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Nach Mitgliedervotum

„Es kann immer weiter runtergehen“ – Türmer sieht SPD in existenzieller Krise

„Es gibt keine Ewigkeitsgarantien für Parteien“ – nach dem Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag warnt Juso-Chef Philipp Türmer vor einem weiteren Niedergang der SPD. Die Partei müsse sich grundlegend erneuern.

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Die SPD-Mitglieder haben dem Koalitionsvertrag mit CDU und CSU zugestimmt. Nach Angaben von RTL/n-tv und Stern votierten 84,6 Prozent der Teilnehmer für das Bündnis. 56 Prozent der 358.000 Parteimitglieder nahmen an der Abstimmung teil.

Juso-Vorsitzender Philipp Türmer warnt nach dem Votum vor einem langfristigen Bedeutungsverlust seiner Partei. „Es kann sein, dass es immer weiter runtergeht, sodass wir irgendwann darüber reden. Das kann sein und das macht mir riesige Sorgen“, sagte er dem Spiegel. „Es gibt keine Ewigkeitsgarantien für Parteien.“ Und weiter: „Unabhängig vom Ausgang des Mitgliedervotums müssen wir uns als Partei verändern“, so Türmer.

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Die SPD müsse strukturell und inhaltlich neu aufgestellt werden. Ihre Grundwerte würden nicht mehr glaubhaft vermittelt. „Wir reden immer von Solidarität und dass das ein total wichtiger Wert für uns wäre, und leben aber de facto in einer Gesellschaft, die total von Egoismus geprägt ist. Wir müssen es irgendwie hinbekommen, über Solidarität nicht nur abstrakt zu reden.“

Im Vorfeld der Mitgliederbefragung hatten die Jusos den Koalitionsvertrag kritisiert – insbesondere wegen der Migrationspolitik und des Finanzierungsvorbehalts. Türmer nannte letzteren eine „tickende Zeitbombe“.

Bei der Bundestagswahl hatte die SPD nur 16,4 Prozent erzielt – ein historisch schwaches Ergebnis. In aktuellen Umfragen liegt die Partei teils noch darunter, zwischen 14 und 15 Prozent.

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42 Kommentare

  • Paar Parteimitglieder bestimmen
    die Regierung für ~85 Mio. Bürger.
    Toll! 🙁

  • Wir müssen uns als Partei verändern.

    Aha, und wie würde die Veränderung denn nach Ihrem Gusto aussehen?
    Links, weiter links, noch viel weiter links!

    40
  • WICHTIG: Nur
    56% der 358.000 Parteimitglieder
    nahmen an der Abstimmung teil.

    22
  • Die Diagnose vom Ober-Juso ist korrekt. Sein Heilmittel hingegen würde ich nicht nehmen.

  • Ich heule heute Nacht mich leise in den Schlaf…. träumt schön

  • Komisch das Altparteienkartell spricht immer von „ERNEUERN“.

    Hier im Artikel der JungSozi

    hier die CDU
    https://www.home.cdu.de/artikel/vertiefen-was-wichtig-wird

    aber auch die FDP
    https://www.fdp-mv.de/consent?dest=bundestags-aus-ist-auftrag-zur-erneuerung

    die Grünen mit dem Neuanfang
    https://www.tagesspiegel.de/politik/grune-nach-der-wahlniederlage-ein-neuanfang-braucht-auch-neue-kopfe-13277233.html

    Aber alles mit der „alten Garde“ und dessen Politik.
    Und deren „Jugendableger“ der Parteien (z.b. Brandmann, Nietzard, Türmer etc.) sehen Neuanfang, meinen aber radikaler bzw. extremer sein zu wollen.

    26
  • Wenn solche Leute von erneuern reden, meinen Sie sich selbst.

  • Kommentar zur Überschrift: „[…] und das ist auch gut so!“ (Klaus Wowereit, SPD(!))

  • Soziologe Klingbeil will spätestens
    2029 Kanzler werden.

  • Hoffentlich geht es weiter runter und bitte CDU/GRÜNE/LINKE nicht vergessen mitzunehmen.

  • Warum ausgerechnet Scholz sein Vorbild werden könnte
    SPD-Chef Lars Klingbeil wird Finanzminister und Vizekanzler und damit der zweitwichtigste Kopf hinter Kanzler Friedrich Merz (CDU). Sein Projekt: die Bundestagswahl 2029
    (Tagesspiegel)

  • Ich freue mich nur noch auf die Kandidatin, die gegen AfD verliert.

  • „und leben aber de facto in einer Gesellschaft, die total von Egoismus geprägt ist.“

    Vielleicht sollte er mal die eigene „total egoistische“ Blase verlassen?
    Niergends gibt es mehr gemeinnützige Vereine; ehrenamtliche Hilfe; staatliche Hilfe; Nachbarschaftshilfe; private Pflege; Spendengelder usw. als in Deutschland.
    Wäre unsere Gesellschaft „total von Egoismus“ geprägt, hätte sich das sicher schon herumgesprochen und kein Mensch wollte nach Deutschland. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Und genau deshalb, wird die SPD, die von nichts anderem lebt, als den Menschen einzureden, dass sie vieeel unmenschlicher sind als sie es tatsächlich sind, auch in der Versenkung verschwinden. Das Geschäftsmodell der SPD ist eine künstlich aufgebaute Fatamorgana und hat sich überlebt.

  • „….es kann immer weiter runter gehen……“
    Es wird immer weiter runter gehen. Das Personal wird schon dafür sorgen. Und das ist eine gute Sache.

  • Es kann immer weiter runtergehen.
    Nein , es wird immer weiter runtergehen.
    Und das ist auch gut so.

  • Die Partei muss sich nicht erneuern, sondern erinnern wofür SPD stand.
    Aber das zu erkennen, ist nicht die Stärke der neuen Generation.

  • Dass Türmer Solidarität und Egoismus an Gegensätzlichen Enden Eines Spektrums vermutet, zeigt, dass er absolut NICHTS von Solidarität verstanden hat, denn deren Grundsatz lautet „Hilfst Du mir, helf ich Dir“ und nicht „Freibier für alle!!! Wer hat noch nicht, wer will nochmal!“.

  • der Mann hat noch nicht verstanden, dass er selbst das Problem der SPD darstellt. Die Arbeiterklasse identifiziert sich nicht mehr mit dieser Partei, sie laufen in Scharen zu einer anderen Partei…

  • Ich fand Künert besser. Zumindest war der schlauer als er hier.

    -4
  • Auf jeden Fall meint er, mehr Steuern und Abgaben und mehr Beamte, die diesen ganzen Mist bearbeiten müssen!

  • Vater Mutter Sohn – alle SPD und Eltern alle Beamte –

    also alle sehr produktiv fürs BIP -.- denn keiner lebt vom Steuergeld der Enteigneten.

    Immerhin –

    Allergie Hinweis: kann Spuren von Sarkasmus enthalten

  • ….Elefant im Raum……

  • Find ich gut. Weiter runter.

  • „Es kann immer weiter runtergehen“
    Mit Türmer wird es weiter runtergehen.

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