung

Werbung