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Dioszöse Rouen

„Es ist ein Blutbad“: Erneut Kirche in Frankreich verwüstet und bestohlen

Immer mehr Angriffe auf christliche Kirchen in Frankreich: In Rouen verwüsteten Unbekannte das Kirchengebäude der Basilika Sacré-Cœur und stahlen mehrere Heiligtümer der Gemeinde - der Priester spricht von einem „Blutbad“.

Bildquelle: Gérard, Wikimedia Commons via CC BY-SA 4.0; Diözese von Rouen, Priester Geoffroy de la Tousche

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„Es ist ein Blutbad“, sagte Pater Geoffroy de La Tousche zu der Verwürstung der Basilika Sacré-Cœur in der französischen Stadt Rouen. Unbekannte waren in der Nacht zu Donnerstag in die Kirche eingebrochen, haben das Inventar beschädigt und wertvolle Gefäße gestohlen. De La Tousche berichtet der Zeitung Paris-Normandie, dass es für ihn „das erste Mal“ sei, dass er so viel Vandalismus sehe – doch der Angriff ist nicht der erste seiner Art.

Geoffroy de La Tousche – laut Website der Dioszöse einer von vielen Priestern der Gemeinde – schildert das Ausmaß der Zerstörung in einem Video, das aktuell in den sozialen Medien kursiert. „Der Zustand der Basilika ist absolut entsetzlich. Eine Statue wurde zerbrochen und heilige Gefäße wurden gestohlen“, sagte der Priester in der Mitte des Kirchenschiffs. „Der Altar und der Chorraum sind in einem schrecklichen Zustand. Die Stufen zum Altar wurden beschädigt, während zahlreiche Trümmer auf dem Boden liegen“, so der Priester sichtlich berührt. „Der einzige Lichtblick ist, dass das Altarsakrament zum Glück nicht gestohlen wurde“, damit sei das Wertvollste in der Kirche unversehrt.

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Die Zeitung Paris-Normandie berichtet, dass an den Seiteneingängen der Kirche Einbruchsspuren festgestellt worden seien. „Den ganzen Tag über war die Polizei da, um die Spuren zu sichern“, erklärte der Priester der Lokalzeitung. Es sei eine Anzeige erstattet worden.

Polizei sieht keinen Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen

Laut der Polizei stehe die Tat in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Kontext, doch die Fälle von Vandalismus gegen Kirchen häufen sich in Frankreich im Moment. Der letzte berichtete Fall war Mitte Oktober, als eine Kirche in Lardonac, in der Region Dordogne (Süd-West-Frankreich) verwüstet wurden – zwei wertvolle Statuen wurden zerbrochen und ein Gemälde beschädigt. Die Kirche Saint-François Xavier in Paris wurde viermal in weniger als sechs Monaten Opfer solcher Vandalismus-Attacken, zuletzt im Juni. Vier der sechs Male sei es dabei derselbe Täter gewesen.

In Frankreich kommt es jedes Jahr zu einer großen Anzahl von Angriffen auf kirchliches Eigentum. In einem französischen Bericht über „antireligiöse Handlungen“ vom März 2022 hieß es, dass im Jahr 2021 857 Taten gab, von denen 92 Prozent Eigentumsdelikte betrafen. Das berichtete die französische Zeitung Famille chrétienne.

Auch in Deutschland kam es in diesem Jahr zu mehreren Fällen von Vandalismus gegenüber Kirchen. So waren im Mai dieses Jahres in den Hamburger Kirchen St. Petri und St. Jacobi mehrere jahrhundertealte Gemälde schwer beschädigt worden. Martin Meier, der Küster von St. Petri, sagte dem NDR damals, dass er befürchtet, dass das Konzept der offenen Kirche auf dem Spiel steht: „Wenn die Beschädigungen weitergehen, dann hat das letztendlich zur Folge, dass man die Kirchen zumacht“. Zuletzt hatten Unbekannte im badischen Metzingen Ende Oktober ein Hakenkreuz in einen Gedenkstein geritzt.

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