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Moschee-Verband schweigt

DITIB-Partner will ein „freies Palästina“ mit Auslöschung Israels

Eine Partner-Stiftung des türkischen Moschee-Verbands DITIB solidarisiert sich mit einem „freien Palästina“, das in einer Karte den israelischen Staat ersetzt. Die Stiftung, die ebenfalls der türkischen Religionsbehörde unterstellt ist, erkennt offenbar Israels Existenzrecht nicht an. Bei der DITIB herrscht derweil Schweigen.

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Seit dem Angriff der Hamas auf Israel zeigt sich deutlich: Nur wenige Organisationen und Vereine für islamisches Leben in Deutschland zeigen klare Kante gegen terroristische Gewalt und an Zivilisten verübte Gräueltaten. Auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) distanzierte sich nicht eindeutig von Terrororganisationen wie der Hamas. Stattdessen nimmt die größte islamische Organisation Deutschlands, die über 900 Moscheen verwaltet, stillschweigend hin, dass eine Schwesterorganisation vollumfänglich für ein „freies Palästina“ einsteht – und dabei sogar behauptet, dass Israel gar nicht existiere.

Am 13. Oktober verkündete die „Türkiye Diyanet Vakfı“ (im Folgenden Diyanet-Stiftung) – die wie die DITIB dem türkischen Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet) unterstellt ist – ihre vollständige Unterstützung eines „freien Palästina“. Auf einem bildlichen Statement stellt sich die Diyanet-Stiftung an die „Seite unserer palästinensischen Brüder, welche Israels endloser Unterdrückung unermüdlich entgegenstehen.“

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Brisant ist dabei vor allem die grafischen Darstellung: Die Schriftzüge sind in den für Palästina stehenden Farbtönen Schwarz, Weiß, Grün, Rot gehalten, im Hintergrund sind zerstörte Häuser zu sehen. Der Vordergrund zeigt eine muslimische Frau mit Kind im Arm – und: eine rot gefärbte Karte Israels und der Gebiete des Gazastreifens und des Westjordanlands – ohne Grenzen als Ganzes. Damit ist klar: Die Stiftung sieht ein „freies Palästina“ nicht im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung, sondern versteht darunter die Auslöschung Israels.

DITIB arbeitet mit Diyanet zusammen

Nun könnte man sagen, die DITIB wüsste nichts von all dem. Wie zuvor erwähnt sind beide Organisationen dem Präsidium für Religionsangelegenheiten untergeordnet und erhalten aus Ankara ihre Weisungen. Während die Diyanet-Stiftung sich als NGO ausgibt (eigentlich aber die offizielle Stiftung der türkischen Religionsbehörde ist, welche wiederum direkt dem Präsidenten untersteht), stellt die DITIB eine von vielen internationalen Organisationen dar, die unter Aufsicht der türkischen Behörden arbeiten.

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Ali Erbaş, ist zugleich das Oberhaupt des Präsidiums für Religionsangelegenheiten und als solches der oberste Weisungsgeber nach dem türkischen Präsidenten. Dr. Ali Erbaş verfügt über mehr als 100.000 Mitarbeiter und ein Jahresetat von einer Milliarde Euro.

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So ist es wenig verwunderlich, dass die Diyanet-Stiftung und DITIB zusammenarbeiten. In der Vergangenheit sammelte die DITIB mehrfach Spendengelder im Namen der Diyanet-Stiftung und sandte diese in die Türkei. So hat der DITIB nicht nur ministeriale Verbindungen, sondern auch eine direkte Zusammenarbeit mit der Stiftung.

Auf der offiziellen Website der DITIB findet man ein Verzeichnis aller Partner- und Organisationsseiten. Hat man während des Besuches dieses Verzeichnisses die deutsche Sprache ausgewählt, so erscheinen lediglich deutsche Partnerorganisationen und Vereine. Stellt man die Sprache jedoch auf „Türkisch“ um, so erscheinen zahlreiche europäische Partner und angegliederte Organisationen – und eben auch das Präsidium für Religionsangelegenheiten sowie dessen Stiftung, die „Diyanet Vakfı“.

Wir haben bei DITIB nachgefragt, ob man sich von dieser Stiftung oder wenigstens fraglichen israelisch-feindlichen Darstellungen distanziert: Keine Antwort.

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DITIB immer wieder kontrovers

In den Pressemitteilungen findet sich lediglich ein Statement vom 8. Oktober (fünf Tage vor fraglichem Post der Diyanet-Stiftung), in dem die „Raketenabschüsse und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung“ verurteilt werden. Außerdem habe Gewalt und Hass „keinen Platz auf deutschem Boden.“ Explizit die Hamas-Gräueltaten verurteilt die DITIB aber nicht, spricht auch nicht von „Terror“, sondern von einer „Gewalteskalation“.

Bereits 2016 sorgte die DITIB mit einem islamischen Comic, der das Märtyrertum glorifizierte, für einen großen Aufschrei. Der Comic wurde vom Präsidium für Religionsangelegenheit an alle Tochterorganisationen zur weiten Verbreitung ausgehändigt. Antisemitische Äußerungen, das Leugnen des Genozids an Armeniern und die mögliche Inobhutnahme islamischer Radikaler stehen namhaft für weitere Kontroversen in der Organisation.

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