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Neues KI-Modell

Datenschutz und Datenklau: Weitere schwere Vorwürfe gegen DeepSeek

Das neue chinesische KI-Modell DeepSeek R1 sorgt für Aufruhr in der digitalen Welt. Doch nun gibt es neue Vorwürfe gegen das Modell: Es soll maßgeblich durch Daten von ChatGPT profitiert haben. Zusätzlich gab es ein riesiges Datenleck.

Deepseek sorgt für Aufruhr in der Welt der KI

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Der chinesische DeepSeek-Konzern hat in der digitalen Welt ein Beben ausgelöst. In den Medien brach eine regelrechte Euphorie über das neueste KI-Modell des Unternehmens aus. Die Behauptungen der Entwickler waren abenteuerlich: Man wollte ein Modell, das dem Branchenführer ChatGPT ebenbürtig ist, erstellt haben und gleichzeitig, statt wie üblich mehr als hundert Millionen US-Dollar, für das Training des Modells nur ein Budget von fünf Millionen US-Dollar gehabt haben. Man wollte bei der Entwicklung unter anderem auf die teuren Chips des amerikanischen Herstellers Nvidia verzichtet haben – der Aktienkurs des Wirtschaftsriesen brach daraufhin ein.

Bereits am Anfang waren diese Behauptungen bestenfalls zweifelhaft (mehr dazu hier). Da DeepSeek aus China kommt, konnten keine Angaben unabhängig überprüft werden. Gleichzeitig vermuteten prominente Experten, etwa der CEO von Scale AI, Alexandr Wang, dass DeepSeek tatsächlich Nvidia-Chips bezogen hätte, dies jedoch aufgrund von Exportbeschränkungen in Amerika, per Umweg aus Singapur. Nun kommen weitere schwerwiegende Vorwürfe gegen DeepSeek hinzu.

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So behauptet der Konzern hinter ChatGPT, OpenAI, dass man Beweise dafür hätte, dass DeepSeek illegal Daten des amerikanischen KI-Modells genutzt hätte, um wiederum sein eigenes Modell zu trainieren. Beim Anteilseigner Microsoft hätte man demnach vor einigen Monaten einen verdächtig großen Abfluss an Daten bemerkt – nun bringt man diesen Vorfall mit dem Training von DeepSeek R1-Modell in Verbindung. Stimmen die Vorwürfe, wären die technischen Errungenschaften von DeepSeek deutlich geringer als bisher angenommen. DeepSeek wäre dann eher eine nachgebildete, angepasste Version von ChatGPT.

Doch damit nicht genug. Zusätzlich soll es ein massives Datenleck bei DeepSeek gegeben haben. Insgesamt waren mehr als eine Million Datensätze, etwa Chatprotokolle, samt sensibler Daten, ungeschützt und öffentlich im Internet zugänglich. Die US-Sicherheitsfirma Wiz hatte das Datenleck aufgedeckt; DeepSeek reagierte rasch: Innerhalb einer Stunde waren die Datensätze gelöscht. Dennoch: Die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens ist beträchtlich beschädigt. Insbesondere wenn man bedenkt, dass der KI-Konzern auch vom chinesischen Staatsregime kontrolliert wird. Das sieht man etwa an den Antworten des KI-Modells auf Fragen, die die Verbrechen des kommunistischen Regimes oder die Stellung von Taiwan betreffen.

Sogar in Deutschland macht man sich jetzt Sorgen über den Datenschutz von DeepSeek. Der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Dieter Kugelmann, sagte diesbezüglich gegenüber dem Tagesspiegel: „Es scheint bei DeepSeek datenschutzrechtlich an so ziemlich allem zu fehlen“. Auch in Italien reagiert man jetzt deshalb: Die dortige Datenschutzbehörde Garante hat am Donnerstag das KI-Modell im Land sperren lassen und meldete datenschutzrechtliche Bedenken an.

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Die DeepSeek-Euphorie hat große geopolitische Implikationen. In den Medien wurde DeepSeek gefeiert, nun würde China endlich technologisch an den Westen anschließen. China habe die USA vorgeführt, und das sei gut so, kommentiert man etwa in der Süddeutschen Zeitung. Jetzt zeigt sich jedoch immer mehr: Der Hype kam zu früh.

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