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Bundeswirtschaftsministerium:

Energiewende bringt die nächste Strom-Teuerung: Netzentgelte für Stromkunden steigen 2024 drastisch

Als Folge der Energiewende werden die Stromkosten 2024 noch weiter steigen, das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Union hervor. Kostentreiber sind dabei vor allem die „Redispatch-Kosten“ - also die Kosten der Regulierung, die dank wetterabhängigen Energieerzeugern anfallen.

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Im nächsten Jahr werden die privaten Haushalte in Deutschland fast elf Prozent mehr für die Netzentgelte beim Strom bezahlen müssen. Laut einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Unions-Bundestagsfraktion werden die Netzentgelte für normale Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden im Jahr 2024 voraussichtlich um 10,6 Prozent oder 1,03 Cent pro Kilowattstunde steigen – so die Rheinische Post, welche die Antwort veröffentlicht hatte.

Netzentgelte sind die Kosten der Netzdurchleitung und machen etwas mehr als ein Viertel des gesamten Strompreises für den Endverbraucher aus. In der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums heißt es: „In der ausgewerteten Stichprobe zahlt ein Haushaltskunde mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch im Jahr 2023 ein durchschnittliches Netzentgelt in Höhe von 341 Euro netto, im Jahr 2024 in Höhe von 377 Euro netto“.

„Redispatch-Kosten“ als Kostentreiber

Der Grund für die Teuerung: Nebenerscheinungen der Energiewende. Denn die sogenannten „Redispatch-Kosten“ sind auf Rekordniveau und lassen das Netzentgelt in die Höhe schießen.

Unter Redispatch versteht man Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen. Also netzbedingte Abriegelungen von Kraftwerken, damit das Netz nicht überlastet bzw. unterlastet wird. Die Übertragungsnetzbetreiber greifen also bei Netzengpässen regulierend ein, losgelöst von den Regeln des Stromhandels. Sie weisen Kraftwerksbetreiber dort, wo zu viel Strom anfällt, zur Reduzierung ihrer Erzeugung an und dort, wo Strom fehlt, zur Mehrerzeugung. Diese Eingriffe müssen sie entschädigen.

Und das kommt nun immer häufiger vor: Denn das schrittweise Aussteigen aus der Kernenergie und die vermehrte Nutzung von Strom aus erneuerbaren und fluktuierenden Energien wie Solar-/ und Windkraft wirken sich auf die Lastflüsse im Netz aus und führen dazu, dass Netzbetreiber viel häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen müssen. Und das wird für den Kunden teuer, den allein er trägt die Redispatch-Kosten.

Laut dem Ministerium würden im nächsten Jahr 27 Prozent der gesamten Netzentgelte bei den Übertragungsnetzbetreibern auf die sogenannten Redispatch-Kosten entfallen. Es handele sich um einen neuen Rekordwert von drei Milliarden Euro. Im letzten Jahr betrugen die Ausgaben für die Wiederausgabe noch 2,2 Milliarden Euro.

Ampel will der Industrie unter die Arme greifen, kürzt aber Stabilisierungsfonds

Nicht nur private Haushalte, sondern auch gewerbliche Kunden und die Industrie werden durch den weiteren Anstieg der Entgelte belastet. Schon dieses Jahr ächzten viele Unternehmen unter den hohen Energiepreisen und der wackeligen Versorgungslage. Die Ampel-Regierung will daher nun mit einer weiteren finanziellen Aufwendung die Industrie zumindest ein wenig entlasten. Um die Kostendynamik zu verringern, gewährt der Staat den Übertragungsnetzbetreibern einen finanziellen Zuschuss. Laut der Antwort wird der Wirtschaftsstabilisierungsfonds aber mit 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 um etwa 300 Millionen Euro geringer sein als im Jahr 2023. Keine gute Nachricht für die Industrie.

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