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Bundesregierung will „Kolonialherrschaft aufarbeiten“ – Wiedergutmachung soll es nicht geben

Die Bundesregierung wird keine finanzielle Wiedergutmachung an ehemalige Kolonien leisten. Dennoch möchte man „das unter deutscher Kolonialherrschaft begangene Unrecht“ aufarbeiten.

Von

Bundeskanzler Friedrich Merz möchte die deutsche Kolonialherrschaft aufarbeiten

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Die Bundesregierung will die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte zwar verstärken, schließt finanzielle Wiedergutmachungen an ehemalige Kolonien aber aus. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, über die der Tagesspiegel berichtete.

In der Antwort heißt es demnach, dass „das unter deutscher Kolonialherrschaft begangene Unrecht“ zwar aufzuarbeiten sei, der Begriff der Wiedergutmachung jedoch völkerrechtlich nicht anwendbar ist. Eine internationale Verpflichtung habe es zur Zeit der Kolonialverbrechen nicht gegeben, heißt es. „Das Konzept der Wiedergutmachung ist daher im Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands nicht anwendbar“, heißt es wörtlich in der Antwort der Bundesregierung.

Konkret bezieht sich die Regierung auch auf das 2021 zugesagte Hilfspaket für Namibia im Umfang von 1,1 Milliarden Euro. Die Mittel sollen über 30 Jahre verteilt in Projekte für Wiederaufbau, Entwicklung und Versöhnung fließen. Bisher sind die Gelder jedoch nicht ausgezahlt worden, da die Gespräche über Umsetzung und Zeitplan noch laufen. „Davon sollen 1,05 Milliarden Euro für ein Programm für Wiederaufbau und Entwicklung und 50 Millionen Euro für ein Programm für Versöhnung bereitgestellt werden“, heißt es in der Antwort.

Ab 1884 hatte auch Deutschland Kolonien in Afrika, Ozeanien und Ostasien errichtet, wenn auch wesentlich weniger als europäische Nachbarn wie Großbritannien, Frankreich oder Italien. In der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, verübten deutsche Truppen einen Massenmord an den Herero und Nama – Taten, die heute offiziell als Völkermord anerkannt sind. Rechtliche Entschädigungspflichten ergeben sich daraus aber keine, der Begriff „Völkermord“ wurde erst 1948 durch die UN-Konvention eingeführt und mit Strafmaß belegt – er gilt nicht rückwirkend.

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Deutschland kämpft derweil auch im Inland gegen jeglichen (vermeintlich) positiven Bezug zur Kolonialvergangenheit an: 2024 sollen in Mannheim vier Straßen umbenannt werden, weil ihre Namensgeber im Zusammenhang mit der deutschen Kolonialgeschichte stehen. Konkret sollen die Namen der Gustav-Nachtigal-Straße, der Leutweinstraße, der Lüderitzstraße und der Sven-Hedin-Straße geändert werden.

Gustav Nachtigal, Theodor Leutwein und Adolf Lüderitz sind alle mit der deutschen Kolonialzeit verbunden. Nachtigal war als Reichskommissar an der Gründung mehrerer westafrikanischer Kolonien beteiligt, Leutwein wiederum war zeitweise als Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika tätig. Lüderitz war ein Landbesitzer in der deutschen Kolonie. Der Schwede Sven Hedin hatte zwar als Asienforscher nichts mit den deutschen Kolonien zu tun, soll aber laut der Initiative „Hinschauen – Kolonialgeschichte Mannheim“ als glühender Verehrer Adolf Hitlers dessen Plan unterstützt haben, Russland zu erobern und zur deutschen Kolonie zu machen.

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69 Kommentare

  • Jedesmal wenn in einem wichtigen Thema Druck aufgebaut wird kommt die Regierung mit einer hanebüchenen Idee um die Menschen wochenlang vom eigentlichen Thema abzulenken. Immer wieder werden „Vorschläge“ gebracht, welche nichts mit der Lebensrealität zu tun haben und Null Verbesserung für die eigentliche Bevölkerung bringen.

    • Wenn man nicht mehr weiterweiß‘,
      Bildet man ’nen Arbeitskreis.
      Bringt aus dieser kein gelingen,
      Widme man sich and’ren Dingen.

    • Wir sollten Merz aufarbeiten.
      Er verkörpert den bedeutungslosesten, kompetenubefreiten Grosskotz, aller Zeiten.
      Dumm nur das er Deutschland repräsentiert.
      Mit ein wenig Glück wird er nicht ernst genommen, da er sein Wort ohnehin nicht zu halten pflegt.
      Man ist das traurig 😢

  • Um Kolonialherrschaft aufzuarbeiten, muss man sie im Kontext der damaligen Zeit betrachten.
    Dazu fehlt aber leider das geschichtliche Hintergrundwissen.

    • Bei dieser neuerlichen „Aufarbeitungs-Klamotte“ geht es einzig darum, den Almans wieder Schuldkomplexe aufzuladen, um sie in der einen oder anderen Hinsicht wieder gefügig zu machen bzw. zu halten.

      • Niemand hat die Absicht, eine Milliardenschenkung für die Hereros zu bauen.

        2
  • Vielleicht erstmal klein anfangen und das Unrecht während Corona, Spahns Maskendeals usw. aufarbeiten!

  • C-Zeit, DDR-Zeit, Steuergeldveruntreuung etc. will man NICHT aufarbeiten, weil man Mittätern bis heute Legitimität bis in den Bundestag gewährt, würden manche sagen.

    Aber wenn man den Bürger Pseudoschuld aufbürden kann, um ABZULENKEN, dann ist jedes Thema Recht.

    Der Bürger im 21. Jahrhundert hat KEINE Schuld was ANDERE im 20., 19. Jahrhundert verbrochen haben.

    • Vor allem ist unser Kaspertheater das Einzige die das in der Welt interessiert. Kein anderes Land fällt so reumütig auf die Knie.

  • Ein Ablenkungsmanöver jagt das andere.

  • Wieder eine Nebelkerze einer unfähigen Regierung. Wir haben größere Probleme die bewältigt werden müssen. wundert mich, dass Merz nicht schon wieder auf Welttournee ist.

    • Merz ist schon wieder auf Welttournee: Der fliegt heute noch nach Washington zum Kaffeekränzchen mit Great Donald am morgigen Montag, zusammen mit den übrigen EU-Chihuahuas. Der KRIEGSRAT tagt.

  • Die sollten lieber die aktuelle Herrschaft des Unrechts aufarbeiten und beenden,

  • Mit den echten und dringlichen Problemen will man sich nicht beschäftigen, wohlwissend, dass man die höchstselbst geschaffen hat und auch nicht ändern bzw. beseitigen will, deshalb gräbt man halt mal ein bisschen im Kolonialzeitalter. So wird Pseudo-Aktivismus suggeriert, nach dem Motto:
    „Seht her, wir schuften 24/7 für euch“.

  • Mir egal

  • Nicht aufarbeiten,sondern aufbauen.Der Weg ist schon geebnet.

  • Ich bin dafür, dass man endlich die Kolonialisierung Europas durch die Römer aufarbeitet.

    • Wir dürfen aber auch die Türken, Araber und die Hunnen nicht vergessen.

  • Auch sollte die Bundesregierung sich in Erinnerung rufen, was es mit dem Raubfriedensdiktat von Brest-Litovsk auf sich hatte. Und den nachfolgenden historischen Entwicklungen. Dies gehört meiner Meinung nach Alles in den Schulunterricht im Fach Geschichte. Nachschulungen für Politiker, Amtsträger und für die Bevölkerung sind meiner Meinung nach unbedingt nützlich und sollten irgendwie durchgeführt werden.

  • Wir brauchen keine Straßen umbenennen, wir brauchen Namibia keine Milliarden zu geben, sondern wir müssen mal das aktuelle Unrecht aufarbeiten, dass den Deutschen Bürgern geschieht. Schulden machen ohne Ende, Migranten ohne Ende, Bürgergeldempfänger ohne Ende, Kriminalität ohne Ende, Einschränkung der Meinungsfreiheit ohne Ende, Zerstörung der Wirtschaft und der Energieversorgung. Da hat die Bundesregierung doch mal eine Mammut Aufgabe, aber der Realität stellt sie sich komischerweise nicht.

  • Deutschland zahlt sich dumm und dämlich weltweit und dürfte seine „Schuld“ bereits mehr als beglichen haben.
    Arbeitet mal lieber die Gegenwart ab, denn sonst gibt es bald kein Deutschland mehr, dass überhaupt noch etwas bezahlen kann!

  • Für eine Gegendarstellung empfehle ich das Buch „Verteidigung des deutschen Kolonialismus“ des amerikanischen Professor Bruce Gilley.

    • Eben. In Afrika sind sie heute noch STOLZ auf die DAMALIGEN Deutschen. Auf die heutigen natürlich nicht mehr…

  • 1719 wurde in Preußen die Leibeigenschaft aufgehoben
    – 1738 Misshandlungen verboten und
    – 1740 wurde die Tortur aufgehoben.
    – 1746 wurde vom Kaiser das allgemeine Privilegium de non appellando an Preußen verliehen, dass die Losmachung der preußischen Gerichte vom Reichskammergericht des HRRDN mit seinem römischen Recht beinhaltete.

    Mit dem gesetzlichen Verbot von Sklaverei, Folter und Misshandlungen, war Preußen zur damaligen Zeit Vorreiter und der einzige Staat in Europa, der dieses untersagte.

  • Welche Kolnialgeschichte muss den die Bundesregierung für welche ihrer Kolonien aufarbeiten? Ich kenne keine.

  • Wann beginnt eigentlich Italien damit, die Kolonialzeit des Römischen Reiches aufzuarbeiten? Zeit wird’s! Ich denke, Spanien (Iberien) hat da Ansprüche – und auch unseren Vorfahren, den Germanen, wurde übel mitgespielt. Sobald das aufgearbeitet ist, können wir uns ja dem kolonialistischen Unrecht zuwenden, für das die Mongolen und Dschinghis Khan und Khublai Khan verantwortlich waren …

  • Sowas unnötiges.
    Er sollte sich besser mal um günstige Energie und Abbau von Bürokratie sowie um die Flüchtlinge kümmern.

  • Man nannte sie Schutzgebiete, das sollte APOLLO schon wissen.

  • Bei all denjenigen, die eventuell von der Kolonialherrschafft profitiert haben sollten, ist längst der letzte Wurm verhungert.
    Immer wieder wird diese tote Sau durchs Dorf getragen, weil sie nicht mehr getrieben werden kann.

  • Wer schreibt eine Prioritätenliste für den Bundeskanzler? Was muss sofort angegangen und gelöst werden und was kann warten bis die BRD keine anderen Probleme mehr hat?

    • Merz lässt sich von Gestalten außenpolitisch beraten, die zuvor Steinmeier und Baerbock beraten haben. Grünes Sektengemüse…

  • Über den Krieg mit den Herero und die Kolonie wird viel Falsches und vieles Wichtige weggelassen.
    Beispielsweise haben die Herero den Deutschen den Krieg erklärt und ihr Anführer, Samuel Mahareo, hat wörtlich den Befehl gegeben „Tötet alle Deutschen!“. Angeblich wurde das nach mehreren auf die Verschonung von z.B. Frauen und Kindern abgeschwächt, es wurden jedoch direkt nach Ausbruch Zivilisten getötet und gefoltert, und Frauen und Kindern sind auch getötet worden.
    Auch unterstützen die Nama die Deutschen im Krieg gegen die Herero, der Aufstand der Nama kam nämlich erst später.
    Herero und Nama sind übrigens nicht die Ureinwohner von Namibia, sondern erst im 19. Jahrhundert in das Gebiet eingewandert. Vorher lebten dort seit langem die Damara. Die Damara wurden von den Herero und Nama als Sklaven gesehen und versklavt, vertrieben und umgebracht.

    https://web.archive.org/web/20070805043010/http://www.namibiatourism.com.na/people_damara.php

    • Wir zahlen schon Jahrzehnte nach Namibia in Form von Fördergeldern verschiedenster Art, alles schon lange gedacht, etwas wieder gut zu machen. Die die es eignetlich betrifft sind ja schon Generatiionen ausgestorben. Trotzdem hat sich Deutschland schon lange zu einer positiven Zusammenarbeit auch durch Geld und Wissensleistungen engagiert. Der Deutsche Botschafter dort war immer Garant für die Umsetzung. Dann haben die Grünen vor Jahren den Hereo-Aufstand und die deutsche Gegenwehr zum Probelauf des Holocausts erkoren um Deutschland dann wirklich erpressen zu können, Vorwurf: Völkermord! (Volker Beck hat es im Bundestag damals verkündet) Von da an haben sie Namibier aufgestachelt immer neue Forderungen zu stellen. Diverse Vorgänge ohne Ende!
      Es sind Zahlungen in Höhe mehrer hundert Millionen (DM und Euro) vorher schon erfolgt.

  • Machen das die Amerikaner mit den indigenen Ureinwohnern auch?

  • Lügen, ablenken, lügen, ablenken…mehr kommt von dieser Regierung nicht mehr.

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